Zum Vatertag ist es schon seit Jahren der Brauch zwischen den Freunden Toni Schneider und Benjamin Gsuck, aus dem Team Trevally Fish Fighters, gemeinsam angeln zu gehen. Über die letzten Jahre haben die beiden es dabei immer geschafft, den Meterhecht (wohlgemerkt ohne Echolot) zu knacken. Dieses Jahr waren sie wieder traditionell auf ihrem Heimgewässer in der Oberlausitz unterwegs. Welcher Fisch jedoch dieses Mal die Metermarke sprengen würde – damit hatte keiner gerechnet.
Schwieriger Beginn des Angeltages
Die ersten Angelstunden gestalteten sich sehr schwierig, da das Wasser durch den anhaltend starken Wind für das Gewässer ungewöhnlich trüb war. Bis auf einen kleinen Hecht bei Toni ging bis dahin nicht viel.
Wechsel der Angelstelle sorgte für den Erfolg
Dann waren die beiden in ihrer „Traumbucht“. „Nach circa zehn Minuten hatte ich plötzlich einen extremen Widerstand in der Rute, der sich eigentlich wie ein Hänger anfühlte. Hänger haben jedoch eher selten die Eigenschaft, dem Boot entgegenzuschwimmen.“ Dann folgte Action auf dem Boot.
„Ich zu Toni: ,Hab was! Ne! Doch nicht! Doch, ist noch dran!‘ Toni zu mir: ,Was nu?!‘“
,,Bei dem Hin und Her sah ich aus dem Augenwinkel nur eine riesige Schwanzflosse. Was es war – keine Ahnung. Das Wasser war total trüb.“
„Ich schrie Toni an: ,Alter, hol den Anker ein. Das Ding ist ein Monster!‘“
Antwort von Toni: „Na klar.“
Als sich die Sportex Top Cat SPIN 120g dann aber ordentlich durchbog und der Fisch anfing, extrem Schnur zu nehmen begann der heiße Tanz.
Toni musste circa zehn Minuten lang dem Fisch mit dem E-Motor folgen, um überhaupt eine Chance zu haben, ihn zu landen. Nach gefühlt endlosem Drill zeigte sich der beeindruckende Marmorkarpfen das erste Mal an der Oberfläche. „Wir staunten nicht schlecht, denn der Karpfen hatte tatsächlich unseren selbst designten Gummifrosch ‚Frog-Four4‘ inhaliert. Gott sei Dank hatte Toni seinen echt überdimensionalen Kescher dabei und hat den Fisch super eingenetzt.“
Bild: AdobeStock/Rostislav
Marmorkarpfen stammen ursprünglich aus Ostasien. Sie können eine Länge von über 1,5 Metern und ein Gewicht von über 40 Kilogramm erreichen.
„Bis dahin war uns gar nicht bewusst, wie riesig der Fisch eigentlich war. Toni wollte ihn alleine ins Boot heben – ohne Erfolg. Nur mit gemeinsamer Kraftanstrengung konnten wir den Fisch sicher ins Boot holen.“
„Da war dann klar, welchen Giganten wir da hatten. Zwei Optionen blieben uns: Fisch abschlagen oder zurücksetzen. Uns war bewusst, dass der Fisch einige Rekorde brechen könnte. Wir entschieden uns jedoch, das ‚DDR-Kulturgut‘ unversehrt schwimmen zu lassen.“ Geschätzt wog der Marmorkarpfen über 50 kg. „Im Sitzen konnte ich ihn definitiv nicht ausheben. Allein die Schwanzflosse hatte geschätzt eine Höhe von 40 cm.“
Der Marmorkarpfen wäre eventuell sogar neuer deutscher Rekord oder neuer Weltrekord gewesen. Das aktuell größte mit der Angel gefangene Mamorkarpfen-Exemplar wog 53,425 kg und hatte eine Länge von 148 cm.
Marmorkarpfen oder Mekong-Riesenwels: Scherz mit befreundetem Angler
„Wir hatten unserem Freund Lutz, der erst seit Kurzem Angler ist, ein Foto mit der Bemerkung ,Schau mal, ein Mekong-Riesenwels‘ geschickt. Er hat es glatt auf den ersten Blick geglaubt. Wir haben sehr gelacht (sorry Lutz, der musste sein).“
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