Fehler beim Stippangeln: So vermeidet Ihr sie!

Fehler beim Stippangeln passieren sehr schnell: Schon kleine Fehler beim Montieren der Kopfrute können weniger Fische bedeuten. Dieter Schröder zeigt Euch die häufigsten Fehler und erklärt, wie Ihr sie vermeiden könnt.

Stippen ist eine Methode, mit der man am Fluss extrem gut fangen kann. Jedoch sollte man dabei entscheidende Fehler beim Stippen vermeiden, damit man den vollen Erfolg am Wasser genießen kann. Foto: BLINKER

Stippen ist eine Methode, mit der man am Fluss extrem gut fangen kann. Jedoch sollte man dabei entscheidende Fehler beim Stippen vermeiden, damit man den vollen Erfolg am Wasser genießen kann. Foto: BLINKER

Stippangeln mag auf den ersten Blick recht einfach wirken, aber der Eindruck täuscht: Wer wirklich langfristig erfolgreich sein will, muss einiges beachten. Dieter Schröder ist selbst erfahrener Stippangler und zeigt Euch hier, welche Fehler beim Stippangeln am häufigsten gemacht werden und gibt Tipps, die Ihr diese Fehler vermeiden könnt.

Die 7 größten Fehler beim Stippangeln

  1. Zu viele Posen

    Posen sind des Stippers liebste Kinder. In vielen Sitzkiepen findet man eine große Anzahl unterschiedlichster Posen, wobei kaum ein Modell mehrfach vertreten ist. Jede Pose reagiert beim Biss etwas anders: die eine sensibler als die andere, eine weitere zeigt Hebebisse schlechter an und an einer dritten erkennt man zum Beispiel zaghafte Bisse wegen der zu dicken Antenne nicht. Beschränkt Euch deshalb auf wenige Posenformen, die Ihr in unterschiedlicher Tragkraft zur Verfügung habt.

    Es reichen vier Formen, um das gesamte Stippaspekt abzudecken: Für stehende Gewässer empfehle ich schlanke Modelle in umgekehrter Karottenform. Ist es am Stillwasser sehr windig oder muss man sehr tief angeln, ist die Zwiebelform top. Diese eignet sich auch gut in langsam fließenden Gewässern. In stärkerer Strömung kommen ei- oder kugelförmige Posen zum Einsatz. In ganz schnell fließendem Wasser sollte man eine scheibenförmige Lutscherpose verwenden. Meiner Meinung nach ist es einer der häufigsten Fehler beim Stippangeln, die falsche Pose zur falschen Zeit zu verwenden.

     Ein häufiger Fehler beim Stippangeln sind zu viele Posen. Diese vier Posenmodelle reichen vollkommen aus: umgekehrte Karotte, Zwiebelform, Eiform und Lutscherpose (von links) Foto: Blinker/D.Schröder

    Ein häufiger Fehler beim Stippangeln sind zu viele Posen. Diese vier Posenmodelle reichen vollkommen aus: umgekehrte Karotte, Zwiebelform, Eiform und Lutscherpose (von links) Foto: Blinker/D.Schröder

  2. Zu leicht ausgebleit

    Einen weiteren Fehler beim Stippangeln begehen viele Angler beim Ausbleien der Pose. Um den Bissanzeiger beim Angeln mit der langen Schnur besser sehen zu können, bleien sie die Pose nur unzureichend aus, damit sie weiter aus dem Wasser ragen. Das Zuwenig an Blei bedeutet für den Fisch aber wesentlich mehr Widerstand beim Biss und führt daher zu vielen Fehlbissen. Lotet eure Pose so aus, dass nur die Antenne – nach Möglichkeit am bestens nur zur Hälfte – aus dem Wasser schaut. So spürt der Fisch kaum Widerstand beim Biss, und man sieht den Biss viel eher als bei einer zu gering ausgebleiten Pose.

    Eine Pose darf keines- wegs zu weit aus dem Wasser schauen. Der Körper sollte ganz unter Wasser sein, nur die feine Antenne schaut heraus. Foto: Blinker/D.Schröder

    Eine Pose darf keines- wegs zu weit aus dem Wasser schauen. Der Körper sollte ganz unter Wasser sein, nur die feine Antenne schaut heraus. Foto: Blinker/D.Schröder

  3. Falsche Relation von Schnurstärke und Posengröße

    Auch Schnurstärke und Posengröße müssen an der Stipp-Montage zueinander passen. Wenn man mit der langen Schnur an der Stippe angelt, lassen sich leichte Posen an einer zu dicken Schnur nur schlecht, bei Wind mitunter gar nicht auswerfen. Das ist ein fataler Fehler beim Stippangeln!  Wählt die Schnurstärke deshalb zum einen nach der Größe der Pose, zum anderen nach dem Fischvorkommen. Gibt es viele große Fische, kommt eine stärkere Schnur zum Einsatz als beim Angeln auf Ukeleis.

    Es spielt außerdem eine Rolle, ob man mit Gummizug in der Rutenspitze angelt. Beim Einsatz eines Gummis kann man eher mit dünneren Schnüren angeln als beim Fischen ohne Gummiband, weil die-ses die Fluchten des Fisches abpuffert.

