Welche Barsch-Arten gibt es in Deutschland?

Neben dem Flussbarsch leben in unseren Gewässern noch weitere Verwandte, die ebenfalls als Echte Barsche gelten. Kennst Du schon alle 5 Arten?

Der Flussbarsch (Perca fluviatilis) ist eine in Deutschland weit verbreitete Fischart.

Bild: Blinker / Jürgen Scholz

Der Flussbarsch (Perca fluviatilis) ist eine in Deutschland weit verbreitete Fischart.

Der Flussbarsch ist einer der am weitesten verbeiteten Fische in deutschen Gewässern. Neben ihm gibt es jedoch noch weitere Verwandte, die bei uns vorkommen. Sie alle gehören zur Familie der Percidae, so der wissenschaftliche Name der Echten Barsche. Die meisten leben in der nördlichen Hemisphäre im Süß- und teils auch im Brackwasser. Die beiden Rückenflossen aller Barsche sind geteilt oder miteinander verbunden. Alle Echten Barsche besitzen kräftige Kammschuppen, an denen man sie als Mitglieder der „Barsch-Bande“ erkennen kann. Die folgenden 5 Barsch-Arten gibt es neben dem Flussbarsch in Deutschland.

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Kaulbarsch

  • Wissenschaftlicher Name: Gymnocephalus cernua
  • Körperform: Der Kaulbarsch besitzt einen hochrückigen Körper, ähnlich wie beim Flussbarsch.
  • Färbung: Olivbraun bis grüngrau mit dunklen unregelmäßigen Flecken. Gelbliche Flanken.
  • Vorkommen: Der Kaulbarsch ist in Mittel- und Osteuropa weit verbreitet und fühlt sich auch im Brackwasser wohl.
  • Größe: Meist kommt er in Längen bis 15 Zentimeter vor. Seine Maximallänge liegt bei 30 Zentimeter, das maximale Gewicht beträgt etwa 500 Gramm.
  • Laichzeit: März bis Mai.
  • Besonderheiten: Im Unterschied zum Flussbarsch ist seine Rückenflosse nicht geteilt. Im süddeutschen Raum wird der Kaulbarsch auch als Rotz­barsch bezeich­net. Der Kaulbarsch war früher in vielen Flüssen ein „lästiger Fisch“, der in Massen vorkam. Inzwischen sind die Kaulbarsch-Bestände leider in vielen Gewässern stark zurückgegangen.
Der Kaulbarsch lässt sich vom Flussbarsch leicht durch die zusammengewachsene Rückenflosse unterscheiden.

Bild: Blinker / Jürgen Scholz

Der Kaulbarsch lässt sich vom Flussbarsch leicht durch die zusammengewachsene Rückenflosse unterscheiden.

Zingel

  • Wissenschaftlicher Name: Zingel zingel
  • Körperform: Torpedoförmiger, runder Körper.
  • Färbung: Gelbbraune Farbe. Der Körper ist mit Querbinden bedeckt.
  • Vorkommen: Zingel stammen aus dem Einzugsgebiet der Donau und ihrer Nebenflüsse. Diese Barsche sind vor allem in der Äschen- und Barbenregion anzutreffen.
  • Größe: Im Durchschnitt werden Zingel bis 20 Zentimeter lang, in Ausnahmefällen bis 50 Zentimeter. Sie erreichen Gewichte bis zu 1,5 Kilogramm.
  • Laichzeit: Im März und April laicht der Zingel in der Strömung auf steinigem Grund. Deshalb zählt er zu den sogenannten Kieslaichern. Er ist ganzjährig geschont!
  • Besonderheiten: Zingel haben ein unterständiges Maul, was bedeutet, dass die obere Maulhälfte länger ist als die untere. Wie die Maulstellung schon andeutet, frisst der Zingel ausschließlich am Grund. Er besitzt zwei getrennte Rückenflossen.
Der Zingel lebt in den Einzugsgewässern der Donau und frisst meist am Boden.

Bild: Blinker / Jürgen Scholz

Der Zingel lebt in den Einzugsgewässern der Donau und frisst meist am Boden.

