EU legt Aalschonzeit fest
Der Bestand des Europäischen Aals gilt als kritisch. Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) warnt vor einem weiteren Rückgang – und empfiehlt drastische Schutzmaßnahmen. Darauf reagierte die EU-Kommission nun mit einem klaren Signal: Für kommerzielle Fischer wird eine sechsmonatige Aalschonzeit eingeführt.
In der Ostsee gilt die Aalschonzeit einheitlich vom 15. September 2025 bis 15. März 2026. Für die Nordsee sowie andere europäische Meeresgebiete legen die Mitgliedsstaaten die genauen Zeiträume selbst fest. Deutschland entschied, die Schonzeit in der Nordsee vom 1. September 2025 bis 28. Februar 2026 anzusetzen.
Angeln auf Aal bleibt verboten
Für Angler sind die Regeln noch strenger: Das Angeln auf Aal in der Deutschen Nordsee, in der Ostsee sowie in angrenzenden Brackwassergebieten ist weiterhin komplett untersagt. Damit soll verhindert werden, dass auch kleinere Entnahmen den gefährdeten Bestand zusätzlich schwächen.
Der Aal steht seit Jahren unter Druck. Ursachen sind neben Überfischung auch Lebensraumverluste, Wanderhindernisse wie Wehre und Wasserkraftwerke sowie Umweltfaktoren.
Laicht der Aal wirklich in der Sargassosee im Atlantik?
Den Aal umgeben viele Fragen. Eine davon lautet: Laicht er wirklich in der Sargassosee im Atlantik? Erfahren Sie mehr über diesen „sagenhaften“ Fisch!
Der älteste Aal
Der nachweislich (!) älteste Aal der Welt stammt aus Schweden. Laut der Regionalzeitung Ystads Allehanda starb er 2014 im Alter von 155 Jahren im Brunnen des Hausbesitzers Tomas Kjellman im südschwedischen Brantevik. Der Aal war 1859 nach damaligem Brauch in den Brunnen gesetzt worden und verrichtete dort über eineinhalb Jahrhunderte seinen Dienst als lebende „Kläranlage“. Über Fritiof Nilsson Piratens Roman Bombi Bitt (1932) fand er sogar Eingang in die Literaturgeschichte.
Bild: Blinker/AW
Glasaale zum Besatz: So ein Fischlein wiegt nur 0,3 g. Auf 1 Kg kommen dann etwa 3.500 Stück.
Wo gibt’s große Aale?
Im Normalfall werden Aale bis zu 80 Jahre alt – allerdings nur, wenn sie nicht abwandern können. Wer wirklich große Exemplare fangen will, sollte alte Baggerseen ohne Abfluss aufsuchen. Dort stehen die Chancen auf kapitale Aale am besten.
Fisch des Jahres
Wegen seiner akuten Gefährdung wurde der Aal bereits mehrfach zum „Fisch des Jahres“ ernannt: 1995, 2009 und 2025 in Deutschland sowie 2018 in der Schweiz. Seit den 1970er-Jahren ist sein Bestand um rund 98 % zurückgegangen.
Große Weibchen
Der Aal wächst sein ganzes Leben lang. Weibliche Aale können bis zu 150 Zentimeter erreichen, während Männchen maximal etwa 60 Zentimeter groß werden.
Lange Laichwanderung
Für die Reise von seinem vermuteten Geburtsort in der Sargassosee nach Europa braucht der Aal rund drei Jahre. Den Rückweg von etwa 5.000 Kilometern schafft er in einem Jahr. Auf dieser Wanderung orientiert er sich am Erdmagnetfeld.
Nur einmal laichen
Aale laichen nur ein einziges Mal in ihrem Leben. Danach sterben sie. Weibchen werden erst mit 12 bis 15 Jahren geschlechtsreif, Männchen bereits mit 6 bis 9 Jahren.
Auch interessant
- Angeln allgemeinAal-Besatz: 78.000 Jungfische in der Schlei