Welche Fische beißen beim Angeln im Juli?

Die langen, sonnigen Tage im Juli sind wie fürs Angeln gemacht. Wenn die Bedingungen stimmen, lassen sich manche Fischarten jetzt besonders gut fangen!

Beim Angeln im Juli lassen sich kapitale Graskarpfen fangen. Foto: Robin Illner

Bild: Robin Illner

Beim Angeln im Juli lassen sich kapitale Graskarpfen fangen.

Juli, das bedeutet für viele Sommer, Sonne und Badestrand. Aber auch Anglern bietet dieser Monat tolle Erlebnisse – nur eben am Wasser und hoffentlich nicht darin. Obwohl man sie auch in anderen Jahreszeiten fangen kann, lohnt sich im Juli besonders das Angeln auf folgende Fischarten.

Graskarpfen beim Angeln im Juli fangen

An heißen Tagen im Juli sieht man sie oft reglos unter der Oberfläche stehen: Graskarpfen, so groß wie Eisenbahnschwellen. Jetzt ist es an der Zeit, den Fischen mit Brot bzw. gelben Pop-Ups (oder Popcorn!) nachzustellen. Am besten ist es, wenn ein leichter Wind auf die Fische zuweht. Dann kann man ein halbes Brötchen am Haken anködern und dieses mit einem schwimmenden Sbirolino auswerfen. Dann lässt man den Köder auf die Fische zutreiben.

Ganz wichtig ist es, dass die Graser nicht vom Lärm des einfallenden Köders scheu gemacht werden. Dann kann man nämlich lange auf einen Biss warten. Soll das Brot auf der Stelle verankert werden, knüpft man eine Laufbleimontage. Das Brötchen am Vorfach treibt auf und man kann es in jeder beliebigen Tiefe anbieten.

Karpfenangeln Sommer Brot

Bild: Archiv

Ein Stück Brotkruste an freier Leine fängt Karpfen, die sich an der Wasseroberfläche aufhalten.

XXL-Feedern auf kämpferische Barben im Strom

Barben gehören zu den stärksten Fischen unserer Flüsse und sind mit leichtem Gerät kaum zu bändigen. Erstaunlich, dass die Kraftpakete auf kleine Proteinhappen stehen. Maden gehören zu den besten Ködern für Barben. Allerdings braucht man viele davon. Zwei bis drei Liter der Krabbler dürfen es schon sein, wenn man einen Barbenschwarm am Futterplatz halten möchte.

Damit die Maden nicht einfach abtreiben, bietet man sie in einem großen geschlossenen Futterkorb an. So gelangen sie sicher an den Grund, wo sie eine richtige Madenspur bilden. Und hungrige Barben suchen den Grund mit ihren 4 Barteln nach jeder einzelnen Made ab, wobei sie mit ihrem wulstigen Maul auch schon mal Kiesel zur Seite schieben, um auch die letzte Made zu erwischen.

Barbe und Futterkorb mit Maden

Bild: D. Charman; B. Wagner

Die Barbe ist einer der schönsten Karpfenfische in Deutschland. Mit einem geschlossenen Futterkorb lässt sich für diesen Zielfisch bestens eine Madenspur legen.

Für die Futterkorbangelei in harter Strömung braucht man Ruten mit einem Wurfgewicht zwischen 120 und 150 g. Nur mit ihnen kann man an Flüssen wie Rhein, Donau aber auch Weser und Ems zielgenau werfen und die Barben sicher ausdrillen. Und wenn eine 70er Barbe sich quer in die Strömung stellt, lastet ein enormer Druck auf der Rute! An Rollen bieten sich 5000er Modelle an. Sie werden mit 0,28er Monofil bespult. Das rund 60 cm lange Feeder-Vorfach wird nicht unter 0,22er Schnur gewählt.

Rapfen: Aggressive Räuber im Fressrausch

Was klatscht da vor dem Buhnenkopf in einen Schwarm Ukeleis hinein? Raubende Rapfen! Die Räuber mit dem riesigen Maul lassen sich beim Angeln im Juli mit länglichen Wobblern fangen. Auch Popper und Stickbaits (schlanke Wobbler ohne Tauchschaufel) eigenen sich, um die muskulösen Fische zu fangen. Auch Spin-Jigs sind exzellente Köder, um Rapfen zu fangen!

Die Fische halten sich gerne in Bereichen mit starker Strömung auf, sind aber auch dort zu finden, wo sie Beute machen können. Wie schon gesagt, verraten Rapfen ihre Anwesenheit durch beeindruckende Jagdszenen.

