Beim Angeln im Dezember wird’s häufig ungemütlich. Die Tage sind so kurz wie nie im Jahr, die Bedingungen laden meist eher dazu ein, zu Hause zu bleiben. Doch einige Fische beißen zu dieser Zeit besonders gut! Wer sich von Dunkelheit und Kälte nicht abhalten lässt, kann auch jetzt großartige Fänge machen.
Themen dieses Beitrags:
- Quappen angeln im Dezember
- Auf Döbel geht immer!
- Regenbogenforellen mit kleinen Wobblern fangen
- Deadbaiting-Monster angeln im Dezember
- Deine Chance auf den Huchen!
- Reisetipp für den Dezember: Ab ins Tropenparadies
Quappen angeln im Dezember
Die Quappe ist ein echter Winterfisch. Beste Fangzeit sind die Monate November bis Februar. Bei ungemütlichstem, kalten Wetter wandert sie, sofern genügend Wasser im Fluss ist, hinauf zu ihren Laichplätzen, um sich fortzupflanzen. Und wenn man diesen Quappenzug erwischt, kann man richtig gut fangen. Als Köder eignen sich Tauwürmer, aber auch kleine Köderfische und Fischfetzen. Heringsfetzen werden ebenfalls gern von der Quappe gefressen.
Was die Größe der Fische angeht, gehört die Donau zu den Top-Gewässern, in dem immer mal wieder 70er oder sogar 80 cm lange Quappen gefangen werden. Aber auch in der Elbe, der Oder und ihren Zuflüssen gibt es viele Quappen. Fische zwischen 50 und 60 cm Länge gelten bei uns in Deutschland bereits als kapital.

Bild: Frank Schlichting
Diese Quappe biss auf einen kleinen Köderfisch. Kleine Fischchen sind neben Würmern ein Top-Köder für Quappen.
Weil die Quappen einen gut ausgeprägten Geruchssinn besitzen, lassen sie sich mit Aroma im geschlossenen Futterkorb locken. Es können zerhackte Fischstücke oder auch Leber sein, die im Korb landen. Manche Angler verwenden auch ein Stück weichen Schaumstoff, den sie in Fischsoße aus dem Asia-Shop tränken und dann in den Korb füllen. Quappen lieben außerdem Licht. Eine Leuchtperle aus der Brandungsangelei vor dem Haken, macht die neugierigen Fische auf den Köder aufmerksam.
Leider schlucken die Süßwasser-Dorsche einen Köder oft tief. Da hilft nur, das Vorfach abzuschneiden. Auch erste Versuche mit Kreishaken, sogenannten Circle Hooks, scheinen das leidige Problem des tiefen Schluckens zu verringern. Als Bissanzeiger dienen die altbewährten Aalglöckchen an der Grundmontage.
Angeln im Dezember: Döbel geht immer!
Es ist eiskalt und nur wenige Grad über Null. Trotzdem lassen sich Döbel bei unwirtlichstem Wetter fangen – mit Fleisch. Fleisch gibt Kraft und Energie. Das wissen auch die Döbel zu schätzen, die sich in den Wintermonaten mit so energiereicher Nahrung wie Frühstücksfleisch oder auch Hähnchenleber fangen lassen. Ein schnell unter der Pose treibender Köder wird oft verschmäht, aber ein stationärer Köder an der Grundmontage wird gerne genommen.
Allerdings müssen wir die Leber oder das Fleisch auch an den Stellen anbieten, wo die Döbel ihren Einstand haben. Und der Köder sollte nicht zu groß sein. Ein Würfel mit 3 cm Kantenlänge ist eindeutig schon zu groß. Viel mehr stehen die Fische in dem kalten Wasser auf kleinere Brocken, die man am besten mit einer Brotstanze aus dem Frühstücksfleisch stanzt. Dann kann man die kleinen Fleischstücke mit der Ködernadel auf ein Haar ziehen, wobei sie durch einen Boiliestopper gesichert werden.

