Welche Fische beißen beim Angeln im Mai?

Beim Angeln im Mai denken viele Angler sofort an den Hecht. Doch für welche andere Fischarten lohnt es sich auch, jetzt am Wasser zu sein?

Angler mit Schleie, gefangen beim Angeln im Mai

Bild: W. Krause

Besonders Anfang Mai ist die ideale Zeit zum Angeln auf dicke Schleien. Wer kann, sollte Würmer nehmen, sonst gehen auch kleine Boilies gut.

So mancher Angler konnte es kaum erwarten, dass der Mai endlich beginnt. An vielen Gewässern in Deutschland heißt das nämlich eins: der Saisonstart fürs Hechtangeln! Doch neben Meister Esox sollten auch noch weitere Arten weit oben auf der Liste der Zielfische stehen. Für Schleien und Hornhechte lohnt sich das Angeln im Mai zum Beispiel ebenso – wenn nicht sogar noch mehr!

Schleie: Mein Lieblingsfisch beim Angeln im Mai

Sie beißt schon ab März, doch Anfang Mai ist sie am besten drauf: die Schleie. Sie ist ein Fisch der frühen Morgen- und späten Abendstunden. Sind nicht viele kleine Weißfische und Barsche im See, dann sollte man unbedingt mit kleinen Rotwürmern anfüttern. Je abwechslungsreicher das Futter, desto eher wird man die Schleien anlocken. Ich mische immer Dosenmais, Hanf, kleine Pellets und Caster sowie zerschnittene kleine Würmer und ein Pulverfutter so zusammen, dass sich kleine Ballen formen lassen, die beim Aufprall auf die Oberfläche zerfallen.

Angler mit Schleien

Bild: A.Pawlitzki

Der Mai ist heiß – zumindest was das Schleienangeln angeht. Hier: Blinker-Redakteur André Pawlitzki mit reicher Beute.

Ich benutze beim Angeln im Mai gern die Pose, wenn es auf Schleie geht. Beherbergt Dein See jedoch Unmengen „Beifang“, solltest Du zur Festbleimontage (60 g) mit einem 12 mm Boilie am 0,25er Vorfach greifen, um ständige Unruhe an der Montage zu vermeiden.

Der Hecht hat im Mai Hochsaison

Der 1. Mai ist für die meisten Angler ein roter Tag im Kalender. Nach der Schonzeit darf man endlich wieder auf Hecht angeln! Und das Gute ist, dass die Räuber jetzt noch auf ihren Laichplätzen im Flachen stehen und man gut an sie herankommt.

Angler mit Hecht

Bild: Rolf Schwarzer

Flach fischen – so lautet die Devise für den Maihecht. Und es klappt ganz oft, denn die Fische sind hungrig.

Oft fängt man in der ersten Maihälfte kleinere Männchen, die noch die Narben vom kräftezehrenden Laichen an den Flanken tragen. Doch immer wieder ist auch eine gewichtige Hechtdame dabei, die sich ebenfalls noch nicht ins tiefe Wasser begeben hat. Welcher Köder fängt, muss man ausprobieren. Heiße Tipps sind natürlich gefärbte Gummifische sowie Chatterbaits.

Übrigens: Ob der Hecht in Deinem Bundesland offen ist, erfährst Du in unserer Übersicht der Schonzeiten und Mindestmaße.

Methode des Monats: Mit der Shallow Screw auf Flachwasser-Hechte

Entwickelt für die flachen Seen in Skandinavien, funktioniert die Montage von Gummiködern mit Köderschraube auch hierzulande hervorragend für Hecht und ist ein echter Abräumer im Flachwasser zum Saisonstart.

Aus Flachwasser-Hechte beim Angeln im Mai

Bei der Montage mit Shallow-Screw (zu Deutsch: „flache Schraube“) wird eine unbeschwerte Metallspirale statt eines Jigkopfes in den Kopf eines Gummifisches geschraubt. Die Haken, ein Drilling bei kleineren Gummis, zwei bei größeren, die an einer kurzen Stahlkonstruktion montiert sind, werden mit Pins (kleinen Einsteck-Ösen) im Bauch des Köders fixiert. Bei einem Biss lösen sich die Pins sofort aus dem Köder.

Das sorgt für eine super Hakquote beim Shallow Rig und der Fisch kann über die bewegliche Verbindung kaum das Ködergewicht nutzen, um den Haken durch Kopfschütteln oder Sprünge auszuhebeln. Als netter Nebeneffekt befindet sich der Köder im Drill dadurch meist auch außerhalb des Hechtmauls, wird weniger von den Zähnen der Räuber malträtiert und hält deutlich länger als am Jigkopf. Durch den Einsatz von Wirbeln kann die Verbindung sogar noch flexibler gemacht werden, so verkantet nichts, wenn der Hecht im Drill Sperenzchen macht. Nach einem Biss werden die Haken einfach wieder mit den Pins im Köder fixiert und der nächste Fisch kann kommen.

Bestandteile Shallow Rig

Bild: J. Müller

Mit ein paar Grundbestandteilen lässt sich für jeden Gummiköder das passende Shallow Rig bauen. Wer nicht so gerne bastelt, findet aber auch fertige Systeme im Handel.

