Barsche und Hechte, Zander, Rapfen und Welse lassen sich auch im Sommer fangen – vorausgesetzt, Stellenwahl, Kunstköder und Technik passen zusammen. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie beim Raubfischangeln im Sommer erfolgreicher sein werden.
Raubfischangeln im Sommer: Der Barsch
Stellenwahl: Hier stehen die Sommerbarsche!
Angeln Sie an Stellen mit Strömung. Besonders in den wärmsten Monaten des Jahres sind dies die besten Stellen für Barsche. Fließendes Wasser ist sauerstoffreicher, und dort finden Sie die aktiven Fische. Neben Flüssen sind auch Fähranleger, Schleusentore, Pumpstationen und andere Wasserentnahmestellen potenzielle Hotspots. Auch Orte, an denen große Schiffe vorbeifahren, die viel Aufsehen erregen, sind gute Plätze.
Bild: Frank van der Burg
Wer im Sommer solch prächtige Barsche fangen will, sollte sie an sauerstoffreicheren Stellen mit einer ausgeprägten Strömung suchen.
Welche Kunstköder an heißen Tagen?
In den Sommermonaten ist es besonders wichtig, Meter zu machen. Die Barsche sind weiter verstreut, sodass die Schwärme oft kleiner sind. Wenn man auf Barsche stößt, fängt man sie in der Regel innerhalb weniger Würfe – danach hören die Fische oft schnell wieder auf zu beißen. Bleiben Sie also nicht zu lange an einer Stelle, bewegen Sie sich stetig weiter und angeln Sie in vielen Gewässern. Köder wie Crankbaits, Chatterbaits und Spinnerbaits sind dafür ideal. Man kann sie schnell führen und sie machen viel Lärm, sodass man mit ihnen relativ schnell eine große Wasserfläche absuchen kann.
Bild: Frank van der Burg
Chatterbaits und Spinnerbaits machen viel Radau. Mit ihnen kann man relativ schnell eine große Wasserfläche absuchen.
Die richtige Technik für die sommerliche Barschangelei
In den Wintermonaten muss man den Barschen oft etwas Zeit lassen, um den Köder zu schnappen. Im Sommer hingegen kann man es etwas schneller angehen. Die Fische sind aktiver und zeigen ihre Anwesenheit oft durch die Jagden, die sie veranstalten. Achten Sie auf panisch wegspringende Beutefische. Bedenken Sie jedoch, dass die Fische an einem heißen Sommertag passiv sein können. Konzentrieren Sie sich deshalb auf die Morgen- und Abenddämmerung. Die beste Zeit zum Barschangeln ist sehr früh am Morgen und in den letzten Stunden des Tages.
Bild: Frank van der Burg
Die Morgendämmerung ist häufig sogar noch etwas besser als der späte Abend.
Sommertipps zum Hechtangeln
Heiße Hecht-Stellen
Die üblichen Stellen wie Durchlässe, Brücken und Ecken, an denen Hechte lauern können, sind auch im Sommer ergiebig. Wer an kleinen Kanälen oder Flüssen fischt, sollte Schleusen und Wassereinläufe suchen. Sowohl Weißfische als auch Hechte werden von dem an diesen Plätzen sauerstoffreichen Wasser angezogen. Wer in einem See auf Hecht angelt, sollte sich wie im Frühling an krautigen Spots orientieren, nur eine bis zwei Etagen tiefer als normal. Hier stehen viele Hechte. Auch im ganz Flachen kann ein Versuch lohnen, hier finden sich einzelne Hechte, die besonders gut auf Oberflächenköder anspringen.
Kunstköder für Sommer-Hechte
Gehen Sie auf Nummer sicher, dass Sie im Sommer eine Vielzahl von Ködern zur Auswahl haben. Denken Sie zum Beispiel an einen Jerkbait, einen breiten Shad mit Paddelschwanz, einen beschwerten oder unbeschwerten Spinner, einen Streamer oder einen auffällig rollenden Crankbait. Sie müssen auch nicht so rasant einkurbeln wie beim Barsch.
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Versuche mit Hardbaits lohnen sich immer.
Berücksichtigen Sie die Umstände. Ist der Kanal oder See zum Beispiel voller Seerosen und Pflanzen? Dann ist es Zeit für eine Froschimitation – mit dem Haken nach oben, um ihn krautfrei zu halten. Der Sommer ist auch die Zeit der Oberflächenköder. Das Angeln ist sehr spektakulär, aber man muss mit einigen Fehlbissen rechnen.
Wann ist Esox im Sommer aktiv?
