Warum gummierte Kescher?
Beim Angeln ist der Kescher eines der wichtigsten Werkzeuge, um Fische sicher und schonend zu landen. Gummierte Kescher sind hierbei die beste Wahl. Sie bieten nicht nur eine höhere Langlebigkeit, sondern minimieren vor allem auch das Risiko, die empfindliche Schleimhaut der Fische bei der Landung zu verletzen. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über gummierte Kescher wissen müssen, von den verschiedenen Typen bis hin zu den besten Einsatzmöglichkeiten.
Was sind gummierte Kescher?
Gummierte Kescher sind mit einer speziellen Gummibeschichtung versehen, die sie von traditionellen Textil-Netzmaterialien abhebt. Diese Gummibeschichtung sorgt auch dafür, dass der Kescher haltbarer ist und weniger Wasser und Schmutz einsammelt, was die Reinigung nach dem Fang ebenfalls erheblich erleichtert.
Viele Vorteile: Kescher besser gummiert!
Der Einsatz von gummierten Keschern hat viele Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Netzmaterial aus Textil:
1. Schonende Landung von Fischen
Der größte Vorteil, wenn der Kescher beim Angeln gummiert ist, ist, dass dieses Material die Wahrscheinlichkeit von Schleimhautverletzungen bei der Landung von Fischen erheblich reduziert. Dies fördert nicht nur das Wohlbefinden des Fisches, sondern erhöht auch die Überlebenschancen des Fisches nach dem Zurücksetzen (z.B. von untermaßigen Fischen). Wird die Haut des Fisches beim Fang verletzt, besteht ein größeres Risiko zum Beispiel für Pilzinfektionen.
2. Hohe Haltbarkeit
Gummierte Kescher sind extrem langlebig und widerstandsfähig gegen Risse und Schäden. Ihre spezielle Beschichtung schützt sie vor Abnutzung.
3. Einfache Reinigung, weniger Gestank
Viele Kescher müffeln nach einem erfolgreichen Angeltag ganz schön. Gummierte Kescher lassen sich viel einfacher reinigen und sie nehmen weniger Schmutz und Wasser auf: Das reduziert auch die Geruchsentwicklung drastisch.
4. Haken leichter lösen
Wer beim Spinnfischen schon einmal das Drama erlebt hat, wenn sich Drillinge eines Köders in dem Netzstoff einer Keschers verfangen, kennt die Misere. Hat sich der Haken erstmal bis über den Widerhaken in das Netz eines nicht-gummierten Keschers eingegraben, wird es fummelig und extrem nervig. Das kostet auch viel wertvolle Zeit, wenn ein Fisch zurückgesetzt werden soll. Gerade beim Spinnfischen, wo Köder häufig 2 oder gar 3 Drillinge haben, spielt der gummierte Kescher entsprechend seine Stärken aus. Denn die Haken verfangen sich nur seltenst richtig in den Maschen und lassen sich schnell wieder daraus lösen. Auch Flossenstrahlen und Kiemendeckel von Fischen bleiben in den gummierten Maschen weniger oft hängen. Am Ende kann der Fisch so viel schneller versorgt werden und das Angeln wird nebenbei entspannter.
Bild: AWO
Gerade für Spinnfischer sind gummierte Kescher top: Denn auch die Haken des Köders lassen sich aus den Gummimaschen leichter lösen.
5. Gummiert spart Ärger
Wer sich von vornherein einen gummierten Kescher zulegt, ist immer auf der sicheren Seite. Denn: An einigen Gewässern ist die Verwendung eines gummierten Keschers sogar vorgeschrieben, etwa in den Gewässern von Hamburg. Wer ohnehin mit gummiertem Kescher angelt, läuft also keine Gefahr, gegen Regeln zu verstoßen und spart sich ein mögliches Bußgeld.
Typen von gummierten Keschern
Kescher für kapitale Zielfische: gummiert und groß
Für Angler, die regelmäßig größere Fische fangen, wie Karpfen oder Hechte, empfiehlt sich ein gummierter Kescher in einer großen Ausführung. Groß bedeutet: Etwa 70 oder 80 cm Durchmesser. Diese Keschermodelle bieten ein großzügiges Netzvolumen und gewährleisten eine sichere Landung, auch von gewichtigen Fängen. Zusätzlich sind sie oft mit stabilen, verstärkten Rändern ausgestattet, die der hohen Belastung durch kapitale Fische besser standhalten.
Bild: Adobe Stock / FedBul
Wer mit größeren Zielfischen wie Hecht und Karpfen rechnet und auch für Kapitale gerüstet sein will, sollte den gummierten Kescher in einer großen Ausführung wählen.
