Von allen Süßwasser-Giganten bietet der Nilbarsch sicher die aufregendsten Drills. Denn er hat das Temperament eines Schwarzbarsches, nur ist er viel größer. Wo es die größten gibt, hat Olivier Portrat herausgefunden. (Bildergalerie)
Die meisten von uns kennen den Nilbarsch (Lates niloticus), viele allerdings, ohne es zu wissen. Er liegt nämlich oft gleich nebenan im Supermarkt an der Fischtheke als Filet. Dort heißt er Viktoriabarsch. Er ist aber nichts anderes als ein Nilbarsch, der im afrikanischen Viktoriasee gezüchtet oder von Berufsfischern gefangen wurde. Nilbarsche leben in fast in allen Gewässersystemen von Mittel- und Nordafrika: im Nil, Senegal, Volta, Kongo und Niger sowie im Rudolfsee, im Tschadsee, im Albertsee und im Tanganyika-See. Von Natur aus waren Nilbarsche in allen großen afrikanischen Seen zu Hause außer im Viktoriasee! Stromab des Viktoriasees liegt der viel kleinere Kyoga-See und nur eine kurze Fließstrecke darunter befinden sich die Murchison-Falls, wo der Nil durch eine nur 6Meter breite Spalte etwa 40 Meter senkrecht in die Tiefe stürzt. Durch dieses Nadelöhr schießt der Nil seit Urzeiten stromab, aus eigener Kraft konnten die Nilbarsche dieses Hindernis nie überwinden. 1955 halfen ihnen einige Engländer. In einer Emaille-Badewanne haben sie fünf kleine Nilbarsche über die Wasserfälle getragen und sie stromauf ausgesetzt.