Seien Sie vorsichtig mit dem Hecht, vor allem im Sommer. Warmes Wasser enthält weniger Sauerstoff, sodass ein Hecht während des Drills viel schneller ermüdet. Es gibt also Hechtangler, die ihren Lieblingsraubfisch nicht einmal im Sommer fangen. Möchten Sie es dennoch ausprobieren, dann beschränken Sie sich auf die (frühen) Morgen- und Abendstunden an Tagen, die nicht zu heiß sind. Zu dieser Zeit sind die Hechte am aktivsten.
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Beachten Sie im Sommer den Sauerstoffgehalt, wenn Sie auf Hecht angeln. Wird es zu heiß, sollte man ihnen eine Pause gönnen.
Raubfischangeln im Sommer: Der Zander
Stellenwahl für Glasaugen im Sommer
Während man in der Regel in Ufernähe an den Buhnenköpfen nach Zandern Ausschau halten muss, kann es sich im Sommer lohnen, etwas weiter in die Buhnenfelder einzutauchen. Tun Sie dies vor allem in den Abendstunden, denn an sonnigen Tagen sind die Zander tagsüber oft nicht sehr aktiv. Gehen Sie nicht direkt die Buhne hoch, wie es viele Angler machen, sondern befischen Sie erstmal die Ecken. Machen Sie Würfe entlang der Buhne und verteilen Sie sie fächerförmig über das Buhnenfeld. Im Schutz der Dunkelheit gibt es viel mehr potenzielle Hotspots als tagsüber, an denen Fische gefangen werden können.
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Hotspot Steinpackung: In der Dämmerung gehen Zander gerne rund um die Buhnen auf die Jagd.
Diese Kunstköder schmecken Sommer-Zandern
Bei dieser Art des Angelns können Sie zwischen Wobblern und Shads wählen. Bei den Hardbaits werden schlanke, längliche Minnows bevorzugt. Sie müssen nicht zu viel Aktion zeigen. Ein subtiles und langsames „Wackeln“ funktioniert perfekt. Wählen Sie flach tauchende Wobbler, da Sie in Ufernähe angeln und der Zander zwangsläufig hochkommt und sich den Köder schnappt. Auf Softbaits ausweichen? Nehmen Sie die größeren Größen zwischen 10 und 15 cm und montieren Sie sie auf einen leichten Jigkopf. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass Sie hängenbleiben, und schaffen einen schönen, langen Schwebemoment.
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Zander bevorzugen schlanke, längliche Wobbler, die nicht einmal eine ausgeprägte und allzu auffällige Aktion haben müssen.
Technik für Zander beim Raubfischangeln im Sommer
In der Dämmerung und Dunkelheit können Sie die Geschwindigkeit ein wenig herunterfahren. Holen Sie den Köder langsam ein – wenn Sie es gewohnt sind, schnell zu angeln, kann es etwas dauern, bis Sie sich an die Langsamkeit gewöhnt haben – und machen Sie sich keine Gedanken über die weniger auffällige Aktion Ihres Köders. Die Vibrationen des Köders oder des Shads, dieser kann in einer geraden Linie eingekurbelt oder gejiggt werden, mögen Ihnen minimal erscheinen, aber der Zander erkennt sie trotzdem – sogar im Dunkeln. Der Biss auf den Köder, der wie ein Knall aus dem Nichts zu kommen scheint, ist ein überzeugender Beweis dafür.
Im Sommer auf Rapfen angeln
Die richtige Stellenwahl für Sommer-Rapfen
Der Fluss ist das ideale Revier des Rapfens. Dort müssen Sie nach Strömungskanälen, Rinnen und anderen Stellen suchen, an denen kleine Fische durch die Strömung in Schwierigkeiten geraten. Nicht zu vergessen ist das Schraubenwasser großer Binnenschiffe, das einen Buhnenabschnitt beim Passieren komplett auf den Kopf stellen kann.
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Rapfen lieben schneller fließendes Wasser. In Strömungskanälen und Rinnen gehen sie bevorzugt auf die Jagd nach kleinen Fischen.
In Alt- und Nebenarmen sind die Bedingungen etwas anders. Hier müssen Sie nach (großen) Schwärmen von Köderfischen Ausschau halten – die Rapfen sind nicht weit entfernt. In kleineren Gewässern sind Stellen mit etwas mehr Strömung, wie an Wehren, Pumpstationen und Wasserauslässen, die Plätze, denen Sie Ihre Aufmerksamkeit schenken sollten.
