Der 39-jÀhrige Matt Gervais trainierte Anfang August im Lake St. Clair, der an der Grenze zwischen der kanadischen Provinz Ontario und dem US-Bundesstaat Michigan liegt. Doch seine Vorbereitung auf den Ironman-Triathlon nahm eine schmerzhafte Wendung. Als ihn ein Musky im Wasser attackierte, musste Gervais erfahren, wie schmerzhaft ein Hechtbiss sein kann.
Hechtbiss: Wunde musste mit 13 Stichen genÀht werden
Als der Fisch sich in seiner Hand verbiss, durchfuhr ihn ein âscharfer, brennender Schmerzâ, wie Gervais beschreibt. Er konnte dem Musky unter Wasser in die Augen sehen, ehe er sich von dem krĂ€ftigen Raubfisch befreite. Seine Hand glich einem âBlutbadâ. GlĂŒcklicherweise war Gervais nicht allein auf dem See. Ein Freund half ihm aus dem Wasser und brachte ihn ins Krankenhaus. Die Wunde, die der Hechtbiss hinterlassen hatte, musste mit 13 Stichen genĂ€ht werden.
Gervais ist seit 2005 Triathlet und hat eigentlich viel SpaĂ am Training fĂŒr den Ironman, einen der gröĂten Triathlons der Welt. Doch er gibt zu: âFreitag war kein guter Tag.â Die Begegnung mit dem Musky habe sich in sein Gehirn eingebrannt. âEs wird schwierig sein, wieder in den See zu springenâ, sagte er im Interview mit dem People Magazine. âAndere Seen sind kein Problem fĂŒr mich, aber wenn ich wieder an diesem Punkt vorbeischwimme, werde ich mich fragen, was hier noch lauert.â
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Muskys greifen Menschen selten bis nie an
Berichte ĂŒber Hechtbisse oder auch Bisse von Muskys sind allerdings selten, da sie Menschen nicht gezielt angreifen. Auch bei dieser âAttackeâ dĂŒrfte es sich um einen Fehlbiss gehandelt haben. Trevor Pitcher, Professor am Great Lakes Institute for Environmental Research, vermutet, dass der Musky die Finger des Sportlers mit kleinen Fischen verwechselt haben könnte und deshalb zubiss.
Bild: B. Rozemeijer
Der Muskellunge, kurz Musky, kann deutlich gröĂer und schwerer als der EuropĂ€ische Hecht werden. Der in den USA und Kanada heimische Fische ist bei Anglern sehr beliebt.
Der Musky bzw. Muskellunge (Esox masquinongy) ist ein Verwandter des EuropÀischen Hechts und in Nordamerika heimisch. Man findet ihn vor allem im Sankt-Lorenz-Strom, der Hudson Bay und im oberen Mississippi. Die Fische können bis 1,80 Meter lang werden und 30 Kilogramm wiegen. Gut vom Hecht zu unterscheiden ist der Musky durch seine gestreifte Körperzeichnung, die im Alter jedoch verblassen kann.
Sein Name âMuskellungeâ hat ĂŒbrigens nichts mit Muskeln oder Lungen zu tun. Er leitet sich einer gĂ€ngigen Theorie nach aus der Sprache der Ojibwa ab, einer First Nation, die rund um die GroĂen Seen der USA und Kanada beheimatet ist. Das Wort âmaashkinoozheâ bedeutet dort âhĂ€Ălicher Hechtâ oder auch âgroĂer Fischâ. Man vermutet auch einen Zusammenhang mit dem französischen Begriff âmasque allongĂ©â (lange Maske), bezogen auf den lĂ€nglichen Kopf des Muskellunge.
Quelle: People