Rapfen: Mit Volltempo an der Oberfläche

Rapfen sind klassisch Jäger an der Oberflächen, die man jetzt im Sommer häufig beim Rauben beobachten kann. Um sie dann auch zu fangen, müssen ein paar kleine, aber entscheidende Details beachtet werden.

Rapfen Spinn-Jig

Bild: Schlichting

Kleine Spinn-Jigs zählen zu den besten Rapfenködern.

Rapfen an der Oberfläche hören und sehen

Genau genommen kann man nicht nur sehen, wenn Rapfen an der Oberfläche rauben, man kann es oftmals sogar hören. Also selbst, wenn man beim Spinnfischen ganz auf die perfekte Führung seines Köders konzentriert ist und nur auf die Rutenspitze blickt, bekommt man so gut wie jede Rapfen-Attacke in der Umgebung mit, weil es an der Wasseroberfläche laut klatscht und spritzt, wenn die Räuber mit Volltempo in Kleinfischschwärme stoßen.

Rapfen Oberfläche

Bild: AW

Rapfen-Attacken an der Oberfläche sind spektakulär!

Auf große Distanz

Man hört es selbst dann, wenn Rapfen in großen Flüssen üblicherweise weit draußen irgendwo mitten in der Hauptströmung  an der Oberfläche rauben. Es gibt aber auch viele Stellen, an denen die Fische dicht vorm Ufer jagen. Und da sich manche Attacken so anhören, als würde irgendwas Großes ins Wasser klatschen, kann man sich dabei richtig erschrecken.

Hoch motiviert auf Rapfen

Und mal ehrlich: Ein laut und aggressiv raubender Rapfen, der sich in direkter Wurfweite befindet, ist doch enorm motivierend, oder? Interessant ist, dass die Euphorie ganz schnell in Frust umschlägt, weil der raubende Rapfen an der Oberfläche selbst nach unzähligen gezielten und gefühlt perfekten Würfen einfach nicht beißen will. Und das hat einen ganz bestimmten Grund: Rapfen haben sich jetzt im Sommer nämlich auf eine ganz bestimmte Beutefischart eingeschossen. Und das sind meist winzige, nicht einmal kleinfingerlange Weißfische. Also Brutfischen in 3 bis maximal 5 cm Länge.

Rapfen an der Oberfläche: Der Köder muss passen

Sobald unser Köder nur 2 oder 3 cm länger sind als die aktuellen Beutefische, werden sie von den an der Oberfläche raubenden Rapfen meist komplett ignoriert! Das passiert in der Regel immer dann, wenn man eigentlich auf Zander, Barsche oder Hechte angelt und dabei logischerweise mit entsprechenden Ködern angelt. Wenn man die raubenden Rapfen dann einfach mal mit dem (viel zu großen) Köder anwirft, passiert somit nichts.

Selbst ein vermeintlich kleiner Gummifisch oder Spinner für Barsche kann dann schon zu groß sein! Man darf also nicht den Fehler machen, und glauben, dass – nur weil Fische so wild und laut an der Oberfläche rauben – auch gleichzeitig große Köder nehmen. Auf Rapfen müssen die Köder momentan immer möglichst klein sein. Je größer die Brutfische werden, desto größer können später im Jahr auch die Köder sein.

Mini Gummi

Bild: Schlichting

Der kleine Gummifisch hat die richtige Länge für Rapfen.

Flach angeln

Wenn die Ködergröße passt, kommt es beim Angeln auf Rapfen als nächstes auf die Führungstiefe an. Der Köder sollte nämlich so flach wie nur möglich laufen, idealerweise nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche. Man darf ihn nach dem Einwurf also auf keinen Fall durchsacken lassen! Denn je tiefer er jetzt im Sommer läuft, desto geringer sind die Chancen, dass es Bisse gibt. Deshalb muss man direkt nach dem Auftreffen aufs Wasser sofort mit dem Einholen beginnen.

Schnell führen

Und damit der Köder auch tatsächlich flach unter der Oberfläche läuft, wird so schnell gekurbelt, wie man nur kann. Also volle Pulle! Selbst, wenn der Köder dabei mal kurz aus dem Wasser springt, ist das auf Rapfen kein Problem. Das heißt aber nicht, dass nur deshalb so schnell gekurbelt wird, damit der Köder möglichst flach läuft. Ein möglichst hohes Einholtempo ist sogar wichtig! Beim Rapfenangeln gibt kein „zu schnell“!

