Als Barschangler kommt man beim Angeln im September wirklich voll auf seine Kosten. Doch auch Aale und Renken lassen sich zu dieser Zeit hervorragend fangen! Wer seine Fangaussichten maximieren will, muss dabei gar nicht tief in die Trickkiste greifen.
Angeln im September heißt Barsch
Anfang September drehen die Barsche durch. Die Weißfischbrut desselben Jahres hat eine Größe erreicht, die sie für Barsche häufig zur Nahrungsquelle Nummer 1 werden lässt. Entsprechend gut fangen Beutefischmuster, welche der natürlichen Nahrung stark ähneln – doch sicher beißen die Barsche auch noch auf andere Köder. Krebsmuster zum Beispiel, recht schnell mit kleinen Sprüngen über den Boden geführt, reizen den Futterneid im Schwarm.

Bild: Waldemar Krause
Gute Barsche von 30 cm aufwärts sind beim Angeln im September manchmal der Durchschnitt!
Beim Angeln im September fängt man die Barsche nicht nur morgens und abends, sondern auch tagsüber. Besonders große Naturseen mit guten Barschbeständen versprechen nun eine kurzweilige Angelei. Wo erlaubt, kann man mit mehreren Anbissstellen echte Massenfänge erleben.
Erfolg mit dem Carolina-Rig
Aus den USA schwappen immer wieder tolle Montagen zu uns nach Deutschland, besonders für Barschangler. Neben dem Texas-Rig lassen sich vor allem mit der Carolina-Montage dicke Barsche fangen. Wenn Kleinfische schnell zu Boden sinken, schnappen die Räuber nur dann zu, wenn sie wirklich hungrig sind. Wenn jedoch ein Fischchen ganz langsam zu Boden „rieselt“ und damit längere Zeit im Gesichtsfeld des Räubers verbleibt, kennt der Räuber kein Pardon und schlägt gnadenlos zu.
Das passiert beim Angeln mit der Carolina-Montage, an der ein 40 bis 60 cm langes Vorfach hinter dem Geschossblei („Bullet-Weight“) den Köder langsam hinterhertrudeln lässt. Der Köder sinkt am Offset-Haken ganz langsam ab, während das Blei zuerst auf dem Grund aufschlägt.

Bild: André Pawlitzki
Das Carolina-Rig besteht aus einem Patronenblei, das von einer Gummiperle gestoppt wird, einem Wirbel und einem Creaturebait am Fluorocarbonvorfach (hier am Offset-Haken).
Damit sich Hauptschnur und Vorfach nicht miteinander verwickeln, bremst man den Wurf ab, damit der Köder vorausfliegen kann. Er soll möglichst gestreckt hinter dem Blei ins Wasser fallen. Mit sanften Schlägen der Rutenspitze wird der Köder animiert und zum Leben erweckt. Zum Angeln mit der Carolina-Montage eignen sich vor allem „Creatures“ wie Krebs- und Wurmimitate, die von denBarschen höchst geschätzt werden.
Die letzten Aale des Jahres
Ende September lohnt es sich noch einmal den letzten Aalen nachzustellen. Nun hat man die Chance, einen wirklich großen Aal zu erwischen, weil sich die Aale auf ihrer Abwanderung in die Sargassosee befinden. Diese sogenannten „Blankaale“ erkennt man an ihren vergrößerten Augen und dem silberfarbenen Bauch.
Je weiter sie in ihrem geschlechtsreifen Stadium fortgeschritten sind, desto weniger nehmen sie an Nahrung auf. Entsprechend sollte man die Köder nicht zu üppig wählen. Statt anderhalb Tauwürmern am Haken, reichen im Herbst ein oder zwei Rotwürmer aus, um die Schlängler an den Haken zu bekommen.
Methode des Monats: Mit Spoons am Bach
Das Angeln mit kleinen Blinkern, sogenannten Spoons, liegt an den Forellenseen voll im Trend. Doch auch in kleinen, wilden Bächen lassen sich mit den Löffeln gute Fänge machen.

