Ein Traum wurde wahr: Angler fängt Riesen-Heilbutt

Thorsten Detlefsen angelte im Norwegen-Urlaub einen 120 Kilo schweren Heilbutt. Jostein Hiller / www.leka-camp.no

Für Thorsten Detlefsen erfüllte sich im Norwegen-Angelurlaub ein Traum. Der Mann aus Tolk in Schleswig-Holstein fing einen wahren Riesen-Heilbutt. Nach einem 90-minütigen, kräftezehrenden Drill hob er mit seinen Angelkollegen einen 120 Kilo schweren Fisch an Bord. Auszüge aus seinem Fangbericht lesen Sie hier…

Als wir im Herbst 2008 unseren nächsten Urlaub auf die Insel Leka planten, war uns nicht mal ansatzweise bewusst, was uns in unserem 09er Urlaub so alles passieren sollte. Wir waren schon sehr gespannt und die Vorfreude war wie immer groß. Wir haben bis zum Zeitpunkt unseren Urlaubs regelmäßig die Internetseite angeschaut um die bis dato gefangenen Fische anzuschauen. Es wurden diese Jahr besonders viele und vor allem große Heilbutts gefangen und so stieg die Nervosität doch ziemlich an, denn vielleicht ist ja auch einer für uns dabei, dachte ich so bei mir. Erste Driften bringen reichlich Dorsche In den ersten Tage machten wir einige schöne Driften über ein paar gute Unterwassererhebungen und fingen reichlich Dorsche und ein paar Pollacks und Schellfische. Als wir dann am 28. Juli hinaus fuhren war es ziemlich windig, so dass wir beschlossen dichter unter Land zu fischen und fuhren daher in den Windschatten nördlich der Insel auf ein relativ flaches Plateau. Bereits in der ersten Drift bekam ich eine Platte an den Haken. Die erste Flucht war gigantisch, leider verlor ich diesen Fisch in der ersten Drillphase. Ich war frustriert, denn es war schließlich mein allererster Buttkontakt. Zum Köpfe hängen lassen, blieb uns keine Zeit, denn noch in dieser Drift drillte Marco eine schöne Platte, die wie sich rausstellte satte 13 Kilo auf die Waage brachte. Ein toller Fisch, ein toller Tag. In den nächsten Tagen hatten wir sehr schönes, aber vor allem ruhiges Wetter, so dass wir am 30.07. eine Ausfahrt westlich der Insel wagten. Nach einem weiteren vergeigten Biss drillte ich tatsächlich ein Platte. Der Drill war heftig und bereitete mir sehr viel Freude. Und so konnte ich nun doch noch einen schönen Fisch von immerhin 13 Kilo in meinen eigenen Händen halten. Immer wieder holten wir auch schöne Dorsche nach oben, unter anderem ein Exemplar von 26 Pfund. Die nachfolgenden Driften brachten dann immerhin noch zwei Heilbutts, die wir aber wegen ihrer Größe wieder zurücksetzten. Hänger entpuppt sich als kapitaler Butt Am letzten Tag machten wir noch eine weitere Ausfahrt, obwohl die Motivation der meisten nicht mehr sehr groß war. Es wehte ein rauer Wind aus Südwesten über die Insel, so dass wir nördlich im Windschatten der Insel Schutz suchten, um einige Driften zu versuchen. Zur ersten Drift setzten wir in zirka 20 Meter Wassertiefe an, als ich bereits nach kurzer Zeit einen Anfasser bekam und sofort meine Sinne schärfte. Einige Sekunden später dachte ich, dass ich einen Hänger habe und brachte sofort ordentlich Zug auf die Schnur, um diesen zu lösen, als meine Rutenspitze plötzlich ganz langsam und träge nickte. So etwas habe ich zuvor noch nie an meiner Angel gespürt, sofort pochte mein Herz und ich bekam ganz weiche Knie. Dann ging es auch schon heftigst zur Sache, die ersten