Sommer, ertrunkene Hopper und hungrige Forellen – diese drei gehören unzertrennlich zusammen! Roman Moser zeigt, wie man in diesen Wochen mit der richtigen Heuschrecken-Imitation große Fische überlistet.
Bild: Roman Moser
Roman Mosers Antwort auf versunkene Heuschrecken!
Wiesen, Hopper, kapitale Fische
Grashüpfer sind im Sommer allgegenwärtig – und landen nicht selten unbeabsichtigt im Wasser. Was für sie der sichere Tod ist, bedeutet für uns die Chance auf große Forellen. Eine genaue Beobachtung der Ufer und eine durchdachte Strategie bringen Sie zum Erfolg – egal ob Bachforelle oder Rainbow.
Der stille Tod der Grashüpfer
Viele Landinsekten scheitern am Rückflug – und werden vom Sog der Hauptströmung erfasst. Wer genau hinsieht, entdeckt oft, wie sich große Forellen im tieferen Wasser positionieren und auf genau diese Beute warten. Der Fang solcher Fische beginnt lange vor dem ersten Wurf – mit Aufmerksamkeit, Geduld und einem durchdachten Vorgehen.
Der ertrunkene Hopper – einmal anders
Roman Moser geht noch einen Schritt weiter: Er bietet die Heuschrecke als beschwerte Nymphe unter Wasser an – eine bisher selten praktizierte, aber sehr effektive Methode. Der sogenannte „ertrunkene Hopper“ wird mit einem Tuck-Cast präsentiert und sinkt sofort ab. Keine Bissanzeiger, kein Firlefanz – pures Vertrauen in Technik und Bissmoment.
Taktik beim Drill großer Forellen
Große Fische verlangen Vorbereitung: Material-Check, Standortanalyse, Drillstrategie. Tipps wie die Rolle auf die „richtige Seite“ zu stellen, auf Leerschnur umzuschalten oder bei Fluchten den Druck gezielt zu verändern, können über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Das Wichtigste zum Mitnehmen:
- Begehen Sie neue Gewässer sorgfältig.
- Beobachten Sie Grashüpferbewegungen am Ufer.
- Experimentieren Sie mit versenkten Hoppern.
- Setzen Sie im Drill auf Köpfchen – nicht nur auf Kraft.
Bonus: Bauanleitung „Ertrunkener Hopper“
- Haken: Ahrex Sedge Dry Barbless #10
- Bindeseide: Power Silk 10/0
- Augen: Tungsten Eyes (2 mm) oder Schlüsselketten-Augen
- Sattel: Glo Brite Fluo Rote Bindeseide
- Schwänzchen: Rote Marabou-Federspitzen
- Rippung: Golddraht
- Kopf: Dünnes Speckled Christal Chenille oder Midge Cactus Chenille
- Körper: Furry Foam oder Braided Fluffy Wool (gelb-olive)
- Deckblatt: Flexigglass brown oder olive
- Flügel: Raffia KunstbastBeine: Centipede Legs, Rubber Legs oder Crazy Legs
- Beschwerung: Bleidraht
- Kleber: Super Glue
Extra: Palomar-Knoten-Tutorial
Mit diesen Tricks sind Sie perfekt auf den Drill vorbereitet
Allerdings gibt es da einen Trick, den Fisch in seiner Flucht zu stoppen! Wenn Sie diesen Trick anwenden, dann wird der Fisch Halt machen und sich ruhig auf den Grund stellen. Dies passiert nämlich dann, wenn man den Leinendruck gänzlich einstellt und man dann Leerschnur in die Strömung füttert. Dadurch entsteht ein Leinenbauch, den die Strömung mitnimmt. Der Fisch spürt plötzlich Zug von hinten, aus der anderen Richtung. Er wird sich daher gegen diesen Widerstand stromauf in Bewegung setzen. So wird er am eigenen Standplatz vorbeischwimmen, sodass man ihm folgen und in der nächsten Rausche ausdrillen kann. Ja, das schnelle Wasser hilft uns! Denn dort muss der Fisch sowohl gegen die Strömung als auch gegen den Leinenzug von hinten ankämpfen.
Flüchtet der Fisch in ein Krautbett und ist nur noch die schwach wedelnde Schwanzflosse zu sehen, nicht verzweifeln. Einfach den Leinendruck konstant beibehalten und gelegentlich auf die Rute klopfen. Irgendwann kommt er sicher wieder aus dem Pflanzendschungel heraus.
Lass den Fisch im Drill ruhig springen, wenn er will
Es spielt absolut keine Rolle, ob der Gegenspieler am anderen Ende der Leine eine Rainbow oder eine Bachforelle ist. Allerdings haben letztere die Eigenschaft, sich in den Grund zu bohren und an Ort und Stelle zu bocken und sich um die eigene Achse zu drehen. Da passiert es oft, dass sich das Tippet um den Oberkiefer, Kopf und Kiemendeckel wickelt, was ihm natürlich die Luft nimmt und er schneller aufgibt. Aber auch Sprünge aus dem Wasser sind bei Salmo trutta nichts Ungewöhnliches. Wie auch ihre amerikanische Verwandte kann die Bachforelle äußerst fintenreich sein, was ihre Befreiungsversucht betrifft.
Ein wichtiger Punkt für den Drill: Es gibt die übliche Meinung, man müsse die Rute senken, wenn der Fisch „in die Luft geht“. Dies unterbindet nicht das Springen, und ich praktiziere das Gegenteil: Ich forciere durch das Armheben diese Luftakrobatik zusätzlich und versuche gleichzeitig mit erhobener Rute zu verhindern, dass der Fisch auf dem Vorfach landet und dieses sprengt.
Ändern Sie den Zug, das bringt den Fisch aus dem Gleichgewicht
Sollte ein Fisch im Nahbereich versuchen, ein Hindernis zu erreichen oder will er wieder in die scharfe Strömung hinaus, ist seitlicher Zug, bei gleichzeitiger Schräghaltung der Rute, am zielführendsten. Da hier der Druck durch den geänderten Winkel erhöht wird, kann man den Fisch leichter in jene Richtung dirigieren, in der man ihn haben will. Durch ständiges Umlegen und Druck aus verschiedenen Richtungen, kann man auch einen kampfstarken Fisch aus dem Gleichgewicht bringen!
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