Ja, ich liebe das Karpfenangeln – Ansitzangeln oder Sichtfischen. Wenn ein großer Karpfen ankommt und ein Stück Brot einsaugt, ist das das Spannendste, was das Friedfischangeln zu bieten hat! Dennoch gibt es etwas *nächstes Level* bei einem großen Hecht. Besonders dann, wenn man ihn direkt beobachten kann, wie sich seine Kiemen öffnen, wenn er den Köder verschlingt. Das ist ein Nervenkitzel, der einem wirklich den Atem raubt! Ihre schiere Größe ist beeindruckend, wie sie aus dem Nichts auftauchen und wieder verschwinden können. Die Geschwindigkeit, mit der sie losschießen, das „Tailwalking“ und Kopfschütteln – das ist Adrenalin pur. Aber für mich persönlich ist es auch der Respekt vor der Gefahr! Mit einem Karpfen kann man kuscheln – Hechte sind KILLER!
Einige meiner frühesten Angel-Erinnerungen sind die an meinen Vater, an einem eiskalten, tristen Tag. Teil der Szene war auch das rote Blut, das nach dem Hakenlösen eines ordentlichen Hechts von seiner Hand tropfte. Ich erinnere mich daran, wie ich davon beeindruckt war, und es hat mir einen riesigen Respekt vor ihnen eingebracht. Aber so sehr ich Respekt hatte, so groß war auch der Wunsch, selbst einen zu fangen – was für ein Fisch!
Es kommt nicht nur auf die Größe an
Sogar das Fangen von kleineren Hechten (bei uns heißen diese Fische „Jacks“) ist aufregend. Ob nun mit Mepps-Spinnern, kleinen Köderfischen, Fliegenruten, oder wenn ein Hecht plötzlich auftaucht, während man eigentlich andere Fische fangen möchte. Wenn man dann auf zweistellige Hechte (ab 10 Pfund) hochgeht, wird es „WOW“! Sie entwickeln dann deutlich mehr Kraft und – natürlich – Größe! Ein 20-Pfünder ist für mich immer noch ein absoluter Riese und wird in Großbritannien definitiv als großer Fisch angesehen. An einem sehr besonderen Tag hatte ich das Glück, einen Hecht von über 30 Pfund zu fangen, was eine ganz andere Liga ist! Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, wie groß ein 40-Pfünder ist – das ist einfach absurd! Aber nur zwei Wochen bevor ich diesen Text schrieb, wurde der britische Hechtrekord mit einem Fisch von über 47 Pfund durch Lloyd Watson gebrochen! DAS IST EIN WAHNSINN!!!!!
Ein 30 Pfündiger Hecht entspricht einem 50-Pfund-Karpfen
Wie bei den meisten Fischarten werden sie seltener, je größer sie werden, und damit auch schwieriger zu finden, geschweige denn zu fangen! Angeln dreht sich darum, sich selbst herauszufordern, Ziele zu setzen und diese zu erreichen. Wenn man über Hechte spricht, vor allem größere Hechte, ist ein 30-Pfünder in Großbritannien für mich vergleichbar mit einem 50-Pfünder Karpfen – so selten sind sie. Aber genau das bringt mich jeden Winter zurück – die Vorstellung, dass die Pose abtaucht oder die geflochtene Schnur langsam von der offenen Rolle gezogen wird – das Einholen der Leine, ein richtiger Anhieb, die Rute biegt sich durch – an den kältesten Tagen kann ein Hecht trotzdem zupacken, und genau deshalb liebe ich es, auf sie zu angeln.
Schlechtes Wetter bedeutet für mich: Raus zum Hecht!