Rapfen-Kunstköder fürs Raubfischangeln im Sommer
Im Gegensatz zu vielen anderen Raubfischen sind Rapfen in der Regel nicht so scharf auf große Köder. Dieser Raubfisch hat es mehr auf kleiner Beute abgesehen und bevorzugt daher Jungfische. Das bedeutet, dass Sie beim Rapfenangeln auch auf kleine Köder zurückgreifen sollten. Denken Sie vor allem an (rasselnde) Crankbaits, Jerkbaits, Glidebaits, Popper und Topwater-Köder in kleineren Ausführungen von etwa 4 bis 8 cm. Natürlich können Sie versuchen, die größeren Rapfen mit größeren Ködern zu beangeln. Aber dann müssen Sie damit rechnen, dass Sie weniger Fische fangen.
Das bringt Rapfen ans Band
Die beliebteste Technik ist das Angeln mit einer hohen Geschwindigkeit. Diese sorgt zweifelsfrei für Fänge, aber es kann nicht schaden, etwas Abwechslung in die Präsentation zu bringen. Machen Sie ab und zu eine (kurze) Pause oder verlangsamen Sie einfach Ihr Tempo. Wenn Rapfen an der Oberfläche jagen, garantieren Popper oder Topwater-Köder ein echtes Spektakel.
Bild: Frank van der Burg
Die Oberflächenangelei auf Rapfen ist spektakulär und eignet sich besonders für die Sommermonate.
Es gibt aber auch Zeiten, in denen sie einfach nicht an der Oberfläche beißen wollen. Versuchen Sie, Ihre Köder knapp unter der Oberfläche zu präsentieren oder die tieferen Wasserschichten mit sinkenden oder tiefer laufenden Ködern zu durchkämmen. Probieren Sie es zum Beispiel mal mit einem (Mini-)Pilker, den Sie mit kräftigen Zügen einholen, während er flussabwärts treibt.
Raubfischangeln im Sommer: Tipps für den Wels
Stellenwahl: Hier halten sich die Sommer-Welse auf!
Der Wels ist von Natur aus ein scheuer Fisch, sodass dieser Raubfisch im Hochsommer bei strahlendem Sonnenschein normalerweise nicht sehr aktiv ist. Angeln Sie tagsüber? Konzentrieren Sie sich dann auf Plätze, die Schutz bieten, wie Brücken, Anlegestellen, Kais, Boote, versunkene Bäume und ausgespülte Ufer. Tiefe Stellen, in denen der Einfluss der Sonne weniger spürbar ist, bieten auch bessere Chancen, Fische zu fangen. Sie werden jedoch feststellen, dass die Dämmerungszeit – morgens und abends – und die Dunkelheit die besten Ergebnisse liefern. Dann verlässt der Wels sein Versteck, um auf die Jagd zu gehen, und man kann ihn an verschiedenen Stellen finden.
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Welse sind im Sommer aktiver als im Rest des Jahres und verteilen sich stärker im Gewässer.
Kunstköder zum Spinnfischen auf Wels
Der Wels ist ein imposanter Räuber mit einem besonders großen Maul. Dennoch sollte man auch relativ kleine Köder nicht außer Acht lassen. Sie müssen keine großen Köder verwenden, um Riesen zu fangen. Auch mit einem Köder von etwa 9 cm Länge haben Sie die Chance, ein Monster zu fangen. Es ist jedoch wichtig, den Wels zum Biss zu reizen. Dazu können Sie einen Rasselköder oder einen Köder mit einer sehr auffälligen Aktion verwenden. Die Gummifische müssen ebenfalls nicht riesig sein. Ein schlanker Shad von 12 bis 18 cm Länge mit einem verlockenden Paddelschwanz, der auch beim langsamen Einholen kippelt, ist genau das Richtige.
Bild: Frank van der Burg
Ganz einfache Blinker sind ausgezeichnete Köder zum Welsangeln im Sommer.
So klappt das Raubfischangeln auf Wels im Sommer
In den warmen Monaten des Jahres sind die Welse aktiver und die Fische verteilen sich mehr im Gewässer. Deshalb geht es jetzt darum, viel Strecke zu machen und eine große Wasserfläche abzusuchen. Lassen Sie dabei auch die scheinbar unattraktiven Stellen nicht aus, Sie können an den seltsamsten Stellen Welse fangen.
Das Angeln mit Kunstködern ist der perfekte Weg, um Meter zu machen. Sorgen Sie dafür, dass Sie variieren können: Manchmal ist ein Wechsel des Köders das richtige Mittel, um einen Biss zu provozieren. Auch die einzelnen Stellen sollte man nicht zu schnell abfischen und wechseln. Manchmal ist der Fisch vor Ort, aber er beißt einfach nur, wenn ihm der richtige Köder präsentiert wird. Wenn Sie genug Vertrauen in eine bestimmte Stelle haben, müssen Sie vielleicht nur durchhalten, bis Sie den kräftigen Einschlag in Ihrer Rute spüren.
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