Das Meeresangeln in Norwegen ist enorm spannend und abwechslungsreich, weil es dort so viele interessante Fischarten gibt. Deshalb zieht es jedes Jahr tausende von Meeresanglern zum Angelurlaub in den Norden. Viele Arten werden ganz gezielt beangelt, andere sind willkommene Beifänge. Wir zeigen hier die beliebtesten Arten und wie sie beangelt werden. Dabei haben wir uns auch daran orientiert, wie viele der Arten in den letzten 15 Jahren bei den AngelMasters und bei der Blinker-Hitparade gemeldet wurden.
Platz 1 der Fischarten in Norwegen: Der Dorsch
Knapp über 1000 Dorsche aus Norwegen sind bei den AngelMasters gemeldet worden. Damit liegt er klar auf dem 1. Platz der beliebtesten Fischarten in Norwegen. Im Gegensatz zur Ostsee sind die Bestände an der norwegischen Atlantikküste nicht gefährdet. Dorsche gibt es dort nahezu überall. Und wenn mit Pilkern oder Gummiködern in grundnähe geangelt wird, zählen Dorsche zu den häufigsten Fängen, weil sie meist in größeren Gruppen oder sogar Schwärmen unterwegs sind.
Interessant ist, dass je nach Revier auch richtig große Exemplare vorhanden sind. Insgesamt sind rund 30 Fische gemeldet wurden, die 120 cm und länger waren. Der größte bestätigte Dorsch aus Norwegen war sage und schreibe 147 cm lang! Und ganz wichtig: Auch in der Küche ist der Dorsch sehr beliebt.

Bild: Privat
Der Dorsch von Heiko Stöhr ist 147 cm lang!
Der Köhler holt Silber
Manche nennen ihn Köhler, oft wird er aber auch als Seelachs bezeichnet. Er zählt ebenfalls zur Familie der Dorsche. Mit ebenfalls rund 1000 Fangmeldungen liegt der Köhler nur knapp auf Platz 2. Wie gesagt: Für diese Einstufung haben wir uns an den Fangmeldungen bei den AngelMasters orientiert. Für viele Norwegen-Fahrer zählt trotzdem der Köhler zu den begehrtesten Fischarten in Norwegen. Sowohl zum Angeln als auch für die Küche.
Das liegt nicht nur daran, dass es ihn so gut wie überall gibt und er auch in großen Schwärmen vorkommt. Im Gegensatz zu Dorsch stehen Köhler meist etwas höher und werden im Mittelwasser gerne beim Speed-Pilken gefangen. Die kleineren Exemplare, die teilweise in riesigen Schwärmen im Freiwasser stehen, werden häufig als Köderfische verwendet. Köhler sind etwas kleiner als Dorsche. Der größte gemeldete Köhler war 122 cm. Wobei fast 60 Fische gemeldet wurden, die 100 cm und länger waren.

Bild: Privat
Christopher Rossa mit einem 117 cm langen Köhler aus Norwegen
Der Pollack auf Platz 3 der beliebtesten Fischarten in Norwegen
Der Pollack ist die nächstkleinere Art der dorschverwandten Norwegenfische. Der gemeldete AngelMasters-Rekord liegt bei 101 cm, wobei rund 40 Fische die 90-cm-Marke überschritten haben. Der Pollack ist ebenfalls in Schwärmen im Freiwasser unterwegs, meist noch über den Köhlern. Er wird mit den gleichen Ködern beangelt, mit denen es auch auf Köhler geht. Auch der Pollack kommt häufig und fast überall vor. Er ist mit rund 900 Fangmeldungen beim Meeresangeln in Norwegen allgegenwärtig und zählt den häufigsten Fischarten.

Bild: Pollack
96 cm bringt der Pollack von Matthias Leblang auf das Maßband.
Auch der Leng darf beim Angeln in Norwegen nicht fehlen
Der Leng ist ein Grundfisch, den man suchen muss. Weil er kein Schwarmfisch ist, wird er auch nicht in hohen Stückzahlen gefangen. Mit rund 880 Fangmeldungen wird er aber trotzdem gut gefangen. Meist wird der Leng mit schweren Montagen hauptsächlich mit Fischfetzen in Tiefen von weit mehr 100, 200 oder sogar 300 Metern beangelt. Der größte gemeldete Leng bei den AngelMasters hatte eine Länge von 187 cm. Und rund 20 Fische waren 150 cm und länger. Der Leng zählt deshalb auch zu den begehrten Fischarten in Norwegen.

Bild: Privat
Petra Pampuch präsentiert einen 168 cm langen Leng aus Norwegen.
Noch in den Top-5 der beliebtesten Norwegen-Fischarten: Der Lumb
Wie der Leng ist auch der Lumb ein Grundfisch. Er sieht zudem ähnlich aus, ist nur etwas breiter, gedrungener und deutlich kleiner. Der AngelMasters-Rekord liegt bei 99 cm. Und von knapp 650 gemeldeten Fängen waren etwas über 20 Exemplare über 90 cm lang. Er wird mit den gleichen Montagen wieder Leng beangelt, nur besser einer Nummer kleiner. Weil die Fische ebenfalls in großen Tiefen von über 100, 200 oder sogar 300 m beangelt werden, sind sie an der Angel keine großen Kämpfer, sondern müssen einfach nur hochgekurbelt werden.

