Sonderausstellung in München: Jugendliche Bruthelfer im Einsatz

Jugendliche sammeln nicht befruchtete Eier aus der Brutbox. Ihre Arbeit bei der Fischaufzucht dokumentiert eine Sonderausstellung. Privat

Jungangler vom Fischereiverein Nersingen kümmern
sich mit großer Begeisterung um den Fischnachwuchs in ihren Gewässern. Mit
Brutboxen helfen sie Forellen und Äschen durch das erste Stadium des Lebens.
Ihre freiwillige Arbeit präsentieren die Jugendlichen jetzt in einer
Ausstellung im Jagd- und Fischereimuseum München.

Mit dem Bewusstsein, etwas Gutes für die Natur und speziell für den Fischbestand in den heimischen Gewässern zu tun, arbeiten Jungangler des Fischereivereins Nersingen in Bayern seit einigen Jahren ehrenamtlich an einem Projekt mit. Unter Leitung des Fischereiverbandes Schwaben nahmen die Nersinger seit 2005 drei Jahre lang an dem so genannten „Brutboxenprojekt“ teil. Hierfür bekamen sie leihweise eine so genannte MS-Brutbox zur Verfügung gestellt. Dank Spenden von begeisterten „Altfischern“ konnte sich die Jugendgruppe im Jahr 2007 eine eigene Brutbox anschaffen. Diese besteht aus einem Kunststoffschutzrohr, das ein herausnehmbares, einteiliges Edelstahlgehäuse mit zehn Kammern für bis zu 10.000 Forelleneier beinhaltet. Dieses System ist auch für die Aufzucht von Äschenbrut geeignet.

Die Jugendlichen starteten 2007 außerdem das Pilotprojekt „Selbstbau-Brutbox“. Seit 2008 sind auch diese Boxen erfolgreich im Einsatz. Ihre Erfahrungen beim Bau der Bruthilfen werden die Nersinger Jungangler im Oktober beim Seminar „Hurra, wir bauen eine Brutbox“ an andere Jugendgruppen weitergeben. Auf diese Weise wollen sie weitere Mitstreiter für ihr Projekt gewinnen.

 

Dass ihre Arbeit Früchte trägt, zeigte eine Bestandskontrolle im Jahr 2007. Beim Elektrofischen in der Leibi wurde erstmals wieder eine nicht zu verachtende Anzahl ein- und zweisömmeriger Bachforellen registriert. Nach vielen Jahren wurden auch einige zweisömmerige Äschen gezählt. Dank des Brutboxen-Einsatzes beheimatet die Leibi nun auch wieder diese bedrohte Fischart.

Die erfolgreiche Arbeit bei der Bruthilfe dokumentieren die jungen Naturschützer seit Anfang August und noch bis zum 27. November mit einer Sonderausstellung im Jagd- und Fischereimuseum Museum. An einigen Tagen werden nicht nur Schautafeln zu sehen sein. Am 12. September, 3. Oktober und 7. November werden Mitglieder der Nersinger Jugendgruppe den Besuchern und interessierten Gruppen für ausführliche Informationen zur Verfügung stehen.

 

Interessierte Gruppen können sich unter Telefon 0175-6882347 für einen Besuch anmelden, damit die Veranstalter den Vortragsbeginn speziell anpassen können.

Weitere Informationen zur Sonderausstellung „Brutboxenprojekt“ finden Sie auf den Internetseiten des Deutschen Jagd- und Fischereimuseums.


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