Wobbler mit Bauch: der Crankbait

Crankbaits sind die Dicksten unter den Wobblern. Wir verraten Ihnen, was Sie über diesen Ködertyp wissen müssen.

Barsche mit Crankbait

Bild: R. Schwarzer

Auch Barsche fahren voll auf Crankbaits ab, vor allem auf Wobbler im Barschdesign.

Was ist ein Crankbait?

Ein Crankbait ist ein bauchiger Wobbler mit einer Tauchschaufel, über die der Köder in die Tiefe gleitet, wenn der Wasserdruck auf die Schaufel trifft. Einer der ersten Crankbaits war der Big S-von Shakespeare. Dieser lockte die Räuber durch seinen wackelnden Lauf. Diese spezielle Bewegung sollte die Raubfische auf den Crankbait aufmerksam machen.

Im Laufe der Jahre versuchte man die Crankbaits noch attraktiver zu gestalten, indem man ihnen Stahl- oder auch Tungstenkugeln in den Körper einbaute. Diese sorgen dafür, dass die Wobbler noch lauter wurden und die Hechte auch aus noch größerer Entfernung anlockten. Die Klangfarbe der Rasseln reichte von niedrigfrequenten Klick-Geräuschen bis zu lautem Klappern.

Mittlerweile wurden in vielen Gewässern so häufig mit den Rasselcranks gefischt, dass diese Köder von den Räubern gemieden werden. Deshalb liefert der Markt sogenannte Silent Cranks, die ohne Rasseln auskommen und nur durch ihre Schwimmbewegungen locken. Die rollende, wackelnde Aktion ist allen Crankbaits gemein.

Was sind die Vorteile von Crankbaits?

Mit Cranks kann man schnell eine große Fläche absuchen, zum Beispiel nach Barschen. Durch ihre gedrungene kompakte Form lassen sie sich wesentlich besser werfen als ihre schlanken Mitspieler. Das gilt vor allem bei Seitenwind oder bei Wind von vorne.

Crankbaits

Bild: A. Pawlitzki

Crankbaits haben einen dicken Bauch und eine Tauchschaufel.

Wie führt man einen Crankbait?

Man wirft den bauchigen Köder aus, wartet ein paar Sekunden nachdem der Wobbler aufs Wasser aufgetroffen ist. Dann beginnt man mit dem Einholen, wobei der schwimmende Wobbler unter Wasser gezogen wird. Je schneller man die Schnur einkurbelt, desto tiefer läuft der Wobbler.

Legt man eine Einholpause ein, kommt der Wobbler wieder an die Oberfläche. Wie tief der Crankbait läuft, steht auch meist an der Schachtel, in der der Wobbler geliefert wird. Zuerst kurbelt man schnell ein, bis der Köder seine Lauftiefe erreicht hat. Er bleibt dann in dieser Tiefe, bis er wieder vor dem Angler auftaucht.

Im Sommer bringt eine schnelle Köderführung häufig den Barsch. Nun kann man die Stachelritter zu sogenannten Reaktionsbissen verleiten, bei denen sie den Crank reflexartig schnappen. Oft folgen einem gehakten Barsch weitere Artgenossen, was den Futterneid noch mehr entfacht.

Welche Rute braucht man zum Angeln mit Crankbait?

Welches Gerät man zum Angeln mit dem Crankbait braucht, richtet sich nach seiner Größe. Denn die bauchigen Wobbler gibt es von 5 Gramm für den Forellensee bis zu 30 Gramm zum Hechtangeln. Für erstere braucht man eine ca. 2 m lange Spinnrute mit einem Wurfgewicht bis 10 Gramm mit einer ausgeprägten Spitzenaktion.

Für die schwereren Crankbaits braucht man eine Hechtrute von 2,40 oder 2,70 m Länge. Auch diese sollte eine Spitzenaktion aufweisen. In den USA gibt es spezielle Crankbait-Ruten aus Glasfaser, die ideal auf diesen Ködertyp zugeschnitten sind. Sie dämpfen besonders die Vibrationen der großen Cranks ab.

Welche Rolle ist die beste für Cranks?

Auch die Rollengröße richtet sich nach der zu erwartenden Fischgröße. Für den Forellensee reicht eine 1000er bis 2500er Größe, zum Hechtangeln mit Crankbaits eine Stationärrolle zwischen 3000 und 4000er Größe. Bespult werden die Rollen mit 0,06er Schnur bis 0,14er Geflochtener, der ein Fluorocarbon-Vorfach vorgeschaltet wird.

Manche fischen auch gleich mit einer durchgehenden Fluorocarbonschnur. Diese hat mehr Dehnung als eine Geflochtene und sorgt daher dafür, dass die Haken nicht aus dem weichen Barschmaul ausschlitzen. Angler, die ihre Geflochtene nicht missen wollen, sollten wenigstens eine weiche Rute verwenden und die Rollenbremse sehr weich einstellen.

Angeln mit Crankbait: Die Form der Tauchschaufel

Ganz wichtig bei den Crankbaits ist auch die Form der Tauchschaufel. Erfahrene Angler können schon bei einem Blick auf den Köder sagen, wie tief der Wobbler tauchen wird. Einfach gesagt: Je steiler die Tauchschaufel, desto flacher läuft der Crank. Aber es gilt auch: je kürzer die Tauchschaufel, desto flacher läuft der Crank, je länger die Schaufel desto tiefer läuft der Köder.

Lipless Cranks

Bild: A. Pawlitzki

Lipless Cranks kommen ohne Tauchschaufel aus.

Crankbaits ohne Tauchschaufel

Neben den echten Crankbaits – also den Wobblern mit dem dicken Bauch – gibt es auch sogenannte Lipless Cranks. Das sind Crankbaits ohne Tauchschaufel, die vorne spitz oder rund zulaufen. Im Körper dieser Köder, die früher fälschlicherweise ausschließlich als Vertikalköder angeboten wurden, befinden sich ebenfalls mehrere Geräuschkugeln. Beim Angeln mit Lipless Cranks muss man aber experimentieren. Die Köder lassen sich werfen, schleppen oder auch vertikal vom Boot oder von Spundwänden aus anbieten.

Hecht am Lipless Crank

Bild: A. Pawlitzki

Hecht am Lipless Crank. Auch ohne Tauchschaufel lässt sich’s fangen.

Welche Farben fangen?

Bei der Farbwahl heißt es: Je klarer das Wasser, desto natürlicher sollten die Farben der Cranks gewählt werden. Bei trüberem Wasser kommen eher Schockfarben zum Einsatz. Auch die Farbe Weiß mit rotem Kopf  bringt in manchen Gewässern deutlich mehr Räuber an den Haken als andere Dekore.

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