„Schlaue Netze“: WWF verleiht Preis für innovative Fangmethoden

Auch dieser Albatros fiel der Langleinen-Fischerei zum Opfer. WWF / Dr. Graham Robertson

Der World Wide Fund For Nature (WWF) gab kürzlich
die diesjährigen Gewinner des Internationalen Wettbewerbs „Schlaue
Netze“ bekannt. Weltweit prämiert die Umweltorganisation die Entwicklung von
innovativen Fischereimethoden, die Umweltschäden und unerwünschten Beifang
reduzieren.

Der mit 30.000 US-Dollar dotierte Preis geht in diesem Jahr an ein australisches Wissenschaftler-Team. Ihre Erfindung verringert den Beifang von Seevögeln in der küstennahen Langleinen-Fischerei auf Thunfisch und Schwertfisch. Mit dem System lassen sich die mit Ködern bestückten, mehrere hundert Meter langen Fischerleinen erstmals tief unter der Wasseroberfläche ausbringen. So verfangen sich Albatrosse und Sturmtaucher auf ihrer Jagd nach den Ködern nicht mehr in den Haken. Bis zu 300.000 Seevögel fallen derzeit jährlich der Langleinen-Fischerei zum Opfer, berichtet der WWF.

Es gibt weltweit viele ausgezeichnete Ideen für selektive Fanggeräte, die helfen können, die Millionen Tonnen Beifang, die jährlich aus den Meeren geholt werden, zu reduzieren wichtig ist, dass sie gefördert werden und Verbreitung finden. sagt Karoline Schacht, Fischerei-Expertin des WWF. Der WWF-Wettbewerb Schlaue Netze ist eine internationale Plattform für innovative Ideen und hilft, die enormen negativen Auswirkungen des Fischfangs auf praktische Weise einzudämmen.

 

Schildkröten, Haie und Seevögel schlucken Haken

Jedes Jahr gehen Fischern Millionen Tonnen Meeressäuger, Seevögel und Fische, die nicht der Zielart entsprechen, als ungewollter Beifang in die Netze, der oft als Müll ins Meer zurückgeworfen wird. Auch an den Langleinen landen nicht nur Thunfische. Meeresschildkröten, Haie und Seevögel schlucken einen der 20.000 Haken oder verfangen sich in den Leinen und verenden qualvoll. Albatrosse sind von dieser Fischereimethode besonders bedroht. 18 Albatross-Arten stehen auf der Liste der bedrohten Arten, vier davon gelten als vom Aussterben bedroht. Analysen des WWF haben ergeben, dass der weltweite Fischfang rund 40 Prozent Beifang produziert.

 

71 Teilnehmer bewarben sich um Preise

Zwei weitere Preise im Wert von je 10.000 Euro gingen an zwei Erfindungen die einerseits den Beifang in der Krabbenfischerei drastisch verringern und andererseits die durch Fischtrawler auf dem Meeresboden verursachten Schäden erheblich reduzieren und zudem Treibstoff sparen.

Für den Wettbewerb Schlaue Netze, den der WWF zum fünften Mal durchgeführt hat, reichten 71 Teilnehmer aus 27 Ländern Vorschläge ein. Die Gewinner hat eine unabhängige Jury aus Wissenschaftlern, Fischern, Ingenieuren, Vertretern der Fischereiindustrie und der Umweltverbände ausgewählt, berichtet die Umweltorganisation.

 

Weitere Informationen zum Thema „Beifang auf den Weltmeeren“ finden Sie auf den Internetseiten des WWF.


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