Streber

  • Wissenschaftlicher Name: Zingel streber
  • Körperform: Langgestreckt mit drehrund-spindelförmigem Körper und dünnem Schwanzstiel.
  • Färbung: Rumpf gelb bis lehmbraun, breite dunkelbraune Querbinden und hellem Bauch. Augen nach oben gerichtet.
  • Vorkommen: Im Donau- und Vardargebiet.
  • Größe: Kleinbarsch-Art, wird 12 bis 18 Zentimeter lang, selten über 20 Zentimeter.
  • Laichzeit: März und April. Die kleinen Eier werden in die Lücken von Kiesbänken gelegt. Streber sind ganzjährig geschont!
  • Besonderheiten: Streber leben in kleinen Gruppen, sind nachtaktiv und werden oft mit dem Zingel verwechselt. Er braucht sauberes schnell strömendes Wasser, sein Lebensraum ist durch Wehre bedroht. Der Streber versteckt sich tagsüber zwischen Steinen und sucht nachts seine Nahrung.
Streber und Zingel teilen sich denselben Lebensraum und werden oft verwechselt.

Bild: Blinker / Jürgen Scholz

Streber und Zingel teilen sich denselben Lebensraum und werden oft verwechselt.

Schrätzer

  • Wissenschaftlicher Name: Gymnocephalus schraetser
  • Körperform: Ähnlich wie ein schlanker Kaulbarsch, Ansatz der ­Rückenflosse vor dem Ansatz der Bauchflosse.
  • Färbung: Messinggelber gestreckter Körper, Kopf und Rücken meist grünlich. Schwanzflosse leicht gegabelt mit dunklen Punktreihen.
  • Vorkommen: Ausschließlich in der Donau und wenigen Nebenflüssen. Der Schrätzer bevorzugt sandig-­kiesige Bereiche.
  • Größe: Zwischen 15 und 25 Zentimeter, in Ausnahmen erreicht er bis 30 Zentimeter.
  • Laichzeit: April bis Mai. Eiablage auf tiefen überströmten Kiesbänken. Die Fische sind ganzjährig geschont!
  • Besonderheiten: Im Gegensatz zu den meisten Barscharten, die sich durch ihre Querstreifen auszeichnen, weist der Schrätzer drei bis vier schmale unterbrochene dunkle Längsstreifen auf. Die Rückenflossen sind miteinander verbunden. Schrätzer leben tagsüber im Tiefen, kommen aber bei Dunkelheit in flache Bereiche.
Der Schrätzer ist an seinen Längsstreifen zu erkennen.

Bild: Blinker / Jürgen Scholz

Der Schrätzer ist an seinen Längsstreifen zu erkennen.

Sonnenbarsch

  • Wissenschaftlicher Name: Lepomis gibbosus
  • Körperform: Gedrungener, seitlich zusammengedrückter Körper
  • Färbung: Über den ganzen Körper sind rote, gelbrote, blaue und smaragdförmige Tupfer verteilt. Gemeine Sonnenbarsche haben eine leicht bräunliche Grundfärbung. Auffallend ist der schwarze Augenfleck auf dem Kiemendeckel.
  • Vorkommen: In Nordamerika von North Dakote bis New Jersey und von der Hudson Bay bis South Carolina. In Deutschland seit 1880, vor allem im Südwesten in der Umgebung der Ballungsräume zu finden.
  • Größe: Um 15 Zentimeter, maximal bis 30 Zentimeter.
  • Laichzeit: Von Mai bis Juli über Stellen mit sandigem Grund.
  • Besonderheiten: Der Sonnenbarsch betreibt eine intensive Brutpflege. Nach dem Laichgeschäft kümmert sich der Rogner allein um den Nachwuchs.
Ursprünglich in Nordamerika heimisch, kommen Sonnenbarsch seit Ende des 19. Jahrhunderts auch in Europa vor.

Bild: Blinker / Jürgen Scholz

Ursprünglich in Nordamerika heimisch, kommen Sonnenbarsch seit Ende des 19. Jahrhunderts auch in Europa vor.

Die neuesten Kommentare

19.08.2023 23:38:19
Vor ca. 30 Jahren kam der Kaulbarsch bei uns im See noch sehr häufig vor. Als Jugendliche hatten wir ihn in großen Mengen auf der Köderfisch-Senke und haben ihn oft beim Stippen und Grundangeln gefangen. Heute ist er wohl verschwunden. Ich habe seit Ewigkeiten keinen Kaulbarsch mehr gesehen. Wirklich schade.
17.08.2023 16:57:36
Vom Kaulbarsch gibt es noch 2 Unterarten:- Ammersee-Kaulbarsch- DonaukaulbarschDer Zander gehört auch zur Familie der Echten Barsche.
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