Die perfekte UL-Rute ist natürlich leicht, aber auch gut ausbalanciert und schnell in der Aktion. Für Forellensee-Fans und Streetfishing-Sportsfreunde sind die kleinen Stöckchen mit Wurfgewichten im einstelligen Gramm-Bereich gleichermaßen geeignet.
Barsche lassen sich damit ebenso bändigen wie Forellen und Zander. Auch wer mit Nanoködern auf Äschen und Barben fischen möchte, ist mit einer Ultralight-Spinnrute gut beraten. Und lässt sich mal ein Hecht den Köder schmecken, werden die meisten Gerten der UL-Kategorie auch mit diesem fertig.
Hier möchten wir Euch 5 Top-Modelle vorstellen, die uns im Test sowohl technisch überzeugt als auch in der Handhabung großen Spaß gemacht haben.
- Das UL-Leuchtschwert: Savage Gear Orange LTD Ultra Light Game Spinning
- Die Preisbewusste: Askari/Kogha Cherrypicker Spin
- UL-Rute der Spitzenklasse: Die Sportex Neowave ULR
- Neue Nachfolgerin am UL-Himmel: Die Sportex Neowave RS-2 ULR
- Premium-Forellen-Stöckchen: Der MBfishing Area Stick
Savage Gear Orange LTD Ultra Light Game Spinning im Test
Diese Spinnrute fällt auf am Wasser, keine Frage. Es ist aber nicht nur die Optik, die hervorsticht, nein, die Rute kann auch wirklich was!

Bild: Rolf Schwarzer
Leuchtfeuer: Die Farbe fällt definitiv auf! Und sie dürfte bei vielen Streetfishern Kult-Charakter haben.
Der Blank ist leicht, gut ausbalanciert und hat eine schnelle Spitze. Verdammt schnell sogar! Damit lässt sich super gut Jiggen und auch harte Twitches gelingen ohne jeden Kraftaufwand. Dennoch ist die Rute nicht bretthart, es ist eben doch eine UL-Rute, die sich bereits mit sehr leichten Ködern auflädt und diese auch wunderbar wirft.
Mit einer 1000er Rolle am Seaguide-Rollenhalter ist die Rute super ausbalanciert und lässt sich praktisch mit dem Zeigefinger dirigieren. Die Köderpräsentation gelingt aus dem Handgelenk. Und das ganze stundenlang, ohne zu ermüden, das ist dann Spaßangeln pur!

Bild: Rolf Schwarzer
Das leuchtende Leichtgewicht verfügt über einen dreiteiligen, gepolsterten Rollenhalter und Edelstahl-Ringe mit einer Silicium-Nitrid-Einlage, die extrem leicht, unempfindlich und extrem hart ist.
Einen coolen Eindruck am Wasser hinterlässt man auf jeden Fall, da gibt es schon neidvolle Blicke, wenn man mit dem orangen „Leuchtschwert“ fischt… und einen weiteren Vorteil hat die Leuchtfarbe auch noch: Man tritt nicht so leicht aus Versehen auf die Rute, wenn sie mal im Ufergras liegt. Dass dieses Leichtgewicht dann auch noch online deutlich unter 100 € gehandelt wird, macht die Sache dann noch extra angenehm. Daumen hoch für diese schöne Rute!
Technische Daten der Orange LTD Ultra Light Game Spinning
- Bauweise: 2-teilige Steckrute
- Länge: 198 cm
- Transportlänge: 110 cm
- Gewicht: 93 g
- Wurfgewicht: 3–10 g
- Rollenhalter: Seaguide
- Ringe: SiN Edelstahl
- Lieferant: Savage Gear
- UVP: 99,90 €
Was kann die günstige UL-Rute Cherrypicker Spin von Askari?
So gut und doch so günstig: Die Kogha „Cherrypicker“ Spin von Askari liefert trotz ihres enorm günstigen Preises eine wirklich tolle Performance.

