Wer schon einmal eine völlig verdrallte Monofilschnur gesehen – oder besser noch, benutzt – hat, versteht die Notwendigkeit von Wirbeln beim Angeln. Ob groß, ob klein, als Tönnchen, doppelt oder dreifach: Wirbel gibt es in allen möglichen Varianten. Schnurdrall entwickelt sich schnell: Schon ein kleines Stöckchen am Haken kann dafür sorgen, dass sich die ganze Montage beim Reinkurbeln um die eigene Achse dreht. Auch ein Fisch kann im Drill für Drall sorgen. Nicht zuletzt stehen Fische auf rotierende Ködertypen wie Spinner oder den drehenden Forellenteig, hier entsteht so viel Drall, dass Dreierwirbel fast Pflicht sind. Das Problem bei Schnurdrall: Er macht unsere Schnur nicht nur spröde und schwer benutztbar, weil sie sich ständig um die Rutenspitze wickelt, oder um die ganze Montage. Er schwächt die Tragkraft von Monofilschnur auch noch immens; und zwar so stark, dass ein Schnurbruch im Drill droht.

Bild: B. Rozemeijer
Der Wirbel links dient dazu, das Stahl mit der Hauptschnur zu verbinden. Am Vorfach rechts ist am Karabiner sogar ein zusätzlicher Wirbel als Drallschutz vorgeschaltet, wahrscheinlich, weil hier ein Spinner montiert wird.
Wie sieht ein Wirbel aus?
Ein Wirbel ist immer gleich aufgebaut: Er besteht aus zwei Ösen, an welche die Schnur geknotet wird. Diese Ösen werden durch eine Art gepressten Zylinder (dem sogenannten „Tönnchen“) miteinander fixiert, jedoch nicht starr, sondern locker. Sie können frei im Tönnchen rotieren – und darum geht es bei einem Wirbel. Man muss keine Angst haben, dass sich diese Ösen aus dem Zylinder ziehen können, denn es gibt Wirbel mit weit über 100 kg Tragkraft. Solche linearen Kräfte treten in der Ausübung unseres Hobbys nie auf; egal, wie groß der Fisch ist.

Auch in der Karpfenangelei kommen Wirbel zum Einsatz, hier ein sogenannter „Ring Swivel“ (Ringwirbel).
Welche Wirbel gibt es?
Es gibt gar nicht so viele Arten von Wirbeln zum Angeln. Der Tönnchenwirbel bildet die Basis für jeden Wirbel. Er dient als Verbindung zwischen zwei Schnüren. Tönnchenwirbel kann man in Packungen in diversen Größen und Stärken kaufen. Alternativ gibt es Wirbel mit montiertem Einhänger (Snap). In diese Wirbel wird der Köder oder das Vorfach einfach nur eingehängt; ein klassisches Beispiel für den Einsatz von solchen Karabinerwirbeln wäre zum Beispiel ein Spinner, der stark rotiert. In der Forellenangelei gibt es sogar Dreier-Tönnchenwirbel, die man benötigt, wenn besonders viel Drall im Spiel ist (beim Schleppen von Forellenteig, der um die eigene Achse rotiert). Eine ganz spezielle Art Wirbel ist der Drei-Wege-Wirbel: Ein eher klassisches Produkt, welches heute nicht mehr allzu viel Einsatz findet; aber dennoch seine Berechtigung hat. Bei einem Drei-Wege-Wirbel steckt im Tönnchen eine weitere Öse, die 90 Grad absteht. An diesem Wirbel lässt sich wunderbar ein Seitenarm montieren, zum Beispiel zum Naturköderangeln in Norwegen.

Bild: W. Krause
Ein Dreierwirbel (nicht zu verwechseln mit dem Drei-Wege-Wirbel!) kommt besonders bei der Forellenangelei zum Einsatz.

Jeder Angler braucht Wirbel – und deshalb gibt’s sie auch in allen Größen.
Wie knotet man Angelschnur an den Wirbel?
Wir können jede Art Schnur an einen Wirbel knoten, sei es Monofil, Geflochtene oder sogar Stahldraht. Am einfachsten geht das mit dem Clinchknoten. Bei Stahl reicht ein einfacher Clinch mit vier Wicklungen; bei Monofil sollten es 6 bis 8 Wicklungen sein und die Schnur muss einmal zurückgesteckt werden. Hier sprechen wir über den verbesserten Clinchknoten. Um ein Stück geflochtene Angelschnur mit einem Tönnchenwirbel zu verbinden, müssen wir die Hauptschnur für den verbesserten Clinchknoten sogar noch einmal doppelt legen (doppelter verbesserter Clinchknoten).







