Ein Slottershad in Spanien…

Vor einigen Monaten ging ich zum Briefkasten um zu schauen, ob ich Post bekommen hatte. Und siehe da, der neue Raubfisch hatte es bis zu mir nach Spanien geschafft. Ich öffnete die Verpackung und war von der Beilage nicht wirklich beeindruckt. Ein Gummifisch. „Na ja“, dachte ich mir und so kam der Slottershad erstmal in meine Köderbox. – Wo er auch für Wochen unangetastet blieb. Ich angle gerne auf Raubfische und meine Leidenschaft gilt den Wobblern.

Ich habe es nicht weit zum Río Guadiana und in unmittelbarer Nähe befinden sich einige weitere Stauseen in denen Señor Esox sein Unwesen treibt und es nur so von Black Bass wimmelt. Eines Tages stand ich an der Staumauer und versuchte mein Glück mit der Spinnrute, doch irgendwie konnte keiner meiner Wobbler die Fische zum beißen verleiten. Ich kramte in meiner Angelkiste herum und mir fiel der Slottershad in die Hand. „Hmm“, dachte ich mir, „ob ich jetzt mit Wobblern keinen Fisch fange, oder mit einem Gummifisch, kommt aufs Selbe heraus. Ich suchte nach einem passenden Jighaken und montierte den Slotty mit einem Karabiner direkt an die Hauptschnur. Ich zog den Köder erstmal vor meinen Füßen durchs Wasser und war von der Köderbewegung völlig überrascht. Ich muss zugeben, ich war von der Aktion sehr angetan. Da ich aber kein großer Gummifisch-Freund bin, überwog die Skepsis. Ein Versuch war es auf jeden Fall mal wert. Ich warf also aus und holte den Köder gleichmäßig ein. >>RUMMS!!!<< Ein kräftiger ruck in der Rute. Hecht! Ein 70er Esox konnte dem Slottershad nicht widerstehen und biss zu. Unfassbar! Der Köder wirkte in dem Hechtmaul wirklich winzig. Da es schon spät war, packte ich meine Sachen und fuhr nach Hause. Zu Hause nahm ich mir noch mal den Slotty und schaute ihn mir genau an. Mein Vertrauen in einen Shad war geweckt. Einige Tage später lief ich zum Fluss und wobbelte ein bisschen. Nach dem ersten Großmaul Bass war dann erstmal Beißflaute und ich montierte den kleinen gelben Slottershad. Und siehe da, nach einigen Würfen wieder ein Ruck in der Rute. Diesmal war es ein Bass, der sich den Köder schmecken lassen wollte.   Ich weiß nicht was genau der Slottershad hat, aber er hat was! Und zwar genau das Richtige. Black Bass flippt völlig aus, sobald der „kleine gelbe“ anfängt mit dem Schwanz zu wackeln. An einem andern Tag war ich ebenfalls am Fluss, welcher Teilweise am Ufer komplett mit Schilf bewachsen ist. Ich musste um das Ufer abzufischen also ins Wasser. Bis zu den Hüften im Wasser stehend angelte ich mit dem Slotty die Schilfkante ab. Ich zog den Köder durch einen Schwarm kleiner Fische und es riss mir fast die Rute aus der Hand. Ein Fisch biss etwa vier Meter vor meiner Nase. Ein Drill von etwa 3 Sekunden und es machte >Zack<. Weg war er. Da hatte wohl der Haken nicht richtig gegriffen. Ich blieb an der Stelle stehen und warf erneut an der Schilfkante entlang. Keine zehn Würfe später stürzte sich wieder ein Fisch auf den Slottershad. Diesmal saß der Haken bombenfest. Wer schon mal einen Micropterus Salmoides an der Angel hatte, der weiß, dass jetzt Action angesagt ist. Hammerharte Fluchtversuche und spektakuläre Sprünge über Wasser. Radau ohne Ende. Man soll es kaum für möglich halten, da jeder normale Mensch denkt, dass nach so einem Drill sich alle Fische verzogen haben, aber ich konnte in den nächsten zwei Stunden an dieser Stelle noch vier weitere Großmäuler fangen. Alle auf den kleinen gelben! Ich kann es kaum erwarten, den Slottershad auf Zander zu testen. Lieder gibt es diesen Fisch in meiner Region nicht. Mein Fazit: Der Slottershad ist eine wahre Fangmaschine. Für mich persönlich der beste Shad, der auf dem Markt ist. Ob man ihn schnell einholt, oder langsam führt, der Slotty ist durch sein gutes und aktives Spiel ein von Raubfischen gern genommener Happen. Wenn nichts mehr fängt, er fängt weiter… Liebe Grüsse aus Spanien Kay Viehl C./ Diego Maria Crehuet 8B 06800 Mérida / Badajoz Spanien


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