Einen Angler, der nur bei gutem Sommerwetter angeln geht, bezeichnen wir bekanntlich als „Schönwetterangler“. So gesehen würde ich mich als ein „Schlechtwetter-Hechtangler“ bezeichnen. Ich bin der Typ, der dann auf Hechte geht, wenn sonst nichts mehr beißt, nicht einmal Rotaugen oder Döbel – und schon gar keine Karpfen. Natürlich mache ich mir dadurch das bisschen Hechtangeln, das ich betreibe, nicht gerade einfach, aber ich versuche, es zum Laufen zu bringen. Die inoffizielle Hechtsaison in Großbritannien beginnt etwa im Oktober und dauert bis Ende Februar. Meine einzigen Möglichkeiten, gelegentlich auf Krokodile zu gehen, sind Januar und Februar. Selbst dann schaffe ich vielleicht nur ein paar gezielte Hechttrips im Jahr, aber ich freue mich immer darauf. Die Ufer sind ruhig, die Landschaft kann zu dieser Jahreszeit so schön sein, mit klaren Morgen und glühenden Abendhimmeln. Winterhechte zu fangen ist für mich meist eine sehr gesellige Angelegenheit – mit ein paar Freunden, mehreren Ruten und viel Tee – mehr eine Ausrede, einfach angeln zu gehen, als mit der wahren Erwartung, tatsächlich etwas zu fangen. Aber wie gesagt, bei Hechten hat man immer das Gefühl, dass es passieren könnte.
So finden Sie die richtigen Hecht-Gewässer
Gewässer mit Hechten zu finden, ist einfach – sie sind praktisch überall. Von kleinen Kanälen bis zu riesigen Seen und allem dazwischen. Ich denke, ein funktionierendes Ökosystem braucht einen Spitzenprädator, der für das Gleichgewicht sorgt. Es braucht einen Räuber, der die Schwachen entfernt und essenziell für die Biodiversität der Süßwasserwelt ist. Einen Hecht an einem kalten Wintertag zu fangen, ist also nicht unbedingt schwer. Das gilt zumindest dann, wenn man von Fischen spricht, die ein paar Pfund wiegen – bis etwa 15 Pfund. Aber jenseits dieser 15-Pfund-Grenze werden sie deutlich seltener. Und genau das macht das Angeln auf einen ordentlichen Hecht zu einer echten Herausforderung! Nach vielen Jahren und einigen Rückschlägen habe ich mittlerweile eine klare Philosophie beim Angeln entwickelt. Wenn ich zum Beispiel einen 20-Pfund -Hecht fangen möchte, muss ich in einem Gewässer angeln, in dem es auch einen guten Bestand an 20-Pfund-Hechten gibt. Das klingt seltsam einfach und logisch, wird von vielen Anglern aber falsch gemacht. Wenn ich so ein Gewässer gefunden habe, steht der nächste, schwierige Schritt an. Das ist herauszufinden, wo in diesem Gewässer diese großen Hechte stehen. Meistens ist das dort, wo sich die Köderfische aufhalten. Logisch – ein Hecht muss fressen, also, wo ist die Nahrung?
Hechte sind faul und lauern wie Krokodile auf leichte Beute
Hechte wollen die größte und leichteste Beute für den geringsten Aufwand. Sie sind ziemlich faul, lauern und warten auf einen günstigen Moment, ihre Beute zu überfallen. Wenn also alle Rotaugen unter einer Insel, in einem Durchlass, im dichten Schilf oder unter Booten Schutz vor Kormoranen suchen, dann stehen die Chancen gut, dass sich dort auch die Hechte aufhalten. Diese Denkweise, ein passendes Gewässer auszuwählen und den Standort der Beute zu analysieren, wende ich bei all meinen Angelarten an. Aber im Winter, wenn die Bedingungen am härtesten sind, ist es besonders schwierig, einen großen Hecht zu lokalisieren.
Das „goldene Ticket“ sind vernachlässigte Gewässer
Ich denke, der größte Vorteil beim Hechtangeln ist „Vernachlässigung“. Damit meine ich Gewässer, die nicht oder kaum beangelt werden. So ein Gewässer ist wie ein „goldenes Ticket“. Doch in einem kleinen Land wie Großbritannien mit einer so großen Anglerschaft ist genau das die wahre Herausforderung – nicht das Aufstehen an einem eiskalten Morgen oder das Ertragen des schlechten Wetters während der Session. Abseits der ausgetretenen Pfade zu angeln, ist für mich immer der beste Ansatz. Oft kommt die Idee nicht aus einem Tipp, sondern aus einem Bauchgefühl, dass in einem bestimmten Gewässer ein großer Hecht leben könnte. Riesige Kiesgruben und Stauseen sind großartige Optionen! Natürlich ist es schwierig, in einem so großen Gewässer einen Ausgangspunkt zu finden, aber wie schon erwähnt: Wenn man die Köderfische findet, findet man die Hechte.
Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer
Auf solchen Gewässern hat man oft schlechten Zugang und lange Wege, um zu den gewünschten Angelplätzen zu gelangen. All das schreckt die meisten Angler ab, sodass die Hechte in Ruhe gelassen werden – eine echte Chance für den Angler, der bereit ist, sich anzustrengen. Flüsse sind eine weitere großartige Option, bringen aber ihre eigenen Herausforderungen mit sich. In Großbritannien sind das vor allem die Otter, aber wenn man einen Abschnitt ohne diese pelzigen Freunde findet und die ruhigen Wasserbereiche, großen Kurven und tiefen Löcher erkundet, dann ist oft ein ordentlicher Hecht in der Nähe.
Und dann ist da noch der berühmte Hecht im Karpfenteich
Eine weitere Möglichkeit sind kleine, überbesetzte „kommerziell genutzte“ Gewässer, die voller verschiedener Fischarten sind, besonders mit kleinen Karpfen. Wenn in solchen Gewässern Hechte eingesetzt werden, die sich von 1-Kilo-Karpfen ernähren (vielleicht zusammen mit Karauschen, Schleien und Brassen), können sie schnell wachsen. Wenn die Freizeit- oder Wettkampfangler diese Hechte ignorieren, bietet das spannende Möglichkeiten für einen kreativen Angler!
Hechte in Forellenseen? Dort werden sie oft zu Giganten!
Eine letzte Gewässerart in Großbritannien, die bei Hechtanglern beliebt ist, sind die mit Forellen besetzten Seen. Diese stellen eine ganz andere Kategorie dar als die gut besetzten Friedfischgewässer. Einige der Forellengewässer in Großbritannien – ob große Stauseen oder private Kalksteinbäche – beherbergen wahre Monsterhechte. Diese Krokodile leben von einer leichten Beute aus „leichtgläubigen“ Forellen und wachsen mühelos zu gigantischen Größen heran, wie der oben erwähnte Rekordhecht aus dem ikonischen Chew Valley Reservoir.
Taktik, Köder und Ausrüstung für die großen Winterhechte
Ich bin vielleicht nicht der Angler, der dir ein magisches „Wunder-Rig“ oder einen unwiderstehlichen Köder verraten kann, denn jeder Erfolg, den ich hatte, lag an harter Arbeit und daran, dorthin zu gehen, wo die meisten nicht hingehen. Ein Tipp aber: Wenn du einen großen Hecht fangen möchtest, nimm einen großen Köder! Ein frischer Makrelenköder ist meistens sehr effektiv! Natürlich braucht man auch robustes Gerät: eine 40-Pfund-Geflochtene, eine starke Rute mit einem Wurfgewicht von etwa 3,5 lbs und eine widerstandsfähige Rolle. Als zusätzlicher Vorteil hat sich das Angeln in den Nachtstunden erwiesen. Viele Hechtangler in Großbritannien fischen nur tagsüber, aber ich habe festgestellt, dass Hechte auch in der Nacht unglaublich aktiv sind. Ein nächtlicher Trip kann also wahre Wunder bewirken – und dir den Hecht deines Lebens bescheren! Wenn du einen großen Hecht fangen willst, kannst du es schaffen – denke an vernachlässigte Gewässer, sei kreativ, ignoriere die Kälte und hole Dir Deinen Hecht des Lebens. Hole Dir Dein Süßwasser-Krokodil!
Extratipps: Hecht-Handhabung
Hechte sind empfindliche Kreaturen, keine robusten Karpfen, die mal etwas abbekommen oder etwas länger außerhalb des Wassers bleiben können. Nein, ein Hecht muss mit äußerster Sorgfalt behandelt werden – noch mehr als andere Fische.
Sie dürfen nicht tief gehakt werden, nicht länger als nötig außerhalb des Wassers bleiben – sorgfältiges Hakenlösen, eine kurze Ruhepause, ein paar Fotos und dann sofort zurück ins Wasser. Werden sie jedoch in die falschen Hände gegeben, überleben sie möglicherweise nicht – und machen wir uns nichts vor, manche Menschen essen sie auch!
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