Seehechte gehören zu den dorschartigen Fischen. Bei vielen Norwegenanglern sind die kampfstarken Fische voll angesagt. Allerdings nur bis Mittelnorwegen, in Nordnorwegen kommen Seehechte nicht mehr vor. Die beste Angelzeit reicht von Ende Juni bis in den Herbst. Dann ziehen die Seehechte zum Laichen in großen Gruppen meist über weicherem Grund mit geringem Tiefenunterschied ab 50 bis 150 m. Erst finden sich die in der Regel deutlich größeren Weibchen ein, bevor die kleineren Männchen nachziehen. Nach und vor dem Laichgeschäft kann man Seehechte auch fangen, dann aber deutlich tiefer und nur noch in kleinen Gruppen. Während der Laichzeit sind Seehechte sehr standorttreu. Ist ein guter Angelplatz gefunden, werden mit Sicherheit einige der zähnestarrenden Gesellen in der Fischkiste landen.
Bild: Sebastian Rose
Sind gute Seehechtplätze gefunden, landen bestimmt mehrere Exemplare in der Fischkiste.
Naturköder bevorzugt
Bild: Sebastian Rose
Kalmar am Haken wird gern von Seehechten genommen. Auch gut zu erkennen sind die scharfen und sehr spitzen Zähne!
Am besten läuft es auf Seehechte mit natürlichen Ködern. Die Palette ist dabei breit. Halbe Köfi oder Filet am besten von Heringen oder Makrelen sind absolut top. Es geht aber auch mit kleinen Köhlern, Wittlingen, Schellfischen und Hornhechtstreifen recht gut. Kalmar und die Tentakeln von Kraken sind weitere gute Köder. Auch Schalentiere wie Tiefseegarnelen (Reker) und Kaisergranaten werden von Seehechten gerne gefressen. Mit Kombiködern geht auch was auf Seehecht. Ein Pilk oder Jig mit Fischfetzen am Haken garniert oder Kombiköder wie der Inchiku, langsam mit kurzen Pausen geführt, bringen Fisch.
Was auch immer an den Haken hängt – es sollte von 1 bis 10 m über Grund angeboten werden. Am besten die Montage bis zum Grund ablassen, mit ein paar Kurbelumdrehungen etwas hochziehen, einige Minuten abwarten um dann wieder etwas einzudrehen. Das wiederholt man mit kurzen Wartepausen. Ist die Montage etwa 10 m über Grund angekommen, lässt man sie wieder ab bis zum Grund und startet das „Spielchen“ erneut.
Bei den Montagen kann mit 2 Anbissstellen an kurzen Mundschnüren über dem Blei oder nur mit einer etwas längeren als Nachläufer gefischt werden. Kräftige breitschenklige Haken der Größen 4/0 bis 8/0 sind optimal. Vor den Haken können noch Gummi-Oktopusse und Spinnerblättchen für zusätzlichen Reiz flattern.
Achtung, Zähne!
Wichtig ist eine extrem dicke Vorfachschnur: 0,80 bis 1,2 mm Mono oder Fluo ist da Pflicht. Denn die „Beißerchen“ sind wirklich sehr scharf! Als zusätzlichen Schutz kann man noch ein Stück Gummischlauch vor den Haken auf die Schnur ziehen. Auch beim Handling sollte man die Finger so weit wie möglich aus dem Seehecht-Maul lassen: Verletzungen können sich böse entzünden – Seehechte putzen ihre Zähne nicht!
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Seehechte sind ausgesprochen krasse Kämpfer! Ganz wichtig: Immer schön Spannung auf den Stock, ansonsten fällt der Haken leicht aus dem knochigen Maul.
Die Bisse zeichnen sich meist durch energische Rucke in der Rutenspitze aus. Bloß dann nicht gleich anschlagen, sondern erst, wenn konstant Druck auf der Rute liegt. Dabei den Fisch im Drill immer auf Spannung halten. Seehechte können nämlich richtig Gas geben und das nach unten und oben.
In der Pfanne eine Delikatesse!
Unser Süßwasser-Hecht ist zwar ein beliebter Gegner im Drill an der Angelrute, doch kulinarisch ist er, wenn er nicht besonders behandelt wird, eher unterdurchschnittlich. In diesem Punkt unterscheidet sich der Seehecht ganz enorm: Als Vertreter der Dorschartigen, ist sein Fleisch selbst in der einfachsten Zubereitung – etwas gesalzen und gebraten, mit einem Hauch von Knoblauch – eine echte Delikatesse!
Bild: Sebastian Rose
Mit einem stabilen großen Bootskescher ist es am einfachsten Seehechte sicher zu landen.