Bei den momentan warmen Wassertemperaturen sind Aale so richtig aktiv. Wer es geschickt anstellt, kann praktisch über die gesamten 24 Stunden eines Tages Aale fangen. Zwar sind die Schleicher hauptsächlich im Dunkeln unterwegs, doch gerade im Hochsommer scheint sie mitten am Tage der Heißhunger zu überfallen. Wie anders wäre es sonst zu erklären, dass richtig dicke Aale zur Mittagszeit beißen? Die Fänge der Tages-Aale kann man übrigens etwas forcieren, indem man den Köder an schattigen Stellen anbietet. Zum Beispiel unter Büschen und Bäumen, aber auch im Schatten von Gebäuden, Brücken und Bootsstegen. Dort halten sich die Aale nämlich mit Vorliebe auf.
Tages-Aale: Die Aal-Uhr
Es gibt dann eine Beißpause der Aale am Nachmittag, etwa von 15 Uhr bis zur Abenddämmerung. Wenn die Schatten länger werden, die Sonne langsam hinterm Horizont versinkt, geht es wieder los. So gegen 21 Uhr kann man dann mit den ersten Bissen rechnen. Die Beißphase hält etwa 1 bis 1,5 Stunden an. Gegen 22 Uhr bzw. halb elf herrscht dann wieder Ruhe am Wasser, bevor es um 23 Uhr bis 23:30 Uhr weiter geht.
Zwischen Mitternacht und 2 Uhr morgens kann man sich ein Nickerchen gönnen, und ab 3 Uhr bis zum Sonnenaufgang die letzten „Nachtschwärmer“ unter den Aalen abfangen. Dann ist aber auch endgültig Schluss bis zum nächsten Mittag. Diese „Aalbeißzeiten-Uhr“ variiert natürlich von Gewässer zu Gewässer, doch im Großen und Ganzen geht sie überraschend genau. Was man beachten sollte: die Sommerzeit! Wenn es für uns Angler 21 Uhr ist, ist es für die Aale erst 20 Uhr, denn sie kennen der Begriff „Sommerzeit“ nicht.
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Zur Mittagszeit aus den Unterstand gezerrt – jetzt muss der Haken nur noch bis zum Kescher halten! Foto. Wkr
Wurm: viele Aale; Köfi: Große Aale
Der beste Köder ist natürlich der Wurm. Ob man eher mit einem Bündel kleiner Würmer oder mit einem Tauwurm angelt, muss vor Ort entschieden werden. Aber Tauwürmer sind teuer und selbst gesammelte Würmer eine nicht weniger fängige Alternative. Wer mit kleinen Köderfischen angelt, hat natürlich gute Chancen auf große Aale. Aber der Köfi darf nicht zu lange am Haken bleiben. Meistens ist er nach spätestens 20 Minuten für Aale uninteressant.
Als Raubfische fressen sie nur lebende oder frische tote Beute, Aas ist nicht ihr Ding! Bleibt noch die Frage, wo man am ehesten Chancen auf große Aale hat. Da wird jeder Aal-Spezialist zu abflusslosen Baggerseen raten, die mit Aalen besetzt wurden oder werden. Hier können die Schleicher nicht abwandern und zu wahren Monstern abwachsen.
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Abgeschlossene, alte Baggerseen bieten gute Chancen auf große Aale.
Tages-Aale: Klasse, es regnet!
Viele Angler verdrücken sich, wenn Petrus die Schleusen öffnet. Wasser vor den Füßen: ja; Wasser von oben: lieber nicht! Dabei sind Sommerregen-Tage unglaublich gute Aaltage! Der Regen lässt die Flüsse anschwellen und schwemmt auch so allerhand Nahrhaftes ins Wasser. Das kann die Aale fast wahnsinnig machen: Im Fluss angelt man jetzt so dicht unterm Ufer wie möglich: Die Aale schlängeln sich oft durch das nur wenige Zentimeter tiefe Wasser. Was man natürlich nicht mal ahnt, weil das trübe Wasser es vor unseren Blicken verbirgt. Aber auch in den Baggerseen ist dann Aalzeit. Die Schleicher mögen zwar nur schlecht sehen können, aber das Getrippel der Regentropfen auf dem Wasser nehmen sie sehr wohl war: Das Geklingel „ruft zu Tisch“!
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Tolles Regenwetter: Man hat den See für sich, und die Aale beißen!
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