Am 2. Oktober läuteten Wolfgang Kasper und sein Sohn Fin die Meerforellensaison ein. Gleich zum Auftakt gelang dem Angler aus Flensburg ein ganz besonderer Fang. Statt einer Meerforelle zog er einen prächtigen Lachs aus der Innenförde.
Als Wolfgang Kasper seinen Sohn zum Angeln abholte, sagte er ihm noch, dass er heute einen schönen Fisch aus dem Wasser ziehen werde. Gesagt, getan: An der Flensburger Förde angekommen, montierten die Petrijünger ihre Ausrüstung und stiegen ins Wasser. Die Sonne schien, aber auch ein paar Regenschauer gingen nieder, der Wind kam aus West in den Stärken 3 bis 4. Das 15 Grad warme Wasser war leicht wellig. „Es war gegen 16.30 Uhr, es war mein achter Wurf mit der leichten Spinnrute, als ich zu meinem Sohn sagte, ich glaube, da ist ein Dorsch eingestiegen“, sagt Wolfgang Kasper. Der Fisch ließ sich nämlich wie ein schwerer, nasser Sack heran kurbeln. „Doch etwa fünf Meter vor mir explodierte der vermeintliche Dorsch. Es gab einen gewaltigen Wasserschwall und der Fisch zog in kürzester Zeit etwa 100 Meter Schnur bei kreischender Bremse von der Rolle“, beschreibt der Angler die aufregenden Momente. Noch wusste er nicht, was gebissen hatte, doch ihm war klar: „Das muss ein ganz Großer sein“. Der Fisch zeigte sich das erste Mal bei einem gewaltigen Sprung aus dem Wasser. Jetzt konnte Wolfgang Kaiser erkennen, dass es sich um einen gewaltigen Salmoniden handelte. Der Fisch war ein echtes Kraftpaket und entwickelte enormen Druck, so dass sich die leichte Rute wie ein Flitzbogen krümmte. „Ich habe innerlich gebetet, dass der Fisch nicht aussteigt, dass der Haken gut sitzt und meine Bremse richtig eingestellt ist“, berichtet der Angler. Das Material hielt dem Druck stand. Nach etwa 20 Minuten war es soweit. Wolfgang Kaiser zog einen 90 Zentimeter langen und 15 Pfund schweren Lachs über seinen Kescher. „Wahnsinn! Wir mussten uns erstmal wieder beruhigen. Aber jetzt musste alles schnell gehen, da es sich um einen gefärbten Lachs handelte, der schonend wieder ins Wasser zurückgesetzt werden sollte“, sagt der glückliche Fänger. Nach ein paar Fotos und dem Vermessen schwamm der Fisch wieder in seinem Element. Anschließend gönnten sich die beiden Angler erst einmal Nervennahrung in Form eines Biers. Den „Plop“ des Flaschenöffnens hat man wohl bis Dänemark gehört.