Meter Schnur knallten von der Rolle und von diesem Zeitpunkt an machte meine 30-lbs-Rute einen ständigen Diener vor der rauen See. Rute krümmt sich bis ins Handteil Der Fisch setzte zur ersten richtigen Flucht an und riss dabei vehement Schnur von der Rolle, so dass wir mit dem Boot hinterher fahren mussten, um überhaupt eine Chance zu haben, den Fisch noch einigermaßen kontrollieren zu können. Danach fuhr Marco den Bootsmotor wieder hoch. Jetzt wurden Holger und Dennis aus dem Nachbarboot auf uns aufmerksam. Der Drill dauerte jetzt immerhin schon 20 Minuten und meine Arme brannten bereits wie Feuer. Der Fisch übte einen stetigen Druck aus der mich so langsam verzweifeln ließ, denn ich bekam zwei Meter Schnur rein, verlor aber dafür wieder fünf Meter. Die Rute war bis ins Handteil gekrümmt und meine Arme zitternden bei jeder Pumpbewegung nach oben, da ich so gut wie keine Kraft mehr hatte. Mir tat mein Rücken weh, aber ich konnte spüren, wie ich den Fisch langsam nach oben bekam. Harpune und Gaffhaken sitzen Nach einer Stunde rief ich zum anderen Boot rüber: Den schaff ich nicht. Ich spürte meine Arme schon eine ganze Weile nicht mehr, ich spürte eigentlich gar nichts mehr, ich funktionierte nur noch. Nach gut eineinhalb Stunden hatte ich den Giganten knapp unter der Oberfläche. Marco stand schon seit geraumer Zeit wartend mit der Harpune in der Hand und sollte nun zum Einsatz kommen. Wir befanden uns jetzt bereits über 120 Meter Wassertiefe, wo dann die Platte samt 15 Liter Kanister gen Grund rauschte, die Bremse kreischte wie verrückt. Ich denke, er ist bestimmt auf 70 Meter runter gegangen, aber ich war jetzt wo die Harpune sitzt, doch wesentlich entspannter und ließ den Kanister für mich arbeiten. Stück für Stück konnte ich Meter für Meter gut machen. Der Fisch kam senkrecht mit offenem Maul nach oben, an dem Marco den ersten Gaffhaken einsetzte. Maßband zeigt 205 Zentimeter Dann musste es noch mal schnell gehen! Ich warf meine Rute ins Boot und ging Marco mit dem zweiten Gaff zur Hand, der Butt tobte wie verrückt und schleuderte Marco und mich wie Marionetten hin und her, die Bootswand verformte sich und die Gaffhaken bogen langsam auf. Ich sagte zu Marco so geht es nicht und zählte auf drei, wo wir beide dann mit vereinten Kräften den Urian an Bord hievten. Das zuvor unmögliche Gedachte war geschafft. Ich war überglücklich diesen Kampf gewonnen zu haben, aber noch um ein vielfaches glücklicher, als ich das Maßband angelegt hatte. 205 Zentimeter war der Bursche lang! Menschentraube bestaunt Riesenplatte Im Camp angekommen, versammelte sich in kurzer Zeit eine richtige Menschentraube am Filetierhaus, denn alle wollten diesen Fisch bewundern. Doch wie schwer ist er denn nun? Unser Gastgeber Jostein kam mit einer Waage, die er an den Frontlader hing und fing langsam an, den Butt zu heben. Die Waage war aber zu klein, da sie nur bis 100 Kilo ausgelegt war. Also haben wir den gigantischen Fisch in der Mitte zerlegt, um beide Hälften getrennt voneinander zu wiegen. Das Schwanzende brachte 44 Kilo und der Rest 76 Kilo auf die Waage, also genau 120 Kilo. Der Fisch war in der Mitte 23 Zentimeter dick was für ein Monster. Das war meine Geschichte vom erfüllten Traumfang meiner schönen Kveite.


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