Die Montage ist ein Balanceakt

Wichtig ist bei der Montage mit der Shallow-Screw, dass die Haken am Bauch des Köders angebracht werden, denn Haken und Montagematerial (Stahlvorfach, Pins, Sprengringe, Wirbel) bringen in Summe doch etwas an Gewicht mit. Hängt dieses Gewicht am Bauch des Köders, stabilisiert das den Lauf. Andersherum wird der Köder vermutlich eiern oder gar rotieren, wenn die Haken seitlich oder am Rücken montiert werden.

Viele schlankere Köder laufen mit dem Gewicht der Haken am Bauch für sich schon anständig. Diese fast völlig unbeschwerte Montage eignet sich optimal für das Befischen sehr flacher Bereiche. Wer den Lauf des Köders weiter stabilisieren will (zum Beispiel beim Schleppen), oder ihn etwas tiefer anbieten möchte, hat die Möglichkeit, an verschiedenen Stellen Gewichte anzubringen: Einschraub- und Einsteckgewichte können am bzw. im Bauch des Köders Platz finden oder schwere Bleischrote dort auf das Stahlvorfach zwischen die Haken geklemmt werden. Auch gibt es im Handel spezielle Shallow-Screws, die bereits für die Montage wechselbarer Gewichte vorbereitet sind. Aber es kann auch einfach ein kleines Birnenblei bei der Shallow-Screw mit im Karabiner am Kopf des Köders eingehängt werden.

Der Aal ist wieder aktiv!

Manches weiß man über den Aal, Vieles bleibt trotz aller Bemühungen, verborgen. Fest steht aber: Im Mai lassen sich Aale hervorragend fangen. In Vollmondnächten sollen Aale angeblich nicht beißen? Das mag auf einige Gewässer zutreffen. In einigen Gewässern beißen sie manchmal – allerdings oft nicht am Grund, sondern im Mittelwasser. Dabei wird der Aalköder mit einer U-Pose wie beim Welsangeln über dem Grund gehalten. Dafür eignet sich besonders kleine U-Posen.

Aal auf Wurm beim Angeln im Mai gefangen

Bild: W. Krause

Mit Tauwurm als Köder macht man selten etwas falsch, doch am besten fangen Würmer aus der freien Natur.

Doch, egal, welche Montage: Was die Köderwahl angeht, geht kaum etwas über Tauwürmer. Würmer aus der Natur scheinen dabei gegenüber solchen aus dem Angelladen einige Vorteile zu haben. Mehrere Vergleichsfischen ergaben ein Fangergebnis von 3:1 für den selbst gesuchten Tauwurm. Wahrscheinlich sind den kommerziellen Würmern Konservierungsstoffe beigesetzt, damit die „Canadian Nightcrawler“ möglichst lange haltbar sind. Vielleicht ist es auch das Wurmfutter, dass die Köder während der Zucht erhalten. Was es auch ist, scheinbar mag der Fisch mit der feinsten Nase unter allen Fischen es nicht.

Anfüttern auf Aal funktioniert hingegen wunderbar. Dazu schneidet man ein paar Mistwürmer mit einer Schere klein und füllt sie in einen geschlossenen Futterkorb. Von dort verbreitet das Wurmmus aus den aromatischen Mistwürmern eine ausgeprägte Duftspur im Wasser, die die Aale zum Köder locken soll. Um den Effekt noch zu steigern, wird einfach auch der Haken mit kleinen, zerschnittenen Wurmstücken im Kebap-Stil beködert: Mehr Aroma geht nicht!

Hornhechte an der Küste

Wenn der Raps Anfang Mai blüht, kommen Scharen von Hornhechten vor unsere Küsten. Das ist fast schon eine Bauernregel geworden, die sich aber Jahr für Jahr bestätigt! Die besten Köder für die „Silberlatten“, die im Drill akrobatische Sprünge zeigen, sind Heringsfetzen und Seeringelwürmer unter der Wasserkugelmontage. Sind Hornhechte am Platz, hat man mit diesen Ködern beim Angeln im Mai Fanggarantie.

Hornhecht

Bild: Waldemar Krause

Hornis an der Küste – lecker und spritzig im Drill!

Doch auch mit kleinen Spoons, mit Miniwobblern mit Einzelhaken, Streamern oder der berüchtigten Hornhecht-Schlaufe lassen sich die Fische fangen. Dabei verfangen sich die feinen Zähnchen der Hornhechte in den Fäden der Schlaufe und diese wickelt sich um deren Schnabel.

Dicke Brassen in Massen beim Angeln im Mai

Wer es auf große Brassen um die 60 Zentimeter abgesehen hat, muss nun unbedingt ans Wasser! Sie kommen jetzt in Ufernähe, um dort abzulaichen. Dort lassen sie sich gut fangen – oft sogar in kurzer Folge! Ist die Laichzeit vorüber, verschwinden die Brassen wieder in den Tiefen des Sees und man muss sie erst mühsam suchen.

Brassen am Haken

Bild: W. Krause

Für die „Frachtschiffe“ unter den Brassen sind vor allem Pellets, Wafter und Mini-Boilies verführerische und selektive Köder.

Als Köder kommen hier, ähnlich wie bei der Schleie, entweder Dosenmais oder Tauwürmer zum Einsatz. Wer experimentierfreudig ist, kann sogar beide kombinieren, um einen fängigen Brassenmagneten zu erhalten. Um gezielt die „Kodeckel“ zu adressieren, eignen sich Mini-Boilies am Method Feeder.


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Cover der Angelwoche 11/2025: Schon Hecht gehabt

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