Grundelplage: Wenn Ansitzangeln zum Albtraum wird!

Wollhandkrabben, Kamberkrebse und Kormorane: Heutzutage sind wir Ansitzangler unter Dauerbeschuss von Plagegeistern, die sich wie ein Lauffeuer in ganz Deutschland ausbreiteten. Und genau diese bekam ich bei einem Ansitz am Rhein mehr als deutlich zu spüren!

http://youtu.be/_MkO4Z8zCyg „Am Rhein läuft der Wels“, teilte mir ein Bekannter aus Duisburg am Telefon mit. Das ist meine Chance, meinen ersten Wels zu fangen, dachte ich, und fuhr spontan mit meinem Freund Karsten in Richtung Süden – im Gepäck ein paar schwere Grundruten, kräftige Rutenhalter und 50 Tauwürmer. Wir angelten von einer kurzen Buhne mit je zwei Ruten – einer Wallerrute mit U-Posenmontage und einer ganz normalen Aal-Grundrute. Köder waren Tauwürmer. Noch bevor ich dazu kam, die Großfischrute zu montieren, bekam ich auch schon den ersten Biss! Mein Herz fing an zu rasen – mein erster Waller! Dachte ich … Als die Rutensptize erneut ausschlug, riss ich die Rute hoch und fing an, wie ein wilder zu kurbeln. „So ein Mist“, dachte ich, den hab ich wohl verballert. Aber ein leichtes Zucken in der Rutenspitze zeigte mir, dass doch ein Fisch am Haken hing. Was muss dass für ein Winzling sein? Sekunden später hob ich einen kleinen, bulligen Fisch aus dem Wasser: Eine Schwarzmundgrundel. Nachdem Karsten und ich den Fang begutachtet hatten, legten wir erneut die Ruten aus – diesmal die Wallerrute zuerst. Was sich in den kommenden zwei Stunden ereignete, war einfach nur demoralisierend! Eine Grundel nach der anderen, wir mochten schon gar nicht mehr die Ruten neu beködern! Noch nie zuvor wurde ich so sehr von einem Fisch geplagt! Es biss kein einziger Waller, Brassen, Barsch oder Aal, nichts anderes außer Grundeln, und dass sowohl bei Karsten als auch bei mir.

Stachelstrahl ohne Gift

Die Schwarzmundgrundel besitzt eine Afterflosse mit Stachelstrahl. Dieser Stachel ist nicht giftig. Ihre Zähne sind klein und scharf, aber auf Grund der geringen Größe nur für kleine Fischchen, Larven und andere Insekten gefährlich. Die sind ja schlimmer als Wollhandkrabben – zum Teil waren unsere Köder keine 10 Sekunden im Wasser, als schon der nächste Biss kam! Nur die Würmer an den U-Posen blieben unberührt. Nach drei Stunden waren alle Köfis alle Würmer und alle Maden verangelt! Sichtlich geschockt und schwer enttäuscht packten wir zusammen und fuhren zurück nach Hamburg! Die Grundeln sind wirklich das Schlimmste, was einem Ansitzangler passieren kann. Wollhandkrabben sind dagegen harmlos! Die einzige Möglichkeit, diese Fische zu umangeln ist, die Köder eine Etage höher anzubieten. Grundangler sollten U-Posen verwenden oder versuchen, mit Posenmontagen zu fischen. Schwarzmundgrundeln jagen am Grund und nehmen dort alles, was man ihnen an Ködern serviert – auch Kunstköder!

Delikatesse, aber (noch) nicht bei uns

Im Kaukasus ist die Schwarzmundgrundel ein äußerst beliebter Speisefisch. Aufgespießt in Schaschlick-Manier, wird sie meistens geröstet an kleinen Straßenläden angeboten! Bei uns wird die Grundel „noch“ nicht als Speisefisch angesehen.

Vom schwarzen Meer bis zum Nord-Ostsee-Kanal

Die Schwarzmundgrundel (Neogobius melanostomus) wird maximal 25 cm lang, ernähert sich von Weichtieren, Krebsen und Fischlaich. Ursprünglich stammt sie aus dem Schwarzen und Asowschen Meer. Von dort aus verbreitete sich die Grundel über große Flüsse nach ganz Europa. Die nördlichste, uns bekannte Fangmeldung, stammt aus dem Nord-Ostsee-Kanal in Schleswig Holstein. Mittlerweile ist diese Grundel in vielen europäischen Ländern eine echte Plage. Sie kommt mit schlechtesten Wasserqualitäten zurecht und vermehrt sich rasend schnell.

Wie geht ihr mit der Grundel-Plage um? Wir sind sehr gespannt auf Eure Beiträge!

 


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