Meerforellenblinker: Diese Faktoren entscheiden über den Fangerfolg

Was macht einen guten Meerforellenblinker aus und wie setzte ich ihn effektiv ein? Hier zeigen wir Dir, welche Farbe zu welcher Jahreszeit punktet und worauf es bei den Ködern sonst noch ankommt.

Die richtige Auswahl an Meerforellenblinkern entscheidet häufig unger fangen und nicht fangen. Foto: S. Rose

Bild: BLINKER/S. Rose

Die richtige Auswahl an Meerforellenblinkern entscheidet häufig unger fangen und nicht fangen.

Das Angeln auf Meerforellen zieht immer mehr Meeresangler in seinen Bann. Dank der stabilen Bestände ist die Meerforelle längst nicht mehr der „Fisch der tausend Würfe“. Mit etwas Vorbereitung und dem richtigen Meerforellenblinker lässt sich ein schöner, blanker Fisch schon deutlich vor dem tausendsten Wurf fangen. Nachfolgend eine „Gebrauchsanweisung“ zum erfolgreichen Einsatz dieser fängigen Köder.

Meerforellenblinker für das Frühjahr

(Februar bis Mai) Durch die steigenden Wassertemperaturen wird der Stoffwechsel der Räuber kräftig angekurbelt. Die Folge: Die Fische reagieren schnell, sind hungrig und nehmen jetzt gerne auch größere Happen. In den Frühjahrsmonaten machen Meerforellen vor allem Jagd auf Kleinfische wie Heringe, Sprotten und Sandaale (Tobiasfische).

Jetzt schlägt die Stunde für Meerforellenblinker in folgenden Farben:

  • Silber
  • Blau-Silber
  • Grün-Silber
  • Blau-Grün
  • Grün-Weiß
  • Blau-Weiß

Zu Zeiten, in denen die Seeringelwürmer schwärmen (meist Ende März/Anfang April), können auch braune und schwarze Köder überdurchschnittlich fängig sein.

Meerforellenblinker für den Uferbereich: der Galax von Falkfish. Foto: R. Korn

Bild: Blinker/R. Korn

Kleine Meerforellenblinker für den Uferbereich: der Galax von Falkfish.

Küstenblinker für den Sommer

(Juni bis August) Die Meerforellen haben ihren Frühlings-Fressrausch hinter sich und gehen langsam wieder auf das Jagen kleinerer Beutetiere über. Die Fliegenfischer sind jetzt klar im Vorteil, doch auch die Spinnfischer können mit kleinen Spinnködern Erfolg haben. In den Sommermonaten kommen die Meerforellen und Dorsche oft erst im Schutz der Dunkelheit unter Land. Deshalb bringt jetzt vor allem die Dämmerungs- und Nachtangelei mit dunklen Ködern Erfolge. Beste Köderfarben sind:

  • Schwarz
  • Braun/Kupfer
Blinker-Klassiker für die Küste: Hansen Flash (li.) und Møre Silda. Foto: R. Korn

Bild: Blinker/R. Korn

Blinker-Klassiker für die Küste: Hansen Flash (li.) und Møre Silda.

So klappt’s im Herbst

(September bis November)  In den Herbstmonaten kommen ebenfalls eher kleinere Köder zum Einsatz. Blinker und Wobbler in Gewichten bis 20 Gramm sind jetzt erste Wahl. Typische Herbstfarben sind:

  • Rot
  • Kupfer
  • Gold

Allerdings können an manchen Tagen auch Köder in grellen Reizfarben (z.B. Rot-Gelb) Erfolg bringen vor allem dann, wenn das Wasser trüb und aufgewühlt ist.

Diese Herbst-Meerforelle schnappte sich dicht unter Land den rot-kupferfarbenen Blinker. Foto: S. Rose

Bild: Blinker/S. Rose

Diese Herbst-Meerforelle schnappte sich dicht unter Land den rot-kupferfarbenen Blinker.

Punkten im Winter

(Dezember und Januar) Der Winter ist die Zeit der langsam und tief geführten Köder. Viele Angler schwören jetzt auf folgende Farben:

  • weiß
  • perlmuttfarbene Köder

Allerdings ist Winter nicht gleich Winter. In milden Perioden mit südlichen bis westlichen Winden und Lufttemperaturen über 5 Grad Celsius können sich innerhalb von wenigen Tagen frühlingshafte Bedingungen einstellen. Dann sind die Fische verhältnismäßig aktiv und beißen auch auf größere und schnell geführte Köder. Während längerer Dauerfrostphasen ist es jedoch angebracht, kleine Köder zu wählen.

Im Winter punkten helle Meerforellenblinker, wie dieser Perlmuttblinker. Foto: W. Hauer

Bild: W. Hauer

Im Winter punkten helle Meerforellenblinker, wie dieser Perlmuttblinker.