Flach und super schnell geführt, sind Spin-Jigs die perfekten Rapfenköder! Foto: AngelWoche

Bild: AngelWoche

Flach und super schnell geführt, sind Spin-Jigs die perfekten Rapfenköder!

Sommergold: Rotfedern angeln im Juli

Juli und August gehören zu den besten Monaten für Rotfedern. Dabei machen die Fische mit dem goldenen Schuppenkleid und den blutroten Flossen so richtig Spaß, denn eine Rotfeder kommt selten allein. Das Maul der Rotfeder ist oberständig. Das heißt, dass sie nicht bevorzugt am Grund, sondern im Mittelwasser oder an der Oberfläche frisst. Außerdem brauchen Rotfedern Kraut, das sie nach kleinen Larven und Wasserschnecken absuchen. Im Juli verraten sich Rotfeder-Schwärme in Seen in der Abenddämmerung an der Oberfläche, um dort nach Mücken und kleinen Insekten zu schnappen.

Pose und Rotfeder in Seerosen

Bild: E. Hartwich

Seerosen und Krautfelder sind die heißen Zonen beim Angeln auf Rotfedern, genau dort muss die Posen-Montage hin!

Nun kann man einen Rotfeder Schwarm stoppen, indem man mit Maden und Castern, also Madenpuppen, anfüttert. Auch vereinzelte Maiskörner aus der Dose dürfen im Futter enthalten sein, welches man mit der Schleuder ausbringt. Das spricht vor allem die vereinzelten großen Fische an. Gefüttert wird alle drei Minuten, damit der Futterneid der Fische ständig erhalten bleibt.

Als Rute kommt ein Match-Modell mit einer schlanken Pose zum Einsatz. Ganz wichtig: Alle Bleischrote werden um den Posenfuß angeklemmt, damit der Köder möglichst so langsam wie die Futtermaden absinkt. Das wird durch einen kleinen 16er Haken noch unterstützt, der mit einer oder zwei Maden beködert ist. Nach jeder gefangenen Rotfeder wird wieder eine Ladung nachgeschossen.

Rotfeder auf Mais, mit Waggler im Kescher

Bild: N. Bremer

Eine große Rotfeder hatte Appetit auf ein einzelnes Maiskorn.

Angeln auf Welse im Juli

Seinem Ruf als Sommerfisch macht der Wels alle Ehre. Mittlerweile gibt es den größten unserer Süßwasserräuber in fast jedem Gewässer. Ein beliebter Köder ist das Tauwurmbündel an der Grundmontage. Wer es etwas professioneller angehen will, kann eine U-Pose vorschalten.

262 cm – dieser Wels ist der größte Fisch, der uns im Jahr 2022 gemeldet wurde!

Bild: Blinker-Hitparade

262 cm – dieser Wels ist der größte Fisch, der uns im Jahr 2022 gemeldet wurde!

Waller fressen nicht unbedingt nur am Grund, sondern auch im Freiwasser. Je nachdem, mit welcher Fischgröße man rechnen muss, sollte auch das Gerät ausgelegt sein. Beim leichten Vertikalangeln kommt man mit kurzen Ruten mit einem Wurfgewicht um 180 Gramm bestens zurecht. Auf der Rolle befindet sich eine 0,25er Geflochtene, die für die meisten Welse ausreicht.

Oft führt er ein heimliches Dasein zwischen Kraut und versunkenen Ästen. Die meiste Zeit verbringt der Räuber in seiner Deckung. In der Abenddämmerung wird er aber aktiv und begibt sich auf Beutezug. Aufgrund seiner kleinen Augen jagt er seine Beute nicht über den visuellen Reiz, sondern über seine Seitenlinie und seine empfindlichen sechs Barteln. Und dann packt er mit seinen vielen kleinen Bürstenzähnchen zu …

Wels unter Wasser

Bild: Paul Munzinger

Die meiste Zeit des Tages verbringen die Welse in ihrer Deckung, erst in der Dämmerung werden sie im Sommer aktiv.

Duftangriff mit Tintenfisch-Streifen

Die besten Welsköder sind ein Köderfisch, das erwähnte Tauwurmbündel, aber auch Tintenfischstreifen sowie große Gummifische und Wobbler sind immer mal einen Versuch wert. Im Vergleich zum Tauwurm, der auch gerne von unerwünschten Kleinfischen attackiert wird, sind Tintenfisch-Streifen äußerst zäh, halten bestens am Haken und locken durch ihren Fischgeruch die Welse aus ihrer Deckung.

