Invasive Art aus Asien: Blaubandbärbling bedroht Karpfen und Schleien

Immer wieder werden invasive Arten zum Problem für unsere Gewässer. Aktuell ist der Blaubandbärbling auf dem Vormarsch und bedroht Karpfen und Schleien.

Blaubandbärblinge werden im Schnitt circa 50 Millimeter groß. Foto: BLINKER/

Bild: Blinker

Blaubandbärblinge werden im Schnitt circa 50 Millimeter groß.

Mit einer bescheidenen Größe von knapp zehn Zentimetern wirkt der Asiatische Blaubandbärbling wie ein harmloser Friedfisch. Doch die aus Asien eingeschleppten Karpfenartigen werden für viele ihrer Artverwandten zur Bedrohung. Der Störenfried ist jedoch schwierig zu bekämpfen – Angelverbände und Naturschutzbund stehen vor einer großen Aufgabe.

Schon alleine der Transportweg der Fischeier ist kaum zu kontrollieren. Der Nachwuchs des Blaubandbärblings wird von Wasservögeln unbemerkt mitgetragen und so in sämtliche Gewässer der Republik verteilt. In Flüssen und Seen angekommen, vermehren sich die invasiven Fische rasant und stellen eine Bedrohung für viele heimischen Arten dar.  Die kleinen Vertreter der Cypriniden konkurrieren mit heimischen Tieren um Nahrung – und fügen ihnen mitunter tiefe Wunden zu. Vor allem Karpfen und Schleien sollen immer öfter von solchen Attacken betroffen sein.

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Der Blaubandbärbling ernährt sich gerne von Karpfen-Fleisch

Der Blaubandbärbling stammt ursprünglich aus Ostasien und kommt dementsprechend aus einem anderen Ökosystem mit anderen ökologischen Faktoren und einem anderen Habitat. Dass der kleine Bärbling nun in Deutschland sein Unwesen treibt, wirkt sich negativ auf unsere Ökosystem aus, da der Schädling die sogenannte Homöostase – das ökologische Gleichgewicht – durch seine bloße Anwesenheit aus dem Gleichgewicht bringt.

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat in einer Karte die Verbreitung des Blaubandbärblings in ganz Deutschland festgehalten. Ein schneller Blick auf die Karte verrät: Der Blaubandbärbling ist mittlerweile im gesamten Bundesgebiet verbreitet, in einigen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen sogar flächendeckend. In anderen Regionen wiederum kommt der Schädling nur vereinzelt vor. Doch das eigentliche Problem ist nicht das Vorkommen, sondern die Bekämpfung des Eindringlings.

Außerdem kann der Verlust natürlicher Nahrung die Qualität der Fische beeinträchtigen. Dann werden die Karpfen hauptsächlich mit Getreideprodukten gefüttert. Dadurch können sie nicht mehr optimal wachsen und der Fettgehalt steigt. Einige Händler akzeptieren keinen Karpfen, der zu fett ist. Darüber hinaus können heimische Fische von den kleinen Angreifern massiv geschädigt werden. Die Blaubandbärblinge ernähren sich im Winter häufig parasitär vom Muskelfleisch von Karpfen oder Schleien. Im schlimmsten Fall können diese tiefe Wunden zum Tod der Fische führen. Das wiederum bringt das ökologische Gleichgewicht durcheinander und birgt wirtschaftliche Schäden für Züchter.

Gewässer-Diversität nimmt ab

Einmal im Karpfen-Teich angekommen, entwickeln sich die Blaubandbärblinge für viele Arten zu Nahrungsmittelkonkurrenten. Das Ergebnis: Die Diversität eines Gewässers nimmt drastisch ab.  In bestimmten Gewässern haben die Bärblinge Weißfischarten wie Moderlieschen oder Bitterfisch fast vollständig ersetzt. Verschwinden wird der Mini-Bärbling aus Deutschland wohl nicht mehr.

Quellen: ntv.de/BfN/DPA


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