Bild: Rolf Schwarzer
Im Test konnte die Cherrypicker Spin beweisen, was sie köder- und drillmäßig drauf hat.
Eigentlich sollte diese Rute aufgrund ihres Namens (übersetzt „Kirschenpflücker “) dicke Barsche fangen. Das kann sie sicher auch, aber bei unserem Testfischen waren Zander die Hauptbeute. Etwas schwerere Köder (um die 10 g) als das angegebene Wurfgewicht waren erfolgreich und kein Problem für die Rute.
Auch die Angelmethoden mit Carolina-Rig und Chebu-Rig waren eher „Finesse“ als reines Ultralight-UL-Angeln. Dabei erwies sich die Cherrypicker als sehr gut balanciert, so dass das Rutengewicht von 104 g kaum zu spüren war. Im Drill zeigte sich eine progressive Aktion, die ordentlich Gegendruck erzeugte, je kräftiger der Fisch flüchtete. Trotzdem war immer ein federnder Puffer von der Rute vorhanden. Diese Aktion ist sehr angenehm, das liegt sicher auch daran, dass der Blank nicht zu 100 % aus hartem Carbon besteht.

Bild: Rolf Schwarzer
Der große Vordergriff ermöglicht eine präzise und gefühlvolle Köderführung. Und in die weite Hakenöse passen locker auch größere Jighaken.
Der Rollenhalter mit dem integrierten Kork-Vordergriff fasst sich sehr angenehm an und ermöglicht effektives, aktives Fischen, um den Köder zu animieren. Das alles sind Features, die man von deutlich teureren Ruten kennt. Dass solch ein Angelspaß aber auch mit dieser super preiswerten Rute möglich war, war eine sehr erfreuliche Überraschung. Ein echtes Schnäppchen!
Technische Daten der UL-Rute Kogha Cherrypicker Spin
- Bauweise: 2-teilige Steckrute
- Länge: 210 cm
- Transportlänge: 111 cm
- Wurfgewicht: 2–8 g (real eher höher)
- Handteil: Kork
- Lieferant: Askari
- Preis: aktuell sensationelle 22,49 €
Sportex Neowave ULR: Eine UL-Spinnrute der Spitzenklasse
Nach zigtausend Würfen und hunderten Barschen ist die Neowave ULR von Sportex immer noch Spitzenklasse und nach wie vor ganz weit vorn in der Riege der modernen UL-Ruten am Markt.

Bild: Rolf Schwarzer
Ein vielseitiges „Stöckchen“: Hauptzielfisch war im Langzeittest der Barsch, dafür ist die Rute perfekt. Kleinster Fisch: 4-cm-Grundel, größter Fisch: 92-cm-Zander.
Die 210-cm-Version der Neowave ULR von Sportex hat sich im Laufe unserer mittlerweile ansehnlichen dreieinhalb Testjahre als eine der perfektesten UL-Ruten überhaupt herausgestellt. Von Bachforelle bis Barsch, von Aland bis Zander – quasi alle Fische, die mit UL-Ködern gefangen werden können, wurden mit diesem feinen Stöckchen auch gefangen. Mit kleinen Jigs und Chebus, dafür ist die schnelle Rutenaktion klasse.
Aber auch zum Twitchen ist der Blank perfekt. Er ist in der Spitze schnell und doch sehr sensibel. Kein Biss entgeht, trotzdem ist ständige Köderkontrolle möglich. Und wenn dann mal ein dicker Zander oder Hecht einsteigt, dann zeigt der Blank, dass er auch noch Reserven hat. Die Rute wirkt mit ihren filigranen 69 g Gewicht wie ein Spielzeug – ist sie aber nicht, sondern tatsächlich ein Präzisions-Werkzeug in den Händen des passionierten UL-Raubfischanglers.

