Fünf Tonnen Glasaal beschlagnahmt!

Der Glasaal – das Jungtier des Europäischen Aal – ist geschützt und einer der teuersten Fische der Welt. Die Polizei hat 5 Tonnen Glasaale beschlagnahmt.

Glasaal-Schmuggel, Europol

Bild: europol.europa.eu

Französische Umweltpolizisten und Gendarmen mit den beschlagnahmten Glasaalen.

Glasaal-Schmuggel: Polizei verstärkt massiv den Druck auf die Schmuggler!

Der Glasaal – also ein junger Aal – ist nur ein paar Zentimeter groß, fast durchsichtig und doch ist er bei Schmugglerbanden heiß begehrt. Denn der kleine Fisch verspricht das große Geld. Ein Kilogramm dieser jungen Aale, das sind etwa 3.000 Stück, bringen auf dem Schwarzmarkt rund 6.000 Euro! Denn das Angeln oder Fischen von Glasaalen ist streng verboten. Ermittler haben nun 5 Tonnen Glasaale beschlagnahmt – im Gesamtwert von 30 Mio. Euro.

Glasaal: Aal-Bestand ist akut gefährdet

Das Problem: Der unkontrollierte Fang von Glasaalen gefährdet massiv den Bestand des Europäischen Aals! Der Europäische Aal ist heute bedroht und wurde zum „Fisch des Jahres 2025“ gewählt, um den Fokus auf diese Fischart zu lenken. Zwei Faktoren bedrohen den Europäischen Aal besonders: Wasserkraftwerke und die Befischung der Glasaale. Die jungen Aale gelten in Asien als Delikatesse, und der hohe Kilopreis macht diese Fischart für kriminelle Banden sehr interessant.

Ein Kilo Glasaal bringt Schmugglern 6.000 Euro!

Eine von Europol koordinierte weltweite Aktion hat neue Glasaal-Schmuggelrouten aufgedeckt. Bislang wurden Glasaale hauptsächlich in Europa, vor allem in Frankreich, Spanien und Portugal, illegal gefangen und nach Asien transportiert. Kriminelle setzten dabei Kuriere ein, um die Aale zu schmuggeln. Die Routen werden zwar in Europa weiterhin genutzt, doch werden nun auch Wege über Mauretanien und Senegal verwendet.

(Glasaale: In der Draufsicht sind Wirbelsäule und Organe der Glasaale gut erkennbar. Binnen kurzer Zeit im Süßwasser beginnt die Pigmentierung.

Bild: J. Radtke / LAV-SH

Glasaale: In der Draufsicht sind Wirbelsäule und Organe der Glasaale gut erkennbar. Binnen kurzer Zeit im Süßwasser beginnt die Pigmentierung.

Trotz strenger EU-Fangquoten und eines Exportverbots werden die Jungfische weiterhin illegal gefischt. Schmuggler bringen sie an abgelegenen Buchten an Land, oft ohne Straßenanbindung, und nutzen Maultiere für den Transport. Der Aufwand lohnt sich: In Asien werden bis zu 6.000 Euro pro Kilo Glasaal gezahlt – deutlich mehr als für Cannabis oder Kaviar.

Europol koordiniert diese Operation jährlich, um den internationalen Glasaal-Schmuggel zu bekämpfen. Die diesjährigen Ergebnisse markieren einen wichtigen Meilenstein. Seit Beginn der Einsätze konnte die Polizei in den letzten sieben Jahren 850 Verhaftungen (!) durchführen und mehr als 87 Tonnen Glasaale und Jungfische beschlagnahmen!

Glasaal-Schmuggel umfasst Umwelt- und Gesundheitskriminalität, den Handel mit bedrohten Arten, Fälschung, Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Europol unterstützt die Ermittlungen seit 2016. 2024 koordinierte Europol die Maßnahmen, richtete Einsatzzentralen ein und förderte den Informationsaustausch zwischen den Behörden.

Über 40 Partner im Kampf gegen den Glasaal-Schmuggel

An der Operation waren über 40 Partner aus der EU, Drittstaaten und internationale Organisationen beteiligt, darunter:

  • die EU-Mitgliedstaaten, wie Österreich, Frankreich, Deutschland, Spanien, Schweden.
  • Drittstaaten: Brasilien, Schweiz, Türkei, USA.
  • EU-Institutionen: Eurojust, Europäisches Amt für Betrugsbekämpfung.
  • Internationale Organisationen: Interpol, TRAFFIC, IFAW.

Ende September nahm Europol an einem Koordinationstreffen teil, um die Pläne für 2025 zu starten und den Kampf gegen den Glasaal-Schmuggel fortzusetzen.

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