Bild: Privat
Martin Ziesemer präsentiert einen 95 cm langen Lumb.
Nummer 6 auf der Liste: Die Makrele
Kaum ein Meeresangler wird wegen Makrelen nach Norwegen fahren. Aber je nach Jahreszeit sind die riesigen Schwärme allgegenwärtig. Teilweise kommen sie in solchen Massen vor, dass es fast unmöglich ist, den Köder durch die Schwärme zum Grund bekommen, ohne dass eine Makrele irgendwo am Haken hängen bleibt. Sie sind daher oftmals die „Joker-Fische“, falls mal keine anderen Fischarten in Norwegen beißen sollten. Dann wird eben damit die Kühltruhe für die Heimreise gefüllt. Rund 700 Fänge aus Norwegen sind bei den AngelMasters gelistet. Die längste Makrele war 50 cm lang. Und mit knapp 50 Fischen über 45 cm ist die Länge der Fische erfreulich gut.

Bild: Privat
Die 47 cm lange Makrele von Caterina Jahnke hat auf einen Pilker gebissen.
Der Heilbutt, der König des Nordens
Obwohl in den letzten Jahren nur rund 15 Heilbutte beim Blinker gemeldet wurden, ist der Heilbutt trotzdem einer der Zielfische überhaupt für Norwegenangler. Für viele Meeresangler ist es der Traum, mal so einen riesigen „Bettvorleger“ an den Haken zu bekommen. Und viele Angler fahren oder fliegen nur deshalb nach Norwegen!
Und da gibt es Reviere, die besonders vielversprechend sind. Der Heilbutt ist zwar ein Plattfisch, jagt aber wie viele anderen Fischarten in Norwegen als Räuber im Freiwasser. Dort wird er dann auch mit entsprechenden Ködern beangelt. Die Fische sind vom 20. Dezember bis 20. April geschont und dürfen während der Saison nur oberhalb des 62. Breitengrades beangelt werden. Das Mindestmaß beträgt 84 cm. Und alle Fische ab 200 cm Länge müssen wieder zurückgesetzt werden.

Bild: Blinker
Der Heilbutt zählt zu den begehrtesten Meeresfischen in Norwegen.
In der Küche gerne gesehen: Der Steinbeißer
Der auch als Seewolf bezeichnete Steinbeißer ist ein kulinarisch sehr begehrter Fisch. Hübsch ist er jedoch nicht. Wenn „Fischgenießer“ wüssten, wie der Steinbeißer aussieht, würden sie ihn wahrscheinlich nicht mehr so gerne essen. Aber Spaß beiseite. Der Steinbeißer ist ein Einzelfisch, der sich in großen Tiefen aufhält und hin und wieder auch mal an den Haken geht. Er wird mit ähnlichen Ködern und Montagen beangelt, mit denen man auch auf Lumb und Leng angelt. Die Fische sind beim Blinker in Längen bis 128 cm gemeldet worden.

Bild: Privat
Der Steinbeißer von Peter Schwanke ist 87 cm lang.
Aus den Tiefen des Nordmeers: Der Rotbarsch
Die Fische halten sich in Tiefen von bis zu 200 bis 300 m in großen Schwärmen in Grundnähe auf und werden dort dann mit entsprechenden Paternostern beangelt. Wie einige andere Fischarten in Norwegen kommen Rotbarsche aber nicht immer und überall vor. Wenn man aber ein Revier gefunden hat, wo die Fische vorkommen und sich auch beangeln lassen, kann die Kühltruhe für die Heimreise auch schnell mit Rotbarschen gefüllt werden. Rotbarsche haben ein Schonmaß von 32 cm und dürfen nur von Juni bis August beangelt werden.

Bild: Korn
Rainer Korn mit einem schönen Rotbarsch aus Norwegen.
Sonstige Norwegen-Fischarten
Auch, wenn der Hering in Norwegen ein Massenfisch ist, haben wir ihn hier unter sonstige Fischarten gelistet. Und zwar deshalb, weil er nicht wie anderen Fischarten der Zielfisch der vielen Angler ist, die nach Norwegen fahren, sondern nur ein Beifang oder ein Köderfisch.
Die Liste der sonstigen Fischarten in Norwegen ist sehr lang. Neben Mehreren Lippfisch– und Plattfischarten hängen teilweise auch mal Knurrhähne, Wittlinge, Schellfische, Seehechte oder Seeteufel am Haken. Diese Fische werden aber nur selten gezielt beangelt und sind in der Regel eher Beifänge.

Bild: AW
Gefleckte Lippfische werden in Norwegen oft vom Ufer aus gefangen.