Rapfenangeln

Bild: Schlichting

Beim Rapfenangeln werden die Köder möglichst schnell und flach geführt.

Harte Bisse an der Oberfläche

Wenn bei hohem Tempo dann ein Rapfen an der Oberfläche einsteigt, ist das wie ein Blitzschlag, so dass sich die Rute sofort im Halbkreis biegt. Deshalb ist es wichtig, dass das Wurfgewicht der Rute, die Schnurstärke und natürlich auch die Einstellung der Rollenbremse immer perfekt harmonieren! Eine Rute mit 30 bis 50 g Wurfgewicht und einer dazu passenden Rolle mit 0,15er Geflochtener sind fürs Erste optimal. Wenn man dann ein paar Rapfen damit gefangen hat, kann man eventuell noch etwas ins Feintuning gehen.

Kleine Schwergewichte für Oberflächen-Rapfen

Und jetzt kommen wir zum Köder. Er muss einerseits klein sein, andererseits aber auch schwer genug, um ihn weit werfen zu können, weil Rapfen ja meist weit vom Ufer entfernt an der Oberfläche rauben. Und dann muss er sich auch noch mit Volltempo führen lassen. Die idealen Rapfenköder sind deshalb kleine Spinn-Jigs, weil sie alle drei Eigenschaften erfüllen. Durch den Metallkörper sind sie vergleichsweise schwer, aber trotzdem kurz. Und mit Volltempo unter der Wasseroberfläche geführt erzeugen sie mit ihrem Spinnerblatt derartig starke Vibrationen, dass man sie beim Kurbeln bis ins Handteil der Rute spürt. Das ist perfekt!

Rapfen Spinn-Jig

Bild: Schlichting

Kleine Spinn-Jigs zählen zu den besten Rapfenködern.

Sbiro geht auch

Man könnte theoretisch aber einen Sbirolino montieren und dann an einem langen Vorfach einen Streamer, Spoon, Mini-Gummifisch oder Mini-Wobbler als Köder verwenden. Das ist auf Rapfen an der Oberfläche auch sehr effektiv! Wer das Voll-Speed-Kurbeln nicht mag, kann den Köder mit einem langsam sinkenden oder schwimmenden Sbiro theoretisch auch langsamer führen. Und wenn die Beutefischen im Spätsommer dann etwas weitergewachsen sind, kommen auch kleinfingerlange Stickbaits in Spiel. Da muss man einfach ausprobieren, wann, wo und welcher Ködertyp am besten fängt.

Rapfen Wasser

Bild: Portrat

Auch passende Stickbaits bringen viele Rapfenbisse.

Silber und Weiß sind top Farben für Rapfen an der Oberfläche

Thema Köderfarbe: Da Rapfen in der Regel kleine Weißfische an der Oberfläche jagen, sollte auch die Köderfarbe ungefähr dazu passen. Deshalb sind silberne und komplett weiße Köder ideal. Aber die Farbe ist nicht so ausschlaggebend wie die Ködergröße und die Führungstiefe. Je nach Wetter und Wassertrübung können selbstverständlich auch andere Dekore erfolgreich sein. Das muss man ebenfalls ausprobieren.

Wie Rapfen aktuell gefangen werden, kann man sehr gut bei den Fangmeldungen der AngelMasters verfolgen.

Auch interessant


12x BLINKER

+ BLACK MAGIC FEEDERSET

Cover der Angelwoche 18/2025: Sommer-Hechte!

AngelWoche

AngelWoche ist die aktuellste und meist verkaufte Angelzeitung auf dem deutschen Markt. News aus der Industrie, aktuelles von den Angelgewässern, reich bebilderte, kurz und verständlich gehaltene Artikel, verbunden mit einer großen Themenvielfalt charakterisieren die AngelWoche.

Ihre FliegenFischen Ausgaben

in einem einzigartigen Nachschlagewerk

JETZT SAMMELN!

 

Sammeln Sie Ihre Ausgaben zu einem einzigartigen Nachschlagewerk!

Next Prev
Blinker
AngelWoche
FliegenFischen
Kutter & Küste