Mit ihren künstlichen Naturködern sorgte die Firma Berkley zuletzt in Form vielversprechender Werbeankündigungen für große Furore. Angeboten werden verschiedenfarbige Maden und Pinkies (jeweils in rot, gelb oder weiß), roter und gelber Mais, rote Zuckmückenlarven in unterschiedlichen Größen, Bienenmaden sowie neuerdings auch Würmer. All diese Köder bestehen aus einer Stärkeverbindung und sollen somit biologisch abbaubar sowie von Fischen verdaubar sein.


2. Testtag (14. August)
Kleinere Karpfen waren die Zielfische am zweiten Tag des Ködertests. Geangelt hatte ich an einem kleinen Teich, der viele der kleinen Gründler beherbergt. An diesem Angeltag war es stark bewölkt bei schwachem bis mäßigem Westwind und Temperaturen um 22 Grad. Es waren zwei Grundruten mit Laufmontagen im Einsatz. Das Anfüttern erfolgte mit Hilfe von Futterkörben. Für die puren Berkley-Maden gab es diesmal fast eine Nullrunde. Nur ein einziger Karpfen ließ sich mit den Imitaten überlisten. Insgesamt konnte ich allerdings sieben Karpfen fangen und dies ist für das beangelte Gewässer kein schlechtes Fangergebnis. Somit ließ sich der ausgebliebene Erfolg mit den künstlichen Maden auch nicht auf launische Fische zurückführen. Naturmaden und Kombiköder fingen jedenfalls gut. Fangergebnis in Zahlen: 1. Stunde: ein Karpfen, eine Rotfeder und ein Kaulbarsch auf Naturmaden 2. Stunde: ein Barsch auf weiße Kunstmaden 3. Stunde: 3 Karpfen auf Naturmaden 4. Stunde: ein Karpfen und eine Rotfeder auf rote Kunstmaden 5. Stunde: eine Schleie auf den Kombi Naturmaden + weiße Kunstmaden, 2 Karpfen auf den Kombi Naturmaden + rote Kunstmaden. Diesmal führte ich das Vergleichsfischen an der Saale, einem mittelgroßen Fluss mit mäßiger Strömung durch. Den Angelplatz wählte ich in Höhe einer großen Flussaußenkurve, in der sich ein Yachthafen befindet. Zielfische waren Brassen, die in diesem Flussabschnitt meist 40 bis 50 cm lang sind. Das Wetter war heiter bei einer Temperatur von rund 24 Grad und einem schwachen Westwind. Gefischt wurde mit Feederrute und einer sehr einfachen Montage, bei welcher der Futterkorb an einem Abstandhalter frei laufend auf der Hauptschnur montiert war. Das Beißverhalten der Brassen war leider an diesem Testtag generell relativ schlecht. Das Testergebnis fiel aber zumindest wesentlich ausgeglichener aus als an den ersten beiden Tagen. Auf Kunst- und Naturmaden konnte ich jeweils gleich viele Brassen fangen. Auf die Kunstmaden gab es zwar weniger Bisse, doch diese waren teilweise sehr kräftig, so dass der Anhieb meistens saß. Die Kombiköder versagten allerdings diesmal zu meinem Erstaunen völlig. Fangergebnis in Zahlen: 1. Stunde: ein Brassen und eine Zährte auf Naturmaden 2. Stunde: ein Brassen und eine Ukelei auf weiße Kunstmaden 3. Stunde: 2 Brassen, eine Zährte und eine Ukelei auf Naturmaden 4. Stunde: 2 Brassen auf rote Kunstmaden 5. Stunde: keine Fänge auf den Kombi Naturmaden + weiße Kunstmaden, ein Döbel auf den Kombi Naturmaden + rote Kunstmaden
Fazit des Tests:
Die Ergebnisse an den drei Testtagen zeigen, dass die puren Berkley-Maden an stehenden Gewässern wesentlich schlechter fangen als echte Maden. An Fließgewässern darf man die Kunstmaden jedoch als gleichwertig bezeichnen. Gleichwertig bedeutet aber, dass der Preis für die Imitate dann auch nicht höher sein sollte. Und in diesem Punkt sind diese nicht konkurrenzfähig. Davon abgesehen hat sich die Werbebehauptung von Berkley, die Kunstmaden wären drei Mal fängiger, an allen Testgewässern als schlichtweg falsch erwiesen, so dass der hohe Preis (um 8 Euro für ein Glas mit 110 Stück) auf keinen Fall gerechtfertigt ist. Zur Wiederverwendbarkeit der Madenimitate ist zu sagen, dass man nur selten die Möglichkeit hat sie mehrmals zu benutzen, da sie im Drill häufig vom Haken fallen oder von den Fischen geschluckt werden. Meiner Meinung nach eignen sich die Kunstmaden als Notködern, wenn keine frischen Krabbler zur Verfügung stehen. Doch wer sie kauft um damit besser zu fangen, wird enttäuscht.








