1. Warum nimmt man zum Twistern eine harte Rute?
Die allermeisten Zander, die auf Gummi beißen, nehmen den Köder in der Absinkphase. Da heißt es schnell zu reagieren, und das gelingt nur mit einer harten Rute mit Spitzenaktion. Immerhin hat man nur wenige Zehntelsekunden Zeit, dann hat der Zander den Braten gerochen und spuckt den Köder wieder aus. Außerdem hat der Zander ein hartes Maul, was es schwieriger macht, die Fische zu haken. Einer der besten Tipps für Zander ist daher, eine passende, straffe Rute zu verwenden.
Bild: S. Boer
Eine straffe Rute mit Spitzenaktion ist ideal zum Angeln mit Gummiködern, sie ermöglicht eine gute Köderkontrolle und eine schnelle Reaktion auf den Biss.
2. Muss man unbedingt mit Geflochtener angeln?
Man „muss“ gar nichts beim Angeln tun, auch nicht unsere Tipps für Zander beherzigen. Beim Thema Schnur ist aber ziemlich schnell klar: Es gibt eine Reihe von Vorteilen der dehnungsfreien Geflochtenen gegenüber dehnbarer Monofiler. Da wäre zum Einen der direktere Kontakt, den man mit geflochtener Schnur zum Köder hat: Man fühlt den Biss schneller und kann dementsprechend fix den Anhieb setzen. Außerdem kann man mit der gegenüber monofiler Schnur ungleich kräftigeren Geflochtenen auch Hänger besser lösen. Noch dazu erlaubt dünnes Geflecht ein viel feinfühligeres Angeln und die Verwendung leichterer Köpfe. Denn durch den kleinen Durchmesser von Geflecht ist auch der Widerstand in der Strömung deutlich geringer.
Bild: S. Boer
Geflochtene Schnüre bieten beim Zanderangeln allerhand Vorteile! Hier genügen auch schon dünne Schnüre im Bereich von 0,10-0,14mm.
3. Sind bunte Schnüre nicht zu auffällig?
Viele Zandergewässer sind trübe, und da spielt die Schnurfarbe überhaupt keine Rolle. Im Zweifel kann man immer noch anderthalb Rutenlängen klarer Monofiler oder Fluorocarbon vorschalten, das schmälert die Vorteile der Geflochtenen nicht. Der FG-Knoten erlaubt dabei eine enorm haltbare Verbindung, die sogar leicht im Wurf durch die Ringe gleiten kann.Viel wichtiger aber ist, dass man als Angler den Verlauf einer auffälligen Geflochtenen besser folgen kann: wo sie ins Wasser taucht, in welchem Winkel, ja sogar den Biss kann man erkennen, bevor er in der Rute ankommt!
Bild: S. Boer
Auffällige Geflechtschnüre vereinfachen das Verfolgen der Schnur. Wenn Sie Angst haben, dass die Schnur von den Fischen gesehen wird, können Sie einfach ein paar Meter Monofil oder Fluorocarbon vorschalten.
4. Ist ein Stahlvorfach Pflicht beim Zanderangeln?
Aus Sicht des Zanders nicht, denn der kann keine Schnur zerbeißen. Aus der Sicht der Weidgerechtigkeit schon, denn was einem Zander schmeckt, mag auch ein Hecht. Daher ist in Gewässern mit Misch-Bestand ein dünnes Stahlvorfach immer angebracht – Zander stören sich ohnehin nicht daran!
Bild: AWO/F. Pippardt
Kommen Hechte vor, bietet sich ein Stahlvorfach an. So haben Sie auch mit Meister Esox am Haken keine Probleme mit Abbeißern!
5. Wann beißen Zander am besten?
Auch wenn man diese Frage nur für jedes Gewässer speziell beantworten kann, ist der Zander ein eher dämmerungs- und nachtaktiver Fisch. Die besten Phasen sind meist die Dämmerungsphasen bis in die Dunkelheit hinein. An dunklen Tagen mit Wolkendecke oder trübem Wasser beißen Zander auch den ganzen Tag über. Nachts ziehen die Fische oft in flaches Wasser, dann ist die perfekte Zeit, um mit flachlaufenden Wobblern zu punkten.
Bild: S. Boer
Zander beißen vor allem in der Dämmerung und Nachts. Bei trübem Wasser oder Wolkendecke greifen die Räuber auch am Tage zu.
6. Braucht man einen „Angstdrilling“?
Normalerweise fackelt ein Zander nicht lange: Er reißt sein Maul auf und saugt den Köder ein. Sind die Zander also in Laune, braucht man keinen „Angstdrilling“. Wenn man aber immer wieder Bisse bekommt, die man nicht verwerten kann, dann beißen die Zander spitz. Um die zu erwischen, ist ein Stinger, wie man die Zusatzdrillinge im Fachjargon auch nennt, sinnvoll. Aber auch nur dann, denn je mehr Haken am Gummiköder sind, desto mehr Hänger fängt er auch!
Bild: S. Boer
Voll inhaliert. Wenn Zander in Stimmung sind, sind Stinger-Drillinge eigentlich unnötig.
Bild: AWO
Stinger-Drilling für die ganz spitzen „Schwanzbeißer“. Aber Achtung: Mit einem Stinger steigt auch die Hängerquote!
Auch interessant
- RaubfischangelnReins Get Ringer: Den Twister müssen Sie kennen!
- Angeln allgemeinStahlvorfach für Zander – es stört nicht!
- RaubfischangelnZander vom Ufer: Mit Gummifisch zum Erfolg
Schöne Zanderfänge sehen Sie auch unter: www.angelmasters.de