Welche Meerforellenblinker bei welchem Licht?

Eine alte Regel lautet: Helles Wetter, helle Köder, dunkles Wetter, dunkle Köder. Tatsächlich scheint an dieser Regel etwas dran zu sein. Jedoch lautet eine andere Regel: Es gibt keine Regel. Es ist also immer sinnvoll, verschiedene Köder und Köderfarben auszuprobieren.

Welche Meerforellenblinker-Farbe bei welcher Wassertrübung?

Grundsätzlich kann zwischen klar, angetrübt und trüb unterschieden werden.

  • Ist das Wasser eher klar oder leicht angetrübt, kommen meist gedeckte, unauffällige Farben zum Einsatz.
  • In stärker angetrübtem Wasser hingegen haben sich grelle, auffällige Fluo-Farben bewährt.

Ebenso wichtig wie die Farbe ist dann allerdings, dass die Fische den Köder spüren, dieser also starke Druckwellen erzeugt und aussendet. Das gilt vor allem dann, wenn das Wasser trüb wie Erbsensuppe ist.

Darauf kommt es bei Meerforellenblinker an

Meerforellenblinker und Wobbler sind die besten Köder für Spinnangler an der Küste. Ihre wichtigste Eigenschaft: Windschnittigkeit. Selbst bei starkem Gegenwind muss sich unser Köder noch weit werfen lassen. Je stärker der Blinker oder Wobbler beim Wurf flattert, desto geringer die Wurfweite. Ein perfekter Meerforellenblinker ist vor allem bei Starkwind dem Blinker überlegen, da er kaum zu flattern beginnt. Das liegt an seiner kompakten Form.

Typische Küstenwobbler laufen nämlich mit der „Schnauze“ nach oben. Das heißt, bei Zug bewegt er sich Richtung Oberfläche. Deshalb lässt sich ein Wobbler auch langsamer führen. Sind die Fische ein wenig beißunwillig, bleibt dieser Köder also länger im Sicht- beziehungsweise Jagdfeld. Gewöhnlich werden Blinker in Gewichten zwischen 10 und 35 Gramm benutzt. Light-Angler fischen unter 10, Dorschangler in Ausnahmefällen auch bis 45 Gramm.

Meerforellenblinker fürs Küstenfischen sind schlanker als ihre Verwandten fürs Süßwasser. Erfolgreiche Blinker für die Küste sind beispielsweise Hansen Flash und Fight, Eisele Eitz, Stripper, Jensen Tobis, Snaps und Møresilda. Neben Blinkern und Wobblern gibt es noch eine kleine Gruppe anderer Köder, eine Art Blinkerwobbler. Zu diesen Ködern gehört der Rapala Minnow Spoon, der sich allerdings nicht so gut für Weitwürfe eignet.

Durchläuferblinker und –wobbler sind sehr beliebt an der Küste geworden. Hier ein dänischer Trutta Inliner. Foto: R. Korn

Bild: Blinker/R. Korn

Durchläuferblinker und –wobbler sind sehr beliebt an der Küste geworden. Hier ein dänischer Trutta Inliner.

Alle Küstenspinnköder imitieren kleine Fische wie Aalmuttern oder Grundeln. Die fängigsten Köder bilden den länglichen Sandaal nach, ein kleiner Schwarmfisch, den alle Seeräuber zum Fressen gern haben. Entscheidender als die Farbe ist meines Erachtens die optimale Führungsweise des Köders. Dabei kann an manchen Tagen ein langsam taumelnder Wobbler besser fangen, an anderen blitzschnell geführte Blinker. Was am besten läuft, muss für jeden Angeltag neu herausgefunden werden.

Die Technik

Spinnfischen im Meer – vor allem Watangeln – ist eigentlich eine extreme Form des herkömmlichen Spinnangelns im Süßwasser. Die Köder müssen windschnittig sein, Schnur, Rolle und Rute exakt aufeinander abgestimmt, um erforderliche Weitwürfe von 60, 70 oder gar 90 Metern hinlegen zu können.

Im Flachwasser wird der Meerforellenblinker oberflächennah geführt, um Hänger am Gewässergrund zu vermeiden. Grafik: Rainer Jahnke

Bild: Blinker/Rainer Jahnke

Im Flachwasser wird der Meerforellenblinker oberflächennah geführt, um Hänger am Gewässergrund zu vermeiden.

Beim Watfischen auf Meerforelle wird der Köder in der Regel im Oberflächenbereich geführt. Das heißt, nachdem der Köder ins Wasser eingetaucht ist, wird sofort mit dem Einkurbeln begonnen. An manchen Tagen kann es allerdings fängiger sein, den Meerforellenblinker etwas durchsacken zu lassen, bevor er wieder eingeholt wird. Manchmal beißen Meerforellen sogar am besten auf über Grund gezupfte Köder, weil sie vielleicht gerade auf Wurm- oder Sandaaljagd sind. Doch diese Fälle sind Ausnahmen.