Wer sich mit den Giganten des Süßwassers anlegen will, braucht starkes Gerät, denn gerade Großwelse bauen einen enormen Druck auf, vor allem, wenn sie sich im Fluss quer zur Strömung stellen. Deshalb sollte auch die Rolle eine extra dicke Achse besitzen, die auch bei den größten Fischen nicht verbiegt. Vor allem, wenn man es gezielt auf die großen Exemplare abgesehen hat, darf bei den Ruten das Wurfgewicht ruhig bis 600 g betragen. Das braucht man, um einen Welsköder an den Strömungskanten von Rhein, Neckar aber auch Ebro und Po stationär anbieten zu können. Auch für Abriss-Montagen sind solche kräftigen Welsruten übrigens bestens geeignet.

Wallerköder Tintenfischstreifen und Wurmbündel

Bild: H. Jagusch

Tintenfisch-Streifen halten nicht nur gut am Haken, sondern duften auch noch verführerisch. Ein fettes Wurmbündel ist dagegen der Klassiker unter den Wallerködern, der sowohl kleine als auch große Welse an den Haken lockt.

Methode des Monats: Abspannen auf Wels

Besonders in Still- und langsam fließenden Gewässern ist das Abspannen eine der besten Methoden, um sich mit den Urianen anzulegen. Sogar an Vereinsseen mit Welsbestand kann sich beim Angeln im Juli der Versuch mit der Abspannmontage definitiv lohnen!

Abspannmontagen machen sich eine Reißleine zunutze. Die Montage, respektive der Köder wird mit dieser dünneren Schnur am anderen Ufer, Bäumen, Pfählen im Wasser oder auch einer zuvor ausgebrachten Boie, Stock o.Ä. fixiert. Dadurch kann der Köder nicht abtreiben und befindet sich immer in der heißen Zone. Die Reißleine wird dabei so lang gewählt, dass sich der Köder mit gespannter Schnur an der entsprechenden Stelle befindet.

Welscamp am Vereinssee

Bild: Stefan Seuß

Hat Ihr Vereinsgewässer einen Welsbestand, können Sie auch dort erfolgreich mit der Abspann-Montage angeln.

Beim Biss reißt die Reißleine an der stark vorgespannten Rute entweder sofort, oder spätestens beim Anhieb und der Fisch kann dann ganz normal gedrillt werden. Klassische Abspannmontagen werden mit einer Pose gebaut, das erleichtert das Abspannen und zu erkennen, wo sich die Montage befindet. Eine Pose hilft auch, die Schnur aus dem Wasser zu halten, damit sich kein Treibgut darin verfangen kann.

Wie wird eine Posenmontage zum Abspannen gebaut?

Zunächst wird ein Stopper auf die geflochtene Hauptschnur gezogen, dann folgt eine Pose (in der Regel bis 200g Tragkraft) und darunter zwei weitere Stopper – einer, um die Pose zu fixieren, ein zweiter, um das Blei in der gewünschten Position zu halten. Nun wird noch ein passendes Blei (Im Stillwasser reicht meist bis zu 100g Gewicht) aufgefädelt, um den Köder (z.B. Wurmbündel oder Köderfische) auf die gewünschte Tiefe zu bekommen. Ein Stück Schlauch als Knotenschutz und ein Wirbel zum Einhängen des Vorfachs folgen zuletzt unterhalb des Bleis.

Stockmontage zum Angeln auf Wels im Juli

Bild: Johannes Martin

Wer keine geeigneten Bäume zum Anbinden hat, kann mit der „Stock-Montage“ auch selbst ganz einfach einen Haltepunkt für die Reißleine kreieren.

Über der Pose wird nun die Reißleine (Je mehr Strömung und je weiter ausgelegt wird, desto dicker; im heimischen Stillwasser reichen meist ca. 0,30- 0,35 mm Monofil) angeknotet. Bei dicken Geflechtschnüren kann die Reißleine einfach direkt an die Geflochtene geknotet werden, hierfür eignet sich zum Beispiel der Grinner-Knoten. Ohne gleitende Wirbel, die auf der Hauptschnur hin und herrutschen, ist die Chance geringer, dass die Schnur aufgerieben wird. Die Stärke und Hakengröße des Vorfachs richtet sich nach der Größe der Welse und des Köders. Kevlarvorfächer mit 2 Haken sind meist top.

