Neues Schonmaß für Seeforellen am Bodensee ab 2026

Angler müssen sich auf strengere Regeln einstellen: Ab Januar 2026 dürfen Seeforellen erst ab 60 Zentimetern gefangen werden. Das Land will damit den Bestand der Fischart schützen.

Bodensee Seeforelle Schonmaß 2026

Bild: Symbolbild_KI

Angeln auf dem Bodensee: Neue Regelung schützt den Bestand der Seeforelle – ab Januar 2026 gilt ein Mindestmaß von 60 Zentimetern.

Wer künftig Seeforellen am Bodensee angeln möchte, der muss beachten, dass ab ab Januar 2026 die Fische erst ab einer Länge von 60 Zentimetern gefangen werden dürfen. Bisher lag das Schonmaß bei 50 Zentimetern (Quelle: ORF Vorarlberg / IBKF).  Mit dieser Anpassung folgt das Land den Empfehlungen von Fischereiexperten und den Ergebnissen der Internationalen Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF). Untersuchungen zeigen, dass viele Seeforellen ihre Geschlechtsreife erst ab etwa 55 Zentimetern erreichen.

Das neue Mindestmaß soll sicherstellen, dass sich die Tiere mindestens einmal fortpflanzen können, bevor sie gefangen werden. Damit setzt die Bodenseefischerei ein deutliches Zeichen für nachhaltige Nutzung und Bestandsschutz.

Langfristig soll die Maßnahme helfen, die Population der Seeforelle zu stabilisieren und die Artenvielfalt im Bodensee zu sichern.

Die Seeforelle zählt zu den wertvollsten Fischarten des Bodensees. Sie lebt überwiegend im See und wandert zur Laichzeit in die Zuflüsse, um dort zu laichen – ein faszinierendes Schauspiel, das dank solcher Schutzmaßnahmen auch in Zukunft erhalten bleiben soll.

Die Bodensee-Seeforelle: Unterschiedliche Geschwister

Bachforelle und Seeforelle sehen verschieden aus – und doch gehören sie zur gleichen Art (Salmo trutta). Genetisch sind sie so eng verwandt, dass man sie als zwei Lebensformen derselben Art bezeichnen kann.

Im Laufe der Evolution haben sich aus den Ur-Forellen zwei unterschiedliche Strategien entwickelt. Die Bachforelle bleibt ihrem Heimatgewässer treu. Sie verbringt ihr gesamtes Leben in dem Bachabschnitt, in dem sie geschlüpft ist, und begnügt sich mit dem, was dort an Nahrung und Platz vorhanden ist.

Die Seeforelle dagegen ist die abenteuerlustige Schwester. Als Jungfisch verlässt sie den Fluss und zieht flussabwärts in den See, wo sie reichlich Nahrung findet und zu einem stattlichen Fisch heranwächst. Dort glänzt sie silbrig und kann deutlich größer werden als ihre sesshafte Verwandte. Doch ihre Herkunft vergisst sie nicht: Zur Laichzeit wandert sie zurück in den Fluss, in dem sie geboren wurde.

So treffen sich die beiden Lebensformen regelmäßig wieder – die wandernden Seeforellen und die standorttreuen Bachforellen. Dabei kommt es häufig zu Kreuzungen. Manche Nachkommen der Seeforellen bleiben später im Bach, andere zieht es wