Steckbrief Dorsch: Fakten rund um den Meeresfisch

Der Dorsch ist einer der beliebtesten Fische für Meeresangler. Hier erfährst Du interessante Fakten rund um diesen Fisch – und auch, wie Du ihn fängst!

Bild: BLINKER / O. Portrat

Der Dorsch ist im Nordatlantik beheimatet.

Der Dorsch (auch Kabeljau) ist unter Meeresanglern einer der beliebtesten Zielfische. In diesem Artikel erfährst Du alle wichtigen Fakten über diese Fischart, von seiner Verbreitung und Ernährung bis hin zu seiner Bedeutung in der Küche. Außerdem zeigen wir Dir, wo und mit welchen Methoden Du am besten auf Dorsch angeln kannst

Aussehen und Merkmale

Der Dorsch (Gadus morhua) gehört zur Familie der Dorsche (Gadidae). Dieser große Knochenfisch besitzt einen langgestreckten Körper mit einer braunen bis graugrünen Färbung. Die Bauchseite ist weiß.

Zusätzlich zu Brust- und Schwanzflossen haben Dorsche drei Rückenflossen und zwei Afterflossen. Kennzeichnendes Merkmal ist die einzelne Bartel am Kinn. Die maximale Länge liegt bei 1,50 Metern, das Höchstgewicht bei bis zu 50 Kilogramm.

Der Dorsch (oder auch Kabeljau) ist gut an seiner markanten Bartel zu erkennen. Zeichung: BLINKER / J. Scholz

Bild: BLINKER / J. Scholz

Der Dorsch (oder auch Kabeljau) ist gut an seiner markanten Bartel zu erkennen.

Verbreitung: Hier lebt der Dorsch

Die Heimatgewässer des Dorsches liegen im nördlichen Atlantik bis ins Polarmeer. Auch in Nord- und Ostsee ist er zu finden. Er ist an den Küsten von Nordeuropa verbreitet, insbesondere vor Norwegen und Island liegen gute Fischgründe. Dorsche halten sich vor allem in Bodennähe auf, in Tiefen bis zu 200 Metern. Unter Anglern besonders beliebt ist der Skrei – gemeint sind damit Dorsche, die vor Nordnorwegen zu fangen sind und zu kapitalen Größen abwachsen.

In der Ostsee gehen die Bestände seit einigen Jahren drastisch zurück. Als Grund dafür gilt vor allem Überfischung, aber auch klimatische Veränderungen innerhalb der Ostsee spielen beim Niedergang der Population eine Rolle. Neben Fangverboten für die Industrie gelten daher auch strenge Begrenzungen für Meeresangler, die jährlich erneuert werden.

Ernährung und Fortpflanzung

Als Raubfisch ernährt sich der Kabeljau vor allem von kleineren Fischen, aber auch Krusten- und Weichtiere gehören auf seinen Speiseplan. Vor allem Krebse machen bei jungen Dorschen einen Großteil der Nahrung aus, erst mit steigendem Alter beginnen sie, kleinere Fische zu fressen.

Zwischen zwei und vier Jahren werden Dorsche geschlechtsreif. Ihre Laichzeit beginnt im Winter, teils auch bereits im späten Herbst. In der westlichen Ostsee beginnt sie im Februar und dauert bis in den Mai. Die Weibchen legen dabei je nach Größe ca. 500.000 Eier knapp über dem Meeresgrund ab, in der Nähe von Kontinentalschelfs.

Der Dorsch in der Küche

Dorsche sind für den Menschen äußerst bedeutende Speisefische. Sie lassen sich vielseitig zubereiten. Geräuchert, gebraten, gegrillt oder auch in Suppen ist ihr Fleisch eine Delikatesse. Es ist reich an Vitaminen, Proteinen und Omega-3-Fettsäuren und somit eine wertvolle Zutat in der Küche. Als begeisterte Fischköche haben wir einige Kabeljau-Rezepte zusammengestellt.

Durch Überfischung ist der Dorsch in einigen Regionen mäßig bis stark bedroht. Um die Bestände zu schützen, ist daher eine nachhaltige Fischerei erforderlich.

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Angeln auf Dorsch: Die wichtigsten Infos!

Die wichtigste Regel zuerst: Dorsche fängt man knapp über dem Grund. Wer den Pilker blind im Mittelwasser herumtorkeln lässt, geht leer aus. Zweite Regel: Dorsche sind nicht gern allein. Sie suchen meist in Trupps nahe am Grund nach Nahrung: Fische, Würmer, Krebse, Krabben, Seesterne. Steiniger Mischgrund, Wracks, Riffe und Bänke, verblockter Grund und Kanten sind Top-Stellen.

In der Nordsee fängt man den Kabeljau zu häufig an Schiffswracks (zum Beispiel Kutter ab Cuxhaven). Die Ostsee galt lange als exzellentes Revier mit guten Hochseeangelplätzen. Durch Überfischung sind die Bestände in der Westlichen Ostsee jedoch stark zurückgegangen. Für Angler gilt daher ein Bag-Limit – derzeit von einem Dorsch pro Angler und Tag (Stand 2023).

Wann kann ich auf Dorsch angeln?

Die beste Zeit zum Angeln auf Dorsch variiert je nach Region und Jahreszeit. In den meisten Gebieten ist der Dorsch im Frühjahr und Herbst am aktivsten. Im Frühjahr ziehen die Dorsche in flachere Gewässer, um zu laichen, während sie im Herbst zurück in tiefere Gewässer wandern. Es ist ratsam, sich bei örtlichen Angelführern oder Experten über die spezifischen Jahreszeiten und Hotspots zu informieren.

Reviere im Norden

Je weiter man nach Norden fährt, desto besser werden die Fänge. Dänemark, Norwegen und Island sind ein Eldorado für Dorsch-Angler. In den Fjorden und über den küstennahen Bänken Norwegens kann man im Urlaub vom Boot aus zweistellige Dickdorsche drillen.

Ein europäischer Spitzen-Fangplatz, den man relativ bequem erreicht, ist das Gelbe Riff, ein Plateau querab der norddänischen Küste am Eingang zum Skagerrak. Kutter fahren zum Beispiel ab Hanstholm. Am Gelben Riff wurden schon 60 Pfund schwere Superdorsche gepilkt, 40 Pfünder gibt es häufiger – ein Fangplatz der Superlative! Allerdings nur für seefeste Zeitgenossen, denn das Skagerrak ist eine raue Ecke.

Die dicksten Laichdorsche kommen im Winter in Küstennähe. Im Öresund zwischen Dänemark und Schweden erlebt man im Januar und Februar perfekt organisiertes Angeln auf Kabeljau. Vor Holland erscheinen die Laichdorsche bereits im Dezember.

Wie und womit auf Dorsch angeln?

Ganz einfach: Pilken, pilken, pilken! Es gibt keinen besseren Köder für den Kabeljau als den Pilker. Dieser Kunstköder aus Metall ist erfunden worden, um vom Boot oder Kutter aus dicke Dorsche zu angeln. Man benötigt ein ganzes Sortiment von Pilkern in unterschiedlichen Farben, vor allem aber verschiedenen Gewichten. Für die Ostsee und ruhige Flachwasserzonen in Skandinavien reichen kleinere Pilker von 70 bis 120 Gramm. Fischt man dagegen im tiefen Wasser auf dem Meer, herrscht starke Strömung oder Drift, dann muss der Pilker schwerer sein, etwa 180 bis 250 Gramm. Bei Seegang am Gelben Riff oder vor der norwegischen Küste gehören sogar 500 Gramm schwere Pilker an den soliden Meereswirbel.

Ein zuverlässiger Köder für Dorschangler? Der Pilker! Foto: BLINKER / O. Portrat

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Ein zuverlässiger Köder für Dorschangler? Der Pilker!

Köderführung

Der Pilker soll einerseits trotz Drift unten ankommen, andererseits aber verführerisch umhertaumeln. Ist der Pilker am Grund „aufgeditscht“, lässt man ihn mit kurzen Rucken immer schön knapp über dem Grund umhertänzeln und zwischendurch den Boden berühren. Ein oder zwei Beifänger, jeweils 50 Zentimeter oberhalb des Pilkers an einer kurzen Mundschnur montiert, erhöhen die Chancen beträchtlich. Wenn es plötzlich kräftig ruckt, ruckt man ebenso kräftig zurück. Anschließend gilt es, durch gefühlvolles (!) Pumpen den Fisch nach oben zu drillen. Große Dorsche bocken und bohren vor allem in der ersten Drill-Phase mit Kraft und Ausdauer. Dann kann es passieren, dass der Haken ausschlitzt, vor allem, wenn die Bremse fest eingestellt, die Rute kurz und die Schnur aus geflochtenem Material ohne Dehnung ist. Trotzdem gibt es in Skandinavien auf dem offenen Meer keine bessere Schnur.

Selbst in 100 Metern Wassertiefe spürt man das Auftreffen des Pilkers auf dem Grund und merkt jeden Zupfer. Man kann jedoch ein paar Meter kräftiges monofiles Vorfach zwischen Pilker und geflochtener Hauptschnur montieren. Auf diese Weise hat man nicht nur eine Hänger-Sollbruchstelle, sondern auch einen guten Stoßdämpfer.

Welches Gerät für das Angeln auf Dorsch?

Das Angelgerät muss sich nach den örtlichen Gegebenheiten richten. Im ruhigen Fjord oder auf der Ostsee reichen eine leichtere Pilkrute und eine kräftige Stationärrolle. In 70 Metern Tiefe im Skagerrak, im stark strömenden Öresund oder vor der norwegischen Küste benötigt man eine kräftige Bootsrute mit Multirolle. Allein der Wasserdruck auf der Schnur und auf dem Pilker, zum Beispiel 300 Gramm schwer, ist enorm.

Um Dorsche zu fangen, muss man jedoch nicht unbedingt aufs Meer hinaus. Denn neben Plattfischen sind Dorsche die Hauptbeute beim Brandungsangeln. Bester Köder ist der Wattwurm, den man auf langschäftige Butthaken aufzieht. Nach einem Sturm fängt man meist sehr gut, denn die Dorsche suchen dann nahe am Ufer im aufgewühlten Grund nach Nahrung. Am besten beißt es nach Einbruch der Dämmerung. Man benötigt eine etwa 4 Meter lange Brandungsrute, eine Weitwurfrolle, Stirnlampe, Rutenhalter und verschiedene Brandungsbleie. Meist fischt man mit einem Paternostersystem aus zwei Haken und einer 100 bis 170 Gramm Bleibirne.

Natürlich macht auch das Naturköderangeln vom Boot auf Dorsch viel Spaß. Wenn auf den Pilker mal nichts beißt, sollte man es unbedingt mit Naturködern versuchen. Gut sind Wattwürmer, Garnelen oder Heringsfetzen, die man knapp über Grund an einer Schleppmontage anbietet.


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