    Passt nicht zusammen: eine feine Stipp-Pose und eine dicke 0,25er Schnur. Foto: Blinker/D.Schröder

    Passt nicht zusammen: eine feine Stipp-Pose und eine dicke 0,25er Schnur. Foto: Blinker/D.Schröder

  4. Zu dünnes Vorfach

    Ein weiterer Fehler beim Stippangeln wird oft bei der Abstimmung von Hauptschnur und Vorfach gemacht. Aus Sicherheitsgründen wird eine dicke Hauptschnur aufgespult, aber ein viel zu dünnes Vorfach verwendet. Als Faustregel lässt sich sagen, dass man das Vorfach 0,02 Millimeter dünner wählen sollte als die Hauptschnur. Bei einer 0,14er Hauptschnur kommt folglich ein 0,12er Vorfach zum Einsatz. Aber Vorsicht: Die Tragkraft des Vorfachs sollte nicht höher sein als die der Hauptschnur. Es gibt nämlich 0,12er Schnüre, die eine höhere Tragkraft als eine 0,14er aufweisen. Bei einem Hänger reißt dann nicht wie gewollt das Vorfach, sondern die Hauptschnur. Dann muss die gesamte Montage neu geknüpft werden.

    Hauptschnur und Vorfach dürfen im Durchmesser nicht zu stark voneinander abweichen. Wer sein Vorfach 0,02 Millimeter schwächer wählt als die Hauptschnur liegt in jedem Fall richtig. Foto: Blinker/D.Schröder

    Hauptschnur und Vorfach dürfen im Durchmesser nicht zu stark voneinander abweichen. Wer sein Vorfach 0,02 Millimeter schwächer wählt als die Hauptschnur liegt in jedem Fall richtig. Foto: Blinker/D.Schröder

  5. Zu lange Vorfächer und zu große Haken

    Zu lange Vorfächer sind ein häufiger Fehler beim Stippangeln. Die handelsüblichen, fertig ge­bundenen Haken sind in der Regel mit einem Vorfach zwischen 45 und 60 Zen­timeter Länge versehen. Das ist eindeutig zu lang. Je nach Beißverhal­ten und Fischart sollte die Vorfachlänge beim Angeln mit der Kopfrute zwischen 15 und 35 Zentimeter betragen. Man kann fertig ge­bundene Vorfächer einkürzen oder einfach selbst binden. Das Selbst­binden hat den Vorteil, dass man Vorfachstärke und Hakengröße indi­viduell bestimmen kann.

    Bei der Haken­wahl gilt das Gleiche wie bei der Posenwahl: Konzentriert Euch auf wenige Modelle. Grundsätzlich sollte die Hakengröße so klein wie nur eben möglich gewählt werden. Wichtig ist auch, dass Vorfachstärke und Hakengrö­ße zueinander passen. Je kleiner der Ha­ken, desto dünner das Vorfach.

    Fertigvorfächer aus dem Fachhandel sind meist zum Angeln mit der Kopfrute viel zu lang und müssen eingekürzt werden. Zu lange Vorfächer sind ein häufiger Fehler beim Stippangeln. Foto: Blinker/D.Schröder

    Fertigvorfächer aus dem Fachhandel sind meist zum Angeln mit der Kopfrute viel zu lang und müssen eingekürzt werden. Foto: Blinker/D.Schröder

  6. Falsch gewickelt

    Auch beim Lagern des Geräts passieren Fehler beim Stippangeln. Zum Aufbewahren der Posen und Vorfächer eignen sich am besten die Wickel­bretter aus Kunststoff, die im Handel in unterschiedlichen Längen und Breiten er­hältlich sind. Kaufen Sie keine zu schmalen Wickelbretter, denn bei ihnen wird oft der Posenkörper gequetscht und beschädigt. Bei zu kurzen Brettern können Antenne oder Posenkiel brechen. Die Schnur befes­tigen Sie am sichersten mit einem Schnur­anker. Das ist ein Gummiband mit einem Einhänger für die Schlaufe der Mon­tage.

    Damit die Schlaufe am oberen Ende der Montage nicht beim Fixieren auf dem Wickelbrett beschädigt wird, verwendet man einen Schnuranker mit Clip. Foto: Blinker/D.Schröder

    Damit die Schlaufe am oberen Ende der Montage nicht beim Fixieren auf dem Wickelbrett beschädigt wird, verwendet man einen Schnuranker mit Clip. Foto: Blinker/D.Schröder

  7. Bleischrote auf dem Vorfach

    Entscheidend für den Fangerfolg ist auch die richtige Bebleiung. Sie rich­tet sich nach Gewässertyp und Po­senform. In stehenden Gewässern ist bei der Karottenform eine Bleikette aus Schrotbleien zu empfehlen. Zwiebel­förmige Posen kann man im Verhältnis 50:50 ausbleien, das heißt mit einem Oli­venblei, das die Hälfte der Posentragkraft aufweist und darunter die andere Hälfte als Kette aus Schrotbleien. Im Fluss sollte man sowohl bei den runden Posen als auch bei den Lollys auf eine kompakte Punktbe­bleiung mit schwerer Olive oder Bleikugel setzen. Grundsätzlich gehört das Blei auf die Hauptschnur und nicht – wie es ein häufiger Fehler beim Stippangeln ist – auf das Vorfach.

    Die Bebleiung sollte sich grundsätzlich auf der Hauptschnur befinden. Leichte Posen fürs Stillwasser bebleit man mit einer Schrotkette, schwere Stromposen mit einem kompakten Tropfen- oder Feststellblei. Foto: Blinker/D.Schröder

    Die Bebleiung sollte sich grundsätzlich auf der Hauptschnur befinden. Leichte Posen fürs Stillwasser bebleit man mit einer Schrotkette, schwere Stromposen mit einem kompakten Tropfen- oder Feststellblei. Foto: Blinker/D.Schröder


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