Der Autor Rainer Korn mit dem begehrten Küstensilber in den Händen. Foto: R. Korn

Bild: Blinker/R. Korn

Der Autor Rainer Korn mit dem begehrten Küstensilber in den Händen.

Auch ist es an den meisten, typischen Meerforellenstrecken durchschnittlich nur um zwei bis drei Meter flach. Wer seinen Köder dort zu tief führt, riskiert kostspielige und ärgerliche Abrisse bei Hängern. Denn der optimale Meerforellengrund ist reich an Kraut, Steinen, Muschelbänken und ähnlichen Kunstködergräbern.

Das Einholtempo ist unter Meerforellenanglern immer ein heiß diskutiertes Thema. Schnell oder langsam, taumelnd oder schnittig: Da gibt’s keine festen Regeln. Am erfolgreichsten ist es deshalb, die Führungsweise des Köders immer mal wieder zu ändern. Dann kann man sicher sein, die Führungsweise, die gerade an dem Tag am besten fängt, auch ausprobiert zu haben.

Sehr erfolgreich ist, sogenannte Spinnstopps beim Einkurbeln einzulegen. Die Kurbel wird mehrmals ganz kurz, für ein paar Sekunden angehalten. Der Köder taumelt dann an gestraffter Schnur ab. Besonders wenn die Meerforellen nicht so beißfreudig sind, verhilft dieser Trick oft trotzdem noch zum Fang. Dabei werden Meerforellenblinker im allgemeinen schneller und Wobbler langsamer geführt.

Weite Würfe mit Meerforellenblinkern

Weite Würfe bis zu 100 Metern sind nicht nur deshalb nötig, weil die Fische weit draußen stehen. Das ist nämlich sehr oft gar nicht der Fall. Im Gegenteil, oft schwimmen und beißen Meerforellen direkt vor unseren Füßen. Aber die weiten Würfe helfen, einen größeren Bereich mit unserem Köder abzufischen.

Tiefe Sandflächen, die sich vom Ufer aus erreichen lassen, sind relativ selten, noch seltener werden sie befischt. Doch diese Angelplätze sind das Jagdrevier der großen Sandaal-Fresser. Wird der Sand noch von Steinfeldern gesäumt, besteht echte Großfisch-Gefahr. Foto: J. Radtke

Bild: Blinker/J. Radtke

Tiefe Sandflächen, die sich vom Ufer aus erreichen lassen, sind relativ selten, noch seltener werden sie befischt. Doch diese Angelplätze sind das Jagdrevier der großen Sandaal-Fresser. Wird der Sand noch von Steinfeldern gesäumt, besteht echte Großfisch-Gefahr.

Außerdem ist er länger im Wasser, und wie bereits gesagt: Nur dort kann er Forellen fangen. Weil die Fische eben nicht immer weit draußen stehen, sollten die Würfe fächerförmig den gesamten Angelbereich neben und vor uns abdecken. Das heißt, dass auch Parallelwürfe zum Strand sehr ergiebig sein können. Vor allem dann, wenn man weit raus waten kann und eventuell auf einem Riff oder ähnlichem steht.

Gut geführt: So läuft der Meerforellenblinker am verlockendsten

Ohne Fleiß kein Preis – das gilt auch für das Fischen mit Meerforellenblinkern. Wer seinen Köder eintönig und gleichbleibend durch das Wasser zieht, hat auf Dauer weniger Erfolg als Angler, die ihre Köderführung variieren.

Frühjahr: Steigen die Wassertemperaturen über vier Grad Celsius, wird der Stoffwechsel der Meerforellen ordentlich angekurbelt. Die Folge: Die Fische werden aktiver und reaktionsschneller. Deshalb sollte der Köder jetzt nicht zu langsam geführt werden.

Sommer: Meistens wird jetzt in der Dämmerung und nachts gefischt. Damit die Fische auf den Kö­der aufmerksam werden, sollte dieser oberflächennah und nicht zu langsam geführt werden.

Herbst: Besonders Meerforellen müssen jetzt etwas gereizt werden, damit sie unseren Köder attackieren. Neben Ködern in Reizfarben ist jetzt vor allem eines wichtig: eine abwechslungsreiche bis aggressive Führungsweise.

Winter: Sinken die Wassertemperaturen unter zirka drei Grad Celsius und die Lufttem­pera­turen unter den ­Gefrier­punkt, werden die Fische zunehmend träge. Ein langsam und mit vielen Spinnstopps geführter Köder wird jetzt in der Regel mehr Fische fangen als ein schnell geführter.


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