Raubfisch-Angeln: Fast immer sind Drillingshaken im Einsatz – doch sie haben einen Nachteil

Drillings-Haken sind oft der Raubfische Tod. Ein Plädoyer für den Einzel-Haken.

Bild: Neetzel

Wenn auf Hechte und Zander mit Köderfischen geangelt wird, kommen normalerweise Drillingshaken zum Einsatz. Aber diese Haken haben einen entscheidenden Nachteil: Hat der Räuber den Köfi zu tief geschluckt, sitzt so ein Drilling bombenfest im Schlund und vernagelt ihn förmlich. Den wieder aus dem Raubfischmaul heraus zu bekommen, bedeutet eine große Operation, die häufig genug mit dem Tod des Fisches endet. Tragisch, wenn der Hecht oder Zander zu klein ist.

Aber auch aus dem Schlund eines kapitalen Räubers sind Drillingshaken nur mit viel Mühe zu entfernen, und gerade im Falle des Hechtes macht man dann höchst unangenehme Erfahrungen mit den Zähnen des Raubfisches. Im Endeffekt bluten Angler und Fisch, wobei das für letzteren auch oft tödlich ist.

Schnelles und schonendes Lösen

Wenn man den Köderfisch dagegen an einem Einzel-Haken anbietet, kann man diesen Problemen ziemlich leicht aus dem Wege gehen. Selbst wenn der Haken hinten im Fischschlund steckt, ist er in der Regel leichter und schneller gelöst als ein Drilling.

Bild: aw/fs

Der darf wieder schwimmen. Je kleiner die Verletzung ist und je schneller der Fisch abgehakt werden kann, desto größer sind seine Überlebenschancen.

Und wenn man gar nicht an den Haken heran kommt, ist es immer noch schonender, den Greifer abzuschneiden. Denn ein Einzelhaken „vernagelt“ den Schlund nicht so extrem wie ein Drilling. Folge: Die Verletzung ist kleiner, und der Fisch kann schneller wieder zurück gesetzt werden.

Einzel-Haken größer als Drillingshaken

Bild: Bern Neetzel

Köfi am Einzelhaken. Der Haken fasst genau so sicher wie ein Drilling, wenn er groß genug ist.

Wenn man mit Einzelhaken angelt, muss der aber immer einige Nummern größer sein als ein Drilling. Auf den Punkt gebracht: Dort, wo man z. B. einen Drilling der Größe 1 oder 2 einsetzt, muss man dann zu einem Einzelhaken der Größe 2/0 oder 5/0 greifen. Und genau diese Größe scheuen die meisten Angler, weil sie annehmen, dass so ein „Greifer“ den Raubfisch viel eher verscheucht.

Dass das nicht stimmt, zeigen die Erfolge der Angler, die mit Einzelhaken fischen. Ohnehin „weiß“ der Raubfisch nicht, was ein Haken ist. Aber er „weiß“, dass seine Beute manchmal ziemlich stachelig ist, wenn er sich z. B. einen Barsch schnappt. Also darf der Einzelhaken ruhig groß sein. Ein weiterer Vorteil: So ein Großhaken lässt sich zum Lösen viel besser fassen.

So löst man am besten den Haken

Um Haken aus dem Maul des Räubers zu entfernen, eignet sich am besten eine stabile Arterienklemme mit gebogenen Backen. Die Backen kann man arretieren, so dass sie nicht vom Haken abrutschen. Arterienklemmen muss man nicht im Fachhandel kaufen: Auf größeren Flohmärkten gibt es immer wieder Anbieter, die OP-Besteck verkaufen. Und hier kann man so eine Klemme schon für 5,- € erstehen. Bei sehr großen Fischen ist auch der Einsatz einer Kombi-Spitzzange mit langen Backen sinnvoll. So kommt man gerade bei Hechten den Zähnen auch nicht zu nahe! Auch die im Gerätehandel angebotenen Raubfisch-Lösezangen sind äußerst praktisch.

Bild: Thomas Pruß (Montage)

Arterienklemmen (links) sind arretierbar und können beim Lösen nicht vom Haken abrutschen. (Oben) Handelsübliche Lösezange. Sehr gut aber sperrig in der Tasche.


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