Teleskop Kescher gummiert: Für mobile Angler
Ein Kescher mit gummiertem Netz mit einem Stab in einer Teleskop-Ausführung ist eine kluge Wahl für diejenigen, die mobil sein möchten oder häufig den Platz wechseln. Diese Keschermodelle lassen sich in der Länge anpassen, sodass Sie sie je nach Bedarf verlängern oder verkürzen können und bieten bei einer kurzen Teilung angenehme Transportlängen.
Bild: H. Jagusch
Gummierte Kescher mit Teleskopstange sind perfekt für mobile Angler, denn solche Modelle haben meist eine deutlich geringere Transportlänge.
Die Auswahl des richtigen gummierten Keschers
Passend zum Verwendungszweck
Überlegen Sie, welche Fischarten Sie fangen möchten und unter welchen Bedingungen (z. B. vom Ufer, vom Boot oder in einem Fluss). Ein Kescher, gummiert und entsprechend groß könnte ideal sein, wenn Sie gezielt auf Karpfen oder Hecht angeln, während ein kleiner gummierter Kescher in einer kompakten Ausführung für Forellen oder Barsche vielleicht geeigneter ist. Wer besonders kompakte Modelle sucht, wird im Streetfishing-Bereich fündig und findet hier kurzgeteilte, transportfreundliche Lösungen, die sogar in öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert werden können. Schwimmende Modelle ergeben beim Fliegenfischen zum Beispiel oft Sinn. Da man dort oft watend fischt, reicht auch ein entsprechend kurzer Griff (Watkescher).
Bild: Zebco
Ein Kescher sollte immer zum Einsatzzweck passen: Je nachdem, ob Sie vom Ufer, Boot, auf große, oder kleine Zielfische angeln, ergeben damit andere gummierte Modelle Sinn. Generell gilt: Mit einem großen Kescher können Sie auch kleinere Fische landen, andersherum wird es jedoch schwierig.
Die passende Länge
Je nachdem, welche Spots Sie befischen, kann es sein, dass eine doch recht große Distanz bis zum Fisch überbrückt werden muss. Bei der Länge des Kescherstabes sollten Sie das im Hinterkopf behalten. Auch wer öfter alleine am Wasser ist, profitiert wahrscheinlich von einem längeren Kescher, wenn keine helfende Hand zur Stelle ist. Wenn Sie von Stegen, Buhnen oder Häfen angeln und weit über dem Fisch stehen, kann auch ein extra langer Kescher (erhältlich bis ca. 4m) oder gar ein Spundwandkescher nötig sein.
Bild: S. Boer
Ein extralanger Streetfishing Kescher, wie hier in 410cm Länge, erlaubt auch das Landen des Fisches von der Spundwand. Bei besonders großen Distanzen zum Fisch ist ein echter Spundwandkescher aber oft die einzige Möglichkeit für die Landung.
Handhabung und Ausstattung
Ein Kescher sollte robust und gut verarbeitet sein, besonders an den Schraub- und Klappmechanismen. Achten Sie zudem auf ergonomische Griffe und das Gewicht des Keschers. Ein leichter, gut ausgewogener Kescher ermöglicht es Ihnen, effizienter zu agieren und Fische schneller zu landen.
Extratipps zum Kescher
Pflege und Wartung
Obwohl gummierte Kescher einfacher zu reinigen sind als herkömmliche Netze, ist es wichtig, auch hier die Pflege nicht zu vernachlässigen. Reinigen Sie den Kescher nach jedem Einsatz gründlich mit Süßwasser, um Schmutz und Rückstände zu entfernen und lassen Sie den Kescher anschließend vollständig trocknen.
Das Knicklicht weist den Weg: Kescher beim Nachtangeln
Beim Nachtangeln kann die Landung eine schwierige Angelegenheit sein. Wer an seinem Kescher ein Dreieck aus Knicklichtern anbringt, findet die Landehilfe in der Nacht nicht nur schneller, sondern kann den Fisch auch leichter landen. Mit den Knicklichtern kann in vielen Fällen sogar ganz auf die Beleuchtung verzichtet werden: Einfach den Fisch in das Licht-Dreieck ziehen, fertig. Wer nicht unnötig aufs Wasser leuchtet, erhöht auch seine Chancen auf weitere Fänge!
Bild: E. Hartwich
3 Knicklichter, im Dreieck am Kescher befestigt, erleichtern die Landung von Fischen beim Nachtangeln.
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