Aale sind faszinierend. Sie können die Form ihres Kopfes der jeweiligen Nahrung anpassen, und können bestens miteinander kommunizieren. Diese Erkenntnis hat sich über viele Jahre Aalangeln entwickelt, denn immer, wenn ich auf meine Köder regelmäßig Aal fing und glaubte, den Code geknackt zu haben, gingen die Bisse plötzlich zurück. Aber, wenn man auf einen anderen Köder wechselt, geht das Beißen meistens weiter. Im Folgenden zeige ich, mit welchen Aalködern ich erfolgreich war.
Bild: D. Charman
Würmer, im Schaschlik-Stil angeködert, sind einer der besten Aal-Verführer. Hier: angeködert am Haar und fixiert mit 2 roten Fake-Maden.
Aal-Köder Nr. 1: Würmer
Eine Rute bestücke ich immer mit zwei Tauwürmern, die von einem Stück Schaumstoff am 2er Haken gehalten werden. An der zweiten Rute biete ich an neuen Gewässern einen Fischkopf an. Würmer gehören zum besten Köder für Aal, weil die kleine Schnecken, Krebschen und Zuckmückenlarven fressen – und auch Würmer gehören zur natürlichen Beute von Aalen. Eine Reihe von Dendrobenas am Haar ist nicht nur auf Schleien extrem erfolgreich, sondern auch auf Aale, die Wurmstückchen und Maden mögen.
Bild: D. Charman
Kleine Köderfische sind top und weisen zuverlässig den Weg zum Breitkopf.
Kleine Fischstückchen
An Gewässern mit vielen kleinen Weißfischen ist der Kopf der Aale breiter ausgeprägt. Bekomme ich auf Wurm oder Fischchen einen Biss, bestücke ich die andere Rute ebenfalls mit diesem Köder. Kleine Fische als Köder für Aal besorge ich mir in der Dämmerung mit einer Senke, das geht am schnellsten und ist vor allem für die richtig kleinen Köderfische eine tolle Methode. Sie werden dann in der Mitte zerschnitten und dann ziehe ich den Haken durch die Lippe des Köderfisches und sichere ihn mit einem Stück Baitgummi. Man kann sich auch Köderfische kaufen, aber ich habe festgestellt, dass frische Fische wesentlich besser fangen.
Bild: D. Charman
Wo Karpfenangler Aale mit Maden fangen, ist ein Bündel davon am Haar fast immer auch ein toller Aalköder.
Maden und Garnelen als Köder für Aal
Aale lieben Maden, aber man bekommt oft viele Beifänge. Denn kleine Plagegeister wie Weißfische und Grundeln stürzen sich nur allzu gerne auf die weißen Krabbler. Allerdings habe ich in der Vergangenheit ein Madenbündel am Haar dann eingesetzt, wenn ich auf Wurm und Fisch keinen Biss mehr bekam. Karpfenangler fingen damals häufig Aale auf Maden, weshalb ich die Krabbler regelmäßig einsetzte.
Auch Garnelen (und Krabben) fangen unglaublich gut. Nicht nur Aale, auch Karpfen, Rotaugen und Barsche mögen sie. Garnelen gibt es gekocht und roh, wobei die ungekochten sich besser anködern lassen, weil sie fester sind. Garnelen können an manchen Tagen der Wunder-Köder für Aal an einem Gewässer sein. Garnelen sind ähnlich wie Krebsfleisch und daher sehr nah an der natürlichen Nahrung der Aale – und mehr als einmal habe ich Aale gefangen, die Krebsreste wieder hochwürgten.
Hühnchen-Herzen und Schweineleber
Einige der besten Angler Großbritanniens schwören auf diese hocharomatischen Köder für Aal. Sie sind so beschaffen, das sie sich perfekt anködern lassen und man kaum Beifänge hat. Und ihr hoher Blutgehalt lockt die Aale von weit her. Außerdem ist Hühnchenblut nebenbei ein großartiger Futter-Verbesserer.
Bild: D. Charman
Muscheln sind oft DER Game Changer, wenn auf andere Köder nichts mehr läuft.
Muscheln, Herzmuscheln und Schnecken
Alle Muschelarten und Schnecken sind tolle Köder, wenn andere Köder abgelehnt werden. Man bekommt sie einfach im Supermarkt. Nebenbei: Herzmuscheln schmecken nicht nur Aalen, sie gehören auch zu den besten Schleienködern! Noch ein Wort der Warnung: Gehen Sie nicht einfach los und graben Sie nach Teichmuscheln! Das ist vielerorts nicht erlaubt, an vielen Gewässern sind heimische Muscheln nämlich ganzjährig geschont.
Bild: D. Charman
Wenn Sie beim Hechtangeln seltsame Bisse bekommen, bei denen der Fisch nicht hängt, probieren Sie mal kleine Fetzen der Meeresfische.
Meeresfische als Köder für Aal
Meeresfische sind ein toller Köder zum Hechtangeln und beim winterlichen Deadbaiting eigentlich kaum mehr wegzudenken. Wenn man dann regelmäßig Bisse bekommt, bei denen der Anhieb ins Leere geht, können das große Aale sein. Ich erinnere mich an einen Angeltag, wo ich die Sardine in ganz kleine Fischfetzen schneiden musste, bis die anonymen „Anfasser“ entlarvt wurden. Es waren Aale, von denen ich an einem Februarmorgen – also weit außerhalb der Saison – gleich fünf Exemplare fing.