Es war ein heißer Oktober-Nachmittag, die Sonne brannte aufs Wasser und der Barsch sah nur einen langsam vorbeischwimmenden Beutefisch, dem er natürlich nicht widerstehen konnte…
Adrenalin PUR
Langsam schwamm er in Richtung der vermeintlichen Beute, ehe er sich urplötzlich mit einem kurzen Sprint auf den Köder stürzte. Ich spürte den Biss und setze einen Anhieb. Nach kurzem Drill konnte ich einen schönen Barsch landen.
Das Angeln mit Swimbaits war eher eine Langeweile-Idee. Ich probierte, an einem sehr erfolglosem Tag, einfach mal querfeldein meine Boxen durch und stieß auf einen kleinen Swimbait an einem Decibo Jighead. Und gleich der erste Barsch und dann noch ein paar Fehlattacken. Nach einem Stellenwechsel und einem weiteren Barsch, gleich auf den ersten Wurf war ich überzeugt: Swimbaits fangen! Es folgten an dem Tag noch weitere Barsche und ein guter Hecht. Um zu beweisen, dass dies nicht nur Zufallsfänge waren, ging es am Wochenende darauf wieder ans Wasser. Am Wasser dann jedoch erst mal Ernüchterung. Das goldene Herbstwetter wiederholte sich nicht und es goss wie aus Eimern. Doch davon lässt sich ein echter Angler doch nicht beeindrucken und mein Kumpel und ich nutzten eine kurze Regenpause um einige Würfe zu machen. Auf den ersten Wurf erhielt ich gleich einen brutalen Biss, den ich jedoch leider nicht verwerten konnte. Ich kurbelte den Swimbait erneut langsam an der Kante eines ehemaligen Seerosenfeldes entlang und wieder erhielt ich einen heftigen Biss. Ich setze einen Anschlag und schon begann das Ringen an der leichten Barschrute. Nach einem heftigem Drill konnte ich einen gutgenährten Hecht in den Händen halten. Noch ein paar Fotos und ich entließ ihn wieder in die Freiheit. Wir befischten die Stelle weiter und ich konnten noch ein paar schöne Barsche verhaften. Die Bisse kamen extrem heftig und aggressiv, so dass ich innerhalb kürzester Zeit mehrere Gummis verangelte, manche kamen sogar nur noch schwanzlos zurück. Aus diesem Grund sollte man von seinen Lieblingsködern lieber ein paar mehr mitnehmen. Auch an den nächsten zwei Tagen konnte ich noch viele Barsche landen und auch Hechtbisse blieben nicht aus. Da es unmöglich ist alle fängigen Swimbaits aufzuzählen, begnüge ich mich hier mit meinen Favoriten: Für Barsche empfehle ich den Fat Swing Impact in 2,8 von Keitech. Dieser Köder hat einfach einen super Lauf im Wasser. Soll es gezielt auf Hechte gehen, wähle ich den Köder einfach ein paar Nummern größer. Weitere gute Swimbaits sind die Rockvibe Shads von Reins und der Swing Impact von Keitech. Eine wichtige Gemeinsamkeit haben diese Köder. Sie sind (fast) alle aromatisiert. Dadurch behalten die Fische diese länger im Maul und an besonders schwierigen Tagen bringt dies den Extra-Kick um selbst beißunwillige Fische zum Biss zu bringen. Inzwischen gibt es auch verschiedene Sprays und Pasten um selbst nichtaromatisierte Köder mit Aroma zu versehen. Ich selbst fische mittlerweile fast ausschließlich mit den Stinke-Ködern und fange mehr als mit gewöhnlichen Ködern. Da mein flaches und mit viel Holz versehenes Hausgewässer ein echtes Ködergrab ist montiere ich meine Köder weedles am Offsethaken. Dadurch gleitet er über sämtliche Hindernisse hinweg und man kann mit ihm auch im dichten Holz angeln. So kann man auch an den Stellen angeln die für andere Angler unbefischbar sind. Die Montage mit einem so genannten Texas-Jighead ist für diese Zwecke ideal. Ich habe am besten gefangen wenn ich den Swimbait einfach nur knapp über Grund langsam eingeholt habe. Somit eignet sich diese Technik auch besonders für Neueinsteiger in die moderne Spinnfischerei. Auch das Gerät ist schnell zusammengestellt: Für meine kleinen Swimbaits nutze ich eine leichte Spinnrute in 1,98m mit einem Wurfgewicht von 3-8gr. Daran montiere ich eine kleine mit geflochtener Schnur gefüllte Rolle und schon kann es losgehen. Beim Angeln auf Hecht eine etwas stärkere Rute mit einem Wurfgewicht von 30g. Das mag zwar für die Hechtangelei wenig klingen, reicht aber nach meiner Erfahrung für die genannten Swimbaits völlig aus. Denn nicht allein das Wurfgewicht ist für den Drill entscheidend und bei straffen, modernen Ruten schaffen gute Blanks auch wirklich große Hechte. Hier wähle ich eine Rolle in 2500er oder 3000er Größe, ebenfalls mit geflochtener Schnur gefüllt. Auf Barsch fische ich meist mit Fluorocarbon als Vorfach, die Stärke richtet sich dabei nach dem Gewässer.Video: Angeln mit Swimbaits
http://www.youtube.com/watch?v=jbTMIyXwx10&feature=plcp Wenn es gezielt auf Hecht geht kommt für mich nur vollkommen sicheres Vorfachmaterial wie z.B. Titanium infrage. Wie oben beschrieben, verwende ich für das Fischen mit Swimbaits gern den sogenannten Decibo Violence Jig von Decoy (ebenfalls erhältlich über camo-tackle) in der jeweils passenden Größe. Diese Jigs gibt es in verschiedenen Gewichten für verschiedene Wassertiefen und sie stehen sehr stabil im Wasser. Ich hoffe, ich konnte den ein oder anderen davon überzeugen es doch mal mit Swimbaits zu probieren. Ihr werdet überrascht sein, was alles an den Haken geht, denn keiner unserer Räuber kann einer so leichten Beute widerstehen.
Jetzt kommentieren: Wie sind Eure Erfahrungen mit Swimbaits? Zielfisch Barsch: Alle Fakten Fänge, Fakten & Fun: Hier geht’s zur angeln.de-Community