Abspannen in der Praxis

Zum Abspannen ist ein Boot fast unerlässlich, das kann aber auch ein schlichtes Kajak oder Ruderboot sein. Die Reißleine wird einfach an einem Baum o.Ä. angeknotet. Wenn es nichts zum Verankern gibt, oder im flachen Wasser, kann man auch einen Stock in den Gewässerboden treiben, und die Reißleine daran anknoten (hier dann evtl. eine etwas dünnere Reißleine nutzen). Ist die Montage ausgebracht, bringt man vom Ufer aus die Schnur auf Spannung. Dabei vorsichtig die Spannung immer weiter über die Rolle erhöhen, bis die Schnur aus dem Wasser gespannt wird.

Waller aus dem Vereinssee

Bild: Stefan Seuß

Vereinssee-Waller haben meist ein eher handlicheres Format, doch hin und wieder lauern selbst in kleinen Gewässern wirklich kapitale Überraschungen auf die Köder.

Die Pose sollte sich dann auf der Wasseroberfläche oder leicht darüber befinden, die Rute wird dabei bereits ein Stück durchgebogen. Die Tiefe der Montage wird über die Position der Pose, Reißleine und die Länge des Vorfachs eingestellt. Am Ende wird die gespannte Rute in einen senkrecht aufgestellten, stabilen Rutenhalter gestellt. Auf die Rutenspitze wird noch ein Aalglöckchen geklemmt und schon kann der Wels kommen!

Reisetipp im Juli: Dänemark

Ein Familienurlaub in Dänemark ist nicht nur aus erholsamen Gründen eine gute Entscheidung – denn nun gibt es an der Küste einige Fischarten, die sich fangen lassen. Suchen Sie vornehmlich Bereiche mit viel Strömung, zum Beispiel Meeresengen. Dort gibt es Makrelen, Meerforellen und Plattfische. Weitere Informationen über Bestimmungen, Fischarten und Zielorte lesen Sie in unserem Artikel zum Angeln in Dänemark.

Angler mit Makrelen am Paternoster im Sonnenuntergang

Bild: H. Gilbey

Makrelen sind hübsch, kampfstark und lecker. Noch dazu beißen sie im Sommer und das auch bei gutem Wetter– kann es noch besser werden?

Auf Makrele angeln im Juli: Mini-Thune der Nord- und Ostsee

Jedes Jahr tauchen sie im Juli wieder vor den deutschen Küsten auf. Makrelen bieten nicht nur einen tollen Drill, sondern sind auch echte Leckerbissen! Makrelen haben einen spindelförmigen Körper und jede Menge Kraft. Die Mini-Thune beißen auf Vorfächer, die mit bis zu 5 Haken bestückt sind. An die Haken sind Federn, Fischhaut oder kleine Tintenfisch-Imitationen aufgebunden. Vor dem Haken befindet sich meist noch eine kleine Leuchtperle.

Makrele am Haken

Bild: AngelWoche

Am effektivsten ist sicherlich das Angeln mit dem Paternoster. Wenn man direkt im Schwarm fischt, sind oft mehrere Haken des Paternosters gleichzeitig besetzt.

Damit das Paternoster in die Tiefe kommt, befindet sich am unteren Ende ein Pilker oder ein Blei. Während ersterer auch schon Mal einen unlösbaren Hänger produziert, hat man mit dem Pilker die Chance auf eine besonders große Makrele. Mit dem Blei fischt sich´s dafür einfacher.

Markelen gut gekühlt transportieren

Hat man seine Makrelen gefangen, müssen diese auf der Heimfahrt bei Sommerwetter sofort versorgt werden. Die Fische werden geköpft, ausgenommen und danach mit Crushed-Eis bedeckt, damit sie nicht verderben. Manche Angler füllen auch leere Milchkartons mit Wasser und lassen dieses gefrieren. Diese „Kühl-Packs“ sind sehr viel fester gefroren als das Crush-Eis und halten die Makrelen länger frisch.

Makrelen beim Angeln im Juli gefangen

Bild: Sebastian Rose

Mit Spinn- oder Fliegenrute wird das Makrelen-Angeln noch spritziger. Als Plus erwischt man so häufig auch die besonders großen Exemplare.

Leider gibt es nicht mehr viele Kutter, die noch zum Makrelenfang mit Anglern auf die Nordsee hinausfahren. An der Ostsee gibt es aber vielerorts Kleinboote zu mieten, mit denen man zum Makrelenfang rausfahren kann. Wer es besonders sportlich angehen möchte, kann statt zum klassischen Paternoster auch zu einer leichten Spinnrute und Mefo-Blinkern und kleinen Pilkern greifen. Richtig spritzig ist übrigens das Angeln auf Makrele mit der Fliegenrute!

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