Im April erleben wir oft die ersten warmen Tage im Jahr, und auch unter Wasser tut sich jetzt einiges. Viele Fischarten werden mit den steigenden Temperaturen aktiv! Auf manche Fische lohnt sich das Angeln im April aber ganz besonders. Teils, weil sie gut beißen – und teils, weil es einfach Spaß macht!
Renke, Maräne oder Felchen
Im April und im Mai zieht es viele Felchen in Ufernähe. Die Wassertemperatur behagt ihnen und der Tisch ist reich gedeckt. Intensive Schlüpfe von Zuckmücken, Eintags- und Köcherfliegen und Flohkrebse bieten ein üppiges Buffet. Das gäbe es hier eigentlich während des ganzen Sommerhalbjahrs, doch sobald die magische Grenze von 16 Grad bis 17 Grad erreicht wird, fühlen sich die Fische unwohl und ziehen sich in kühlere Tiefen zurück. Solange die Felchen in 2 bis 5 m Wassertiefe unterwegs sind und gierig fressen, ist das ein Rezept für exquisite Fischerfreuden beim Angeln im April!
Sie reagieren in der Regel gut auf überzeugende Imitationen an der Hegene. Im flachen Wasser wehren sich die kraftstrotzenden Silberlinge mit furiosen langen Fluchten. Manchmal springen sie sogar! In dieser Situation ist der Felchenzapfen (eine spezielle Pose) mit deutlichem Abstand zum Boot oft erfolgreicher als das vertikale Zupfen.
Schleie: Mit der Pose vor den Füßen
Schleien ziehen oft näher am Ufer entlang als man denkt. Vor allem an Stellen mit Baumwurzeln, Seerosen oder Schilf patrouillieren die hübschen Fische mit dem roten Augen auf der Suche nach Nahrung entlang. Wer hier ein paar zerschnittene Würmer und ein wenig Maulwurfserde einwirft, muss beim Angeln im April meist nicht lange auf einen Biss warten.
Ein guter Köder ist dann ein Mistwurm, den man einmal in der Mitte durchsticht. Als Bissanzeiger kommt eine feine, transparente Pose mit roter Antenne zum Einsatz. Auch beim Posenangeln auf Schleie eignet sich ein feines, weiches, geflochtenes Vorfach ideal, weil dieses im Wasser natürlicher wirkt als steiferes Monofil und weniger bei der Köderaufnahme stört.
Große Brassen beim Angeln im April
Zu keiner Zeit kann man so große Brassen fangen wie im April. Der Grund: Die Kapitalen stehen kurz vor der Laichzeit und kommen nur zu dieser Zeit in Ufernähe. Mit Mais und kleinen Pellets lassen sich die Fische an einen Futterplatz locken, wo man sie mit der Match- oder Posenrute beangeln kann. Bitte verwenden Sie kein zu leichtes Gerät, denn die großen „Schlachtschiffe“ wissen sich kräftig zu wehren.
Da nicht alle Fische eines Gewässers zur gleichen Zeit ablaichen, besteht jederzeit die Chance, einen der kapitalen Exemplare an den Haken zu bekommen. Dieser wird in Größe 6 mit 3 Maiskörnern beködert. Wundern Sie sich nicht, wenn der Fisch bei seinen ersten Fluchten Schnur von der Rolle nimmt, denn der Fortpflanzungstrieb verleiht den Fischen Bärenkräfte. Entsprechend habe ich beim Angeln auf Brassen im April eine 0,25er Hauptschnur auf der Rolle.
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Bachforellen stehen gut im Futter
Normalerweise beginnt die Saison für Bachforellen am 15. März, doch erst im April haben die Fische einen guten Konditionsfaktor erreicht und sehen im sich nun erwärmenden Wasser nicht mehr so mager wie „Feuerwehrschläuche“ aus. Im Bach kann man ihnen mit Miniwobblern, aber auch mit Spoons nachstellen. Damit untermaßige Fische nicht verangelt werden, sollte man die Drillinge von den Ködern entfernen und sie durch Einzelhaken ersetzen. Auch das Hakenlösen funktioniert so am besten.
Wer mit der Fliege auf die Bachforellen angelt, kommt mit Woolly Buggern bestens zurecht. Herausfinden muss man nur, auf welches Farbmuster die Forellen aktuell stehen. Daumenregel: Bei klarem Wasser grau/hellbraun, bei trübem Wasser schwarz mit Fluo-Akzenten.
Angeln im April ist Karpfenzeit!
Karpfen und Frühjahr – das sind zwei, die zusammengehören. Fast jeder Angelverein hat seine Gewässer mit Satzkarpfen besetzt, die durchs Gewässer marodieren. Mir macht es riesigen Spaß mit der leichten Feederrute und einem Hybrid-Korb, die größeren aus den frisch besetzten Satzern herauszufischen. Am einfachsten geschieht dies mit einem Stück Bifi oder einem Micropellet am Haken. Dabei zieht man beide auf ein Haar, sodass der Haken frei bleibt.
Die Bisse sind meist sehr brutal. Die Rute biegt sich durch, und der Karpfen hängt. Übrigens sind auch jetzt die Chancen sehr gut, mal einen richtig großen und schweren Karpfen zu erwischen. Das gelingt gezielt mit auffälligen Pop Ups mit einer Handvoll Futter im flachen Wasser.
Karpfen lassen sich den gesamten April über fangen. In vielen Vereinsgewässern beißen nun zunächst die Satzkarpfen in bunter Folge, wenn man mit (Method-)Futterkorb und kleinen Boilies, Pop-Ups oder Pellets angelt. Damit der Korb immer an der gleichen Stelle ins Wasser einschlägt, hängt man die Schnur auf Wurfdistanz in den Clip an der Rolle ein – zumindest zum Anfüttern. Danach allerdings muss die Schnur aus dem Clip genommen werden, damit ein Karpfen sie nicht bei seiner ersten Flucht zerreißen kann.
Wer es auf die größeren Karpfen im See abgesehen hat, greift aber auch jetzt schon besser zu klassischen Festbleimontagen. Insbesondere bunte Pop-Ups, angeboten ohne Beifutter (um keine Brassen anzulocken und um keine Unruhe zu schaffen), solltest Du nun im Flachwasser platzieren. Am besten, wenn Sie die Karpfen vorher entdecken konnten. An ruhigen Tagen sieht man ihre Rückenflosse und ihren Buckel aus dem Wasser ragen, manchmal rollen oder springen sie sogar. Kurze Vorfächer von 10-15 cm Länge sind im Frühling, wo die Fische sich noch nicht schnell bewegen oder fressen, empfehlenswert, um Fehlbisse zu vermeiden.
Angeln im April auf Wels: Giganten auf Nahrungssuche
Der April gehört, wie das Frühjahr allgemein, zu den guten Monaten zum Welsangeln. Die Wasser- und Lufttemperaturen klettern langsam an die 10-Grad-Marke heran und die Welse müssen sich nach dem Winter wieder Futterreserven für die vor ihnen liegende Laichzeit anfressen. Im April kann es also schon vorragend laufen!
Die Welse folgen nun den Weißfischen ins Flachwasser, das sich schon nach einigen Sonnentagen erwärmt. Auch bei Frühjahrshochwasser kommen die großen Welse in die Uferzone, um hier auf Beute zu warten. Beste Köder sind Tauwurmbündel und Tintenfische. Wer keine Schonzeiten beachten muss, kann (besonders bei Hochwasser) auch einmal einen Versuch mit Spinnködern wagen.