Bild: Rolf Schwarzer
Seit Jahrzehnten ist Sportex die Marke für Qualitätsruten aus Deutschland. Und auch hier stimmt wieder alles! Der Rollenhalter der ULR ist sehr angenehm in der Haptik und trotzdem extrem leicht.
Einziger Nachteil dieser sonst perfekten UL-Rute: Sie ist aktuell nicht mehr vom Hersteller erhältlich. Mit Glück bekommt man noch Restbestände im Internet. Einfach mal googeln. Einen Lichtblick gibt es aber doch: Das Nachfolge-Modell „Neowave RS-2 ULR“ ist bereits am Markt und von uns getestet. Alles zur Nachfolgerin im nachfolgenden Absatz.
Technische Daten der Sportex Neowave ULR
- Bauweise: 2-teilige Steckrute
- Länge: 210 cm
- Transportlänge: 109 cm
- Gewicht: 69 g
- Wurfgewicht: 0,8-9 g
- Material: Helicore-Blank
- Beringung: 9 Titan-Ringe
- Lieferant: Sportex
- UVP: 299,95 €
Die Nachfolgerin: UL-Rute Sportex Neowave RS-2 ULR
Ultralight-Ruten gibt es viele auf dem Markt, doch die „Neowave RS-2 ULR“ von Sportex spielt in einer eigenen Liga. Ein Sprichwort sagt: „Das Bessere ist des Guten Feind“. Und es trifft 100-prozentig auf die neue „Neowave RS-2 ULR“ von Sportex zu. Wir haben diese Rute als Nachfolger der „alten“ Neowave (siehe oben) getestet. Die technischen Daten sprechen schon für sich.

Bild: Rolf Schwarzer
Die RS-2 verfügt über ein griffiges Endstück und einen ergonomischen Rollenhalter, der einen direkten Kontakt zum Blank erlaubt.
Bei einer Länge von 210 cm sind es gerade mal 77 g Gewicht, verteilt auf den schlanken Helicore-Blank mit neuem Epoxidharz, das ihn unempfindlich gegen äußere mechanische Einflüsse macht. Titanringe und ein Fuji TVS-Rollenhalter runden die Top-Ausstattung ab. Fürs Angeln wichtiger sind allerdings die Wurf– und Drilleigenschaften.
Kleine Köder von 0,8 bis 10 g laden den Blank an der Spitze optimal auf, um Köder weit und präzise fliegen zu lassen. Wird beim Drill mehr Gegendruck aufgebaut, so hält der (medium fast) Blank stark und federnd dagegen, ohne überlastet zu sein. Dazu kommt eine ausgezeichnete Balance. Mit einer 1000er oder 2000er Rolle als Gegengewicht spürt man beim Angeln praktisch nichts, alle Bewegungen gelingen mühelos, wortwörtlich aus dem Handgelenk.

Bild: Rolf Schwarzer
Die Ringe haben einen wertigen Titan-Rahmen und sind praktisch unzerstörbar, obwohl sie so filigran sind. Und auch ein Köderhalter hat noch in das Gewichts-Budget der Highend-UL-Spinnrute gepasst.
Diese Rute kann nicht nur Barsch und Forelle, sondern auch Zander, und zur Not sogar einen dicken Hecht. Was beißt, kann man sich beim UL-Angeln eben nicht aussuchen. Aber die Rute, die das alles meistert, eben schon!
Technische Daten der Neowave RS-2 ULR
- Länge: 210 cm
- Transportlänge: 109 cm
- Wurfgewicht: 0,8 bis 9 g
- Bauteile: EVA-Griffe, Titan-Ringe, Fuji TVS-Rollenhalter
- Lieferant: Sportex
- UVP: 339,95 €
Premium-Forellen-Stöckchen: Der MBfishing Area Stick
Ein richtig geiles Rütchen ist der „Area Stick“ von MBfishing. Schnell, leicht und doch auch mit Power.