Bild: W. Krause
Das Einsatzgebiet der Spoonrute beschränkt sich nicht nur auf den Angelsee – auch am Forellenbach machen die kleinen Löffel eine super Figur!
Der September bildet den Abschluss der Forellensaison, bevor die Salmoniden ab Oktober ihre Schonzeit genießen – Zeit also, um noch einmal am Bach anzugreifen. Wer regelmäßig an Angelseen zugange ist, besitzt hierfür vermutlich bereits das perfekte Gerät, nämlich eine UL-Spinn– bzw. -Spoonrute und die zugehörigen Spoons. In der Außenkurve mit dem flutenden Hahnenfuß muss am Bach einfach eine Forelle stehen.
Damit der Köder tief runter kommt, steige ich vorsichtig mit der Wathose ins Wasser. Stromauf fliegt mein kleiner Metallblinker. Dann taucht er ins tiefere Wasser. Ich hole den Köder ganz langsam ein, spüre seine Rotation über die feine Rutenspitze und die filigrane 0,16er Schnur. Das feine UL-Gerät vom Angelsee macht auch hier am Bach eine Super-Figur! Die recht kurzen und federleichten Spinnruten lassen sich auch unter überhängenden Bäumen am und im Bach ganz leicht handhaben und es macht Spaß, den ganzen Tag damit zu angeln.
Gelöffelte Forellen beim Angeln im September
Kaum zwei, drei Umdrehungen mit der Rolle mache ich, als der gehakte Fisch schon aus dem Wasser springt. Jetzt nur keinen Fehler machen, denn die Regenbogenforelle tut alles, um den Haken abzuschütteln. Über die feine Schnur halte ich die Forelle auf Spannung, als sie ein weiteres Mal in die Rinne zurückflüchtet. Dann endlich kann ich eine Forelle über den kleinen Watkescher ziehen. Dieses war der erste Streich.
An der Fangstelle bekomme ich keinen Biss mehr. Wie gut, dass der Verein Einzelhaken mit Widerhaken zulässt, ansonsten hätte ich die Forelle beim Sprung wohl schon verloren. Zwei Stellen weiter, verengen zwei Büsche den Fluss. Auch hier bekomme ich einen Biss und kann eine weitere Forelle landen. Das Abendessen ist gesichert!

Bild: W. Krause
Wo erlaubt, bieten Widerhaken mehr Sicherheit im Drill.
Renken mit der Hegene
Nun ist auch eine gute Zeit, um Renken (bzw. Felchen oder Maränen) mit der Hegene nachzustellen. An der Hegene befinden sich bis zu 5 kleine Nymphen, welche Zuckmückenlarven imitieren. Diese werden über einem Blei in Grundnähe angeboten. An einer feinen Renkenrute mit weicher Spitze werden die feinen Bisse deutlich angezeigt. Man lässt das Blei zum Grund ab, hebt es 10 cm an, hält es einen Augenblick und stellt es dann wieder kontrolliert am Boden ab. Man fischt tiefer als im Frühling, zum Beispiel im April.
Mit der Hegene fängt man beim Angeln im September Barsche und Felchen en masse! Wo erlaubt, sind mehrere Anbissstellen jetzt eimerfüllend. Für Barsch wird die Hegene mit kleinen Gummiködern bestückt, für Felchen mit unscheinbaren Nymphen.

Bild: Marvin Schwarz
Am Bodensee winken mit dem Ende des Sommers zwei Dinge: ein Sonnenbrand und Felchen satt!
Reisetipp beim Angeln im September: Mecklenburg-Vorpommern
Auf an die großen Naturseen im Osten unserer Republik; hier kann man nun gute Barsche ohne Ende fangen! Nebenbei gesellt sich immer ein Hecht als Beifang hinzu, der die Brutfischchen ebenso gern frisst. Eine willkommene Abwechslung! Außerdem ist der Sportbootverkehr und Freizeittourismus nach den Sommerferien geringer als noch im August.
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