4 Männer, 2 Boote, 10 Ruten und 150 Wattwürmer, was soll da noch schiefgehen!? Aber der Reihe nach. Das Wochenende hatten Frank, Lennart, Julian und ich bereits lange ins Auge gefasst und das Wetter war am Samstag vom aller feinsten.
Den ganzen Tag sonnig, kein Regen und Temperaturen um die 23 Grad. Wind war 2-3 aus östlichen Richtungen angesagt. Was allerdings nur bedingt stimmte! Es waren strichweise gute 4, in Böen auch mehr. Wir begannen am Samstag gegen 9 Uhr die Boote klarzumachen und hatten uns als Slipanlage Klausdorf auf Fehmarn ausgesucht. Nachdem das Seegras von der Betonrampe entfernt war, wurden die Boote zu Wasser gelassen und das Material an Bord verstaut. Wir beschlossen erstmal Richtung Katharinenhof zu fahren und erreichten nach guten 15 Minuten Fahrt den ersten Angelplatz. Auf 9 Meter Wassertiefe begannen Julian und ich mit Gummifisch bzw. Spinner uns auf Dorsch zu konzentrieren.
Frank und Lennart beköderten einige Ruten mit Wattwürmern und hatten eher Butt und Co. im Blick. Im Blick hatten wir auch die ganze Zeit den Wind, der langsam aber sicher ein wenig abnahm. Allerdings war es da bereits zu spät für Julian, ich sah ihn der Länge nach hinter mir liegen, das Cappi ins Gesicht gezogen. Auch meinem Magen war nicht ganz wohl zu Mute, aber ich hatte zum Glück keinerlei Probleme mit Seekrankheit. Auf unserem Nachbarboot wurde es zu diesem Zeitpunkt bei Frank und Lennart allerdings auch deutlich ruhiger und vom Fisch war nach gut einer Stunde noch keine Spur. Die ersten zwei Platzwechsel brachten auch keine Erfolge, obwohl Julian und ich mittlerweile alles auf Naturködersysteme umgebaut hatten und wir in eine Wassertiefe um die 6 Meter verlegt hatten. Uns wurde es langsam zu bunt und Julian zu grün im Gesicht. Wir beschlossen erstmal Richtung Slipanlage Klausdorf zurückzufahren und eine Mittagspause einzulegen. Der Grill wurde aufgebaut und „Grillmeister Jörn“ sorgte wie immer innerhalb von 30 Minuten für heiße Kohlen.
Eine ausgiebige Pause tat uns allen sichtlich gut und mit neuer Motivation und neuem Elan ging´s dann in die zweite Runde. Wir änderten diesmal die Richtung und machten uns mit den Booten in nördlicher Richtung auf den Weg nach Presen. Presen ist ein recht flacher Strandabschnitt auf Fehmarn mit vielen Sandbänken und wenig Kraut. Wir suchten uns ein Plätzchen um die 5 Meter Tiefe aus und versenkten auch sofort die Naturködermontagen. Der Wind hatte mittlerweile wieder ein wenig abgeflaut und Julian bekam seine normale Gesichtfarbe zurück. Allerdings stellte sich heraus, dass er seine „rosa Leggins“ nicht druntergezogen hatte-Julian, dass musste ich jetzt einfach schreiben, sorry!
Hiermit erklärt sich auch, dass Frank´s später Butt ganz zum Schluss auch der einzige massige Fisch an diesem Tag geblieben ist. Gegen 18 Uhr war der Spaß beendet und die Gesichter glühten von der Sonne und der Seeluft. So richtig glühen wird hoffentlich auch bald die Bremse einiger Spinnrollen, die bei mir bereits bereitliegen und auf ihren Einsatz zur bevorstehenden Meerforellensaison warten. Aufgrund des grandiosen Fangerfolgs an diesem Tag, blieb uns diesmal nichts anderes übrig als die Fischhalle in Heiligenhafen um einige Kilo Butt zu erleichtern, um nicht ganz ohne Beute den Rückweg anzutreten.
von Jörn Wittenberg, www.angeln-fehmarn.de