Bild: E. Hartwich; W. Krause
Oft braucht man nur ein paar Brocken Frühstücksfleisch, um einen Döbel zu fangen. Mit einer Brotstanze kann man sich auch aus Fleisch kleine Köder fertigen.
Als Wurfgewicht dienen ein kleiner Futterkorb oder ein Birnenblei, die man über einen Safety Clip schnell gegeneinander austauschen kann. Verwendet man Hähnchenleber am Haken, sollte man diese jede Viertelstunde wechseln, weil sie dann ausgewaschen wird und damit an Attraktivität verliert.
Regenbogenforelle im Winter: Kleine Wobbler fangen
Im Spätherbst und Winter lassen sich die Regebogenforellen im Forellensee bestens mit kleinen Wobblern fangen. Man unterscheidet zwischen Crankbaits und Twitchbaits. Während die bauchigen Cranks schon allein durch ihre Form viel Wasser verdrängen und die Forellen zum Zupacken reizen, ist der Einsatz von schlanken Twitchbaits wesentlich dezenter. Sie brechen zu den Seiten aus, wenn man sie durch kurze Rucke mit der Rute animiert. In Einholpausen bleiben die Twitchbaits aber an der Stelle stehen. Das sind meistens die Momente, wenn die Forellen zupacken.
Kleine Wobbler bis 5 cm Länge haben allerdings einen Nachteil. Sie lassen sich nur schwer weit auswerfen. Also bietet man sie an der Ghost-Montage oder an einem langen Vorfach unter einem Sbirulino an. Der Ghost ist ein Glasröhrchen, das man zwischen zwei Schnurstoppern auf der Hauptschnur fixiert. Was man für extreme Weiten braucht, sind eine größere Rolle, die mit einer 0,08er Geflochtenen bespult ist. Durch den weiteren Spulenkern, wickelt sich beim Wurf die Schnur in größeren Klängen von der Rolle. Das vermindert den Reibungswiderstand der Schnur und führt zu einer erhöhten Wurfweite.

Bild: Blinker / Archiv
Der Snacky S von Lucky Craft ist eine Waffe am Forellensee.
Hechte beißen auch im Winter!
Der Hecht ist einer der wenigen Fische, die fast immer fangbar sind, so auch beim Angeln im Dezember. Wer den Futterfisch findet, der findet die Hechte; das gilt für jede Technik. Köderfischangler erleben nun eine fantastische Zeit. Das „Deadbaiting“ mit Süß- oder Salzwasserfischen kann auch richtig große Hechte an Land bringen, sofern sie beißfreudig sind.
Grundsätzlich gilt auch beim Deadbaiting, dass man anders als die anderen angeln muss, um gut zu fangen. Wenn die meisten Angler ihren Köderfisch am Grund ablegen, sollte man versuchen, die Hechte mit einem durch Schaumstoffbällchen aufgepoppten Fisch zu locken. Der hat den Vorteil, dass er sich vom Grund abhebt und daher von den Räubern besser gesehen wird – wie ein Pop-Up-Boilie beim Karpfenangeln.

Bild: B. Gierth
Auch beim Karpfenangeln fallen Pop-Ups mehr auf als sinkende Boilies: Auftriebskörper bringen den Köderfisch zum schweben und ins Sichtfeld der Hechte.
Deadbaiting: Zwei Drillinge fassen besser
Am besten ködert man den Fisch auf zwei Drillingen an. Der obere Drilling wird durch die Schwanzwurzel gezogen, der untere in Kiemenhöhe im Fischchen verankert. So ist sicher, dass der Hecht den Fisch nicht ins Maul nehmen kann, ohne gehakt zu werden und man muss auch nicht so lange mit dem Anhieb warten.
Wer möchte, kann sich schon zuhause fertige Vorfächer bauen, angepasst an die Größe der Köderfische. Das funktioniert in der warmen Stube viel besser als in der frostigen Luft am Wasser. Stahl ist übrigens die perfekte Wahl beim Vorfach und eignet sich viel besser als z.B. Hardmono. Zum Transport der fertigen Vorfächer sind Rig-Boards oder Schaumstoff-Aufwickler top.

Bild: J. Troppacher
Dicke Hechte im Winter: Johann Troppacher (r.) und Josef Polt fangen solche Kaliber mit toten Köderfischen beim sogenannten Deadbaiting.
Erfolgreich durch Aromatherapie
Man kann die Attraktivität der Köderfische noch steigern, wenn man sie mit Lockstoffen versieht. Am besten hat sich Sardinenöl, dass man dem Köderfisch unter die Haut spritzt bewährt. Auch über Nacht in Shellfish-Aroma eingelegte Köderfische bringen den einen oder anderen Hecht an den Haken. Mit dieser Aromatherapie kann man auch aus heimischen Köderfischen wie Rotaugen intensiv duftende Geschmacksbomben machen, auf die die Hechte schnell aufmerksam werden.
Auch mit Spinngerät ist man erfolgreich; im Winter bieten sich große Jerkbaits an, die man ganz langsam über den Futterfischschwärmen entlang zupft. Jerks funktionieren etwas besser als Gummifische, da Hechte im Winter die Köder oft von hinten anstupsen. Am Jerk bleiben sie kleben, beim Gummifisch erwischen sie bloß den Schwanz.

Bild: André Pawlitzki
Geschmackvoll: Sardinenöl verleiht auch heimischen Köderfischen ein intensives Aroma.
Angeln im Dezember: Deine Chance auf den Huchen
Er ist nicht nur selten, sondern auch schwer zu fangen: Der Huchen ist ein absoluter „Hardcore-Fisch“. Es gibt ihn nur in bestimmten Gewässern im Süden unserer Republik und angrenzenden Staaten, aber die Lizenzen sind häufig schwer zu ergattern – und selbst, wenn man eine der begehrten Angelkarten besitzt, muss der Huchen immer noch in Fresslaune sein. Trotzdem ist der Winter die Top-Jahreszeit, um einen Huchen zu fangen.
Große Gummifische oder Wobbler, die eine Äsche oder Forelle (die Leibspeise des Huchens) imitieren, eignen sich am besten. Wer einen Huchen fängt, kann sich glücklich schätzen! Und wer einen Kapitalen erwischt, hat vermutlich den Fisch seines Lebens in den Händen.

Bild: W. Malle
Wer so einen riesigen Huchen fangen darf, der hat wohl den Fisch seines Lebens in den Händen.
Reisetipp: Im Dezember im Tropenparadies angeln
Dezember und Januar sind bei uns in Deutschland meist anglerisch eher schwierige Monate. Ganz anders verhält es sich in vielen tropischen Destinationen: Hier ist der Winter nicht selten eine sehr gute, wenn nicht sogar die beste Reisezeit. Wollten Sie schon immer einmal kampfstarken Salzwasserräubern nachstellen, wie dem GT? Dann wäre jetzt eine sehr gute Zeit dafür! Die Liste spannender tropischer Reiseziele für den Winter ist dabei lang.
- Thailand ist als günstiges und gut erschlossenes Fernreiseziel im Indischen Ozean perfekt für Salzwassertouren oder kapitale Süßwassermonster in den beliebten Angelseen. Auch für Familienurlaube ist Thailand eine gute Anlaufstelle.
- Sie möchten gerne warmen Korallensand unter Ihren Füßen spüren, während Sie angeln? Vielleicht sind die dann Malediven dann für Sie interessant.
- Oder steht Ihnen der Sinn eher nach Abenteuer und echtem Afrika-Feeling? Dann könnte Madagaskar oder La Réunion für Sie das perfekte Ziel sein, wo sie mit einer breiten Palette starker Gegner an der Rute rechnen dürfen.
- Auch Costa Rica und Panama sind perfekte Reiseziele für den Winter und bieten auch neben dem Angeln tolle Naturerlebnisse.

Bild: Andrees Angelreisen
Wer sich mit dem mächtigen GT anlegen möchte, sollte sich einmal tropische Destinationen im Indischen Ozean anschauen – etwa die Malediven oder Madagaskar.
Je nach Ziel und Ozean kommen natürlich andere Fische vor. Buchen Sie eine Reise am besten weit im Voraus, dann bekommen Sie meist die besten Konditionen. Wer es besonders komfortabel möchte, kann sich für die Planung und Organisation an einen der renommierten Reiseanbieter wenden, die spezielle Angelreisen in die Tropen sowohl für Gruppen als auch Einzelfahrer organisieren und bei Fragen immer gerne weiterhelfen.
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