Bild: Rolf Schwarzer
In der „Trout Area“, also am Forellensee, ist diese Rute zuhause.
Diese Rute hat beim Testen richtig Spaß gemacht. Mit einem 2-g-Spoon und 0,14er Monofil war es die perfekt Kombi für den Forellensee. Weite Würfe quer über den Teich waren kein Problem. Der kleine Spoon genügte, um den feinen Blank der Rute aufzuladen und förmlich abzuschießen.
Beim Angeln ging dann beides sehr gut: einfaches Einleiern, aber auch aktives Führen aus dem Handgelenk. Der Drehpunkt liegt dabei auf dem Zeigefinger, der die Rute bewegt – ganz einfach und ohne jede Anstrengung. Das ist natürlich auch optimal, wenn mit Gummis am Tungstenkopf gefischt wird, so gelingt die Köderanimation am besten. Der Rollenhalter ist auch genau dafür ausgelegt, er liegt mit seinem großen EVA-Griff angenehm in der Hand und ermöglicht stundenlanges, ermüdungsfreies Fischen.

Bild: Rolf Schwarzer
Ergonomisch ausgereift: Rollenhalter und EVA-Griffabschluss der Forellen-UL-Rute Area Stick.
Wenn dann der Einschlag kommt, geht der Spaß richtig los, denn im Drill macht auch eine mittlere Forelle an der UL-Rute bereits großen Spaß, aber auch die 2-kg-Lachsforelle kann aufgrund der progressiven Aktion auch zügig zum Kescher geführt werden. Trotz der feinen Schnur, denn die Fluchten und Stöße der Fische puffert die Rute sehr schön weg. Wirklich eine tolle Rute und eine gute Investition in den Angelspaß.
Technische Daten der UL-Rute MBfishing Area Stick
- Rutenlänge: 194 cm
- Griffe: EVA
- Wurfgewicht: 0,3–4 g
- Transportlänge: 99 cm
- Gewicht: 63 g
- Lieferant: MBfishing
- UVP: 149 €

Bild: Rolf Schwarzer
Eine Spezialität der UL-Spinnrute ist das Fischen mit Spoons.
Fazit des UL-Ruten-Tests
Ähnelten sich die getesteten UL-Ruten auch in ihrer Länge in etwa (zwischen 194 cm bis 210 cm), so unterschieden sie sich doch etwas im Wurfgewicht und sehr im Preis.
Je nach Angeltechnik und den dabei verwendeten Ködern, können wenige Gramm Unterschied im Wurfgewicht beim UL-Angeln durchaus einen Unterschied in der Praxis bedeuten. Mit 0,3 – 4 g eignet sich der feine Area Stick beispielsweise besser für die Angelei mit Nanoködern als die Orange LTD mit 3 – 10 g Wurfgewicht.
Die beiden Sportex-Modelle lassen mit ihrem Wurfgewicht von 0,8 – 9 Gramm ein sehr breites Spektrum an Ködern aus dem UL-Bereich zu. Mit der Cherrypicker Spin ließen sich im Test auch gut schwerere Köder als das angegebene Maximum von 8 g werfen – die Wahl der richtigen UL-Rute hängt damit maßgeblich vom zukünftigen Einsatzgebiet ab.

Bild: Marco Mariani
Wer es mit solchen Miniaturködern auf Äschen abgesehen hat, braucht äußerst filigranes Gerät.
Die Dicke des eigenen Geldbeutels ist ein weiteres Kriterium. Die Preisspanne in diesem Rutentest war nämlich riesig: Für die UVP der Neowave RS-2 URL kann man die Kogha Cherrypicker ganze 15-mal kaufen! Für passionierte Kleinköder-Werfer mag die Investition in ein Spitzenmodell gerechtfertigt sein, UL-Einsteiger oder -Gelegenheitspraktizierende werden eher zu einer der preiswerteren Gerte greifen – und damit auch glücklich werden.
Das erfreuliche Testergebnis: Es konnten kaum Schwächen der Testkandidatinnen festgestellt werden. Mit allen besprochenen UL-Ruten ließen und lassen sich Fische fangen!
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