Robert Redford tot – unvergessen durch „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“

Robert Redford ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Mit seiner Verfilmung von „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ prägte er das Bild des Fliegenfischens für Generationen.

Robert Redort

Bild: Symbolbild_KIgeneriert

Robert Redford: Der Schauspieler und Regisseur bleibt unvergessen – nicht zuletzt durch seine Verfilmung von Aus der Mitte entspringt ein Fluss, die das Fliegenfischen weltbekannt machte.

Hollywood-Legende Robert Redford ist verstorben. Wie die New York Times unter Berufung auf Redfords Agentur berichtete und CNN bestätigte, starb der Schauspieler, Regisseur und Produzent im Alter von 89 Jahren in seinem Zuhause in den Bergen von Utah. Für Angler weltweit bleibt er vor allem als Regisseur des Fliegenfischen-Klassikers „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ unvergessen.

Aus der Mitte entspringt ein Fluss

Bild: P.Schmidt

Für Fliegenfischer ist „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ der Film aller Filme. Paul Macleans bewegende Lebensgeschichte und sein eigenwilliger Charakter berührte Millionen von Kinobesuchern – der Film erhielt drei Oscars.

Das Fliegenfischen wurde durch Robert Redford bekannt

Robert Redford zählte über Jahrzehnte zu den prägenden Gesichtern Hollywoods. Filme wie Butch Cassidy and the Sundance Kid oder Die Unbestechlichen machten ihn weltberühmt. Einen besonderen Platz in der Erinnerung vieler Fliegenfischer sicherte er sich 1992, als er die Novelle von Norman Maclean meisterlich verfilmte.

Mit eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen und authentisch gespielten Szenen am Wasser machte Robert Redford das Fliegenfischen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Für viele Angler war der Film der erste Kontakt mit der Faszination des Fliegenfischens. Brad Pitt in der Hauptrolle tat sein Übriges, um eine ganze Generation für das Fischen mit der Flugschnur zu begeistern.

Blackfoot River in Montana

Bild: P.Schmidt

So ruhig wie auf diesem Bild zeigt sich der Blackfoot River kaum noch. Spätestens seit den 1990ern zieht er Fliegenfischer in Scharen an.

Der 1992 erschienene Film prägte die öffentliche Wahrnehmung des Fliegenfischens wie kaum ein anderes Werk. Im Mittelpunkt steht das Leben einer Pastorenfamilie im Montana der 1920er-Jahre und das Erwachsenwerden der ungleichen Brüder Norman und Paul. Fliegenfischen ist dabei weit mehr als nur Kulisse – es wird zum Symbol für Freiheit, Zusammenhalt und die Suche nach dem eigenen Weg. Grundlage des Films war der gleichnamige autobiografische Roman des amerikanischen Schriftstellers Norman Maclean.

Redford war nicht nur Schauspieler und Regisseur, sondern auch Naturliebhaber und Gründer des Sundance Institute, das sich bis heute für unabhängige Filmkunst starkmacht. Seinen Lebensmittelpunkt hatte er in den Bergen Utahs, wo er nun auch verstorben ist.

Mit Robert Redford verliert die Filmwelt einen ihrer größten Stars – und die Fliegenfischer-Szene einen Mann, der das Fliegenfischen so bildstark porträtiert hat wie kaum ein anderer.

Hintergrund: Die Macleans, ihr Fluss und die Bedeutung für das Fliegenfischen

Um die Bedeutung von „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ für das Fliegenfischen zu verstehen, lohnt ein Blick auf die wahre Geschichte, die dahintersteht – die Geschichte der Familie Maclean. Peter Schmidt, Autor vom Magazin FliegenFischen, hat sie beleuchtet.

Vom Buch zum Kultfilm

1976 erschien die Erstauflage von „A River Runs Through It“. Norman Maclean hatte zunächst echte Mühe, einen Verlag für sein Manuskript zu finden. Erst mit der Verfilmung durch Robert Redford im Jahr 1992 wurde die Novelle weltbekannt – und löste einen regelrechten Boom an den Forellenflüssen der USA aus.

Brad Pitt

Bild: Mit freundlicher Genehmigung John Maclean/JohnMacleanBooks.com

Die Verfilmung der Novelle „A River Runs trough it“, der junge Brad Pitt stellte dabei Paul Maclean dar, verschaffte dem Fliegenfischen einen Platz in der Mitte der Gesellschaft. Paul Maclean war Journalist und ein grandioser Fliegenfischer.

Die Brüder Maclean

Die Geschichte von Norman Maclean (im Film Craig Sheffer) und seinem Bruder Paul (Brad Pitt) am Blackfoot River beschreibt das Fliegenfischen in seiner ganzen Schönheit, auch wenn das Ende tragisch ist. Niemand konnte damals ahnen, welche Bedeutung dieses Buch für die weltweite Fliegenfischerei bekommen würde.

Die Familien-Chronik der Macleans war tief verwurzelt mit dem Fliegenfischen. Als Norman Maclean sieben Jahre alt war, zog die Familie nach Missoula, Montana. Dort brachte ihr Vater, ein presbyterianischer Pfarrer, den Brüdern das Fliegenfischen am Blackfoot River bei – für ihn gab es „keine klare Trennung zwischen Religion und Fliegenfischen“.

Während Norman später Literaturprofessor in Chicago wurde, blieb Paul in Montana und arbeitete als Lokalreporter. Paul war charismatisch und ein Meister an der Fliegenrute, doch sein Leben endete tragisch: Er wurde tot aufgefunden. Dieses Erlebnis ließ Norman nie mehr los und floss in sein Buch „A River Runs Through It and Other Stories“ ein.

Ein Vermächtnis für Fliegenfischer

Die Novelle prägte nicht nur die Literatur, sondern auch das Selbstverständnis des Fliegenfischens. Durch den Film bekam die Szene ein neues, positives Gesicht. Plötzlich war der Blackfoot River weltbekannt, der „Schattenwurf“ ein geflügeltes Wort. Die Anfangssätze des Buches können viele Fliegenfischer auswendig, ohne sie je gelernt zu haben. Auch Fliegenmuster wurden legendär – allen voran die Bunyan Bug.

Interview mit John Maclean

Wie stark Buch und Film das Fliegenfischen geprägt haben, schildert John Maclean, Sohn des Autors Norman Maclean, im Gespräch mit Peter Schmidt.

Peter Schmidt: John, die verfilmte Geschichte Deines Vaters und Deines Onkels Paul faszinierte Millionen von Menschen. Hat der Film das Fliegenfischen verändert?

John Maclean: Ja. A River Runs Through It brachte eine neue Sorte Fliegenfischer hervor – Menschen, die es als Lifestyle entdeckten. Für uns in Montana war es jedoch immer mehr: eine Verbindung zu Gott, zur Natur und zur Familie.

Peter Schmidt: Wie unterscheidet sich das von früher?

John Maclean: Früher fischten wir mit einfachen Ruten, abgetragenen Stiefeln und handgebundenen Fliegen. Heute sehe ich viele, die fast wie aus dem Film verkleidet wirken. Für uns war Fliegenfischen ein wesentlicher Teil des Lebens.

Peter Schmidt: Welche Bedeutung hat der Blackfoot River für dich?

John Maclean: Er ist immer noch unser Heimatfluss. An manchen Tagen, wenn man allein ist, wird er zeitlos – voller Erinnerungen, manchmal unterbrochen vom Anbiss einer Forelle.

Peter Schmidt: Und dein Vater Norman – war er ein guter Fischer?

John Maclean: Ja, er verlor selten einen guten Fisch. Er war ruhig und vorsichtig – fast wie ein Lehrer. Mein Vater erzählte oft von Paul, der ein brillanter Fliegenfischer war.

Peter Schmidt: An welche Momente erinnerst du dich am liebsten?

John Maclean: An unsere Sommer am Seeley Lake, an lange Angeltage und die Bunyan Bugs, die wir im Laden kauften. Fliegenfischen war nicht nur ein Hobby – es war ein Lebensgefühl.

Anmerkung Peter Schmidt: „Nach dem Gespräch wurde mir klar: Am Blackfoot River wurde das Fliegenfischen neu erfunden. John Maclean ist wohl der Letzte seiner Familie, der den Mythos noch immer spürt, wenn er in der Dämmerung die Rute schwingt.”

Die bekannteste Fliege Montanas

Die zentrale Fliege in der Saga „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“, mit der Norman Maclean und sein Bruder Paul am Blackfoot River fischten, hatte den einprägsamen Namen „Bunyan Bug“. Ausgedacht hatte sich diese imposante Steinfliege Norman Means (1899-1986) aus Missoula/Montana in den 1920er-Jahren.

Die bekannteste Fliege Montanas

Bild: P.Schmidt

Eine Original „Bunyan Bug“, wie sie vor vielen Jahren auch von den Macleans am Blackfoot gefischt wurde.

Norman Means hatte erkannt, dass die größten Forellen im schäumenden Weißwasser der Strömung zu finden waren und fing diese mit dem mächtigen Imitat aus Korkkörper und Pferdehaaren.

Heute werden diese legendären Trockenfliegen leider kaum noch gebunden, eine Bindeanleitung gibt es jedoch im Internet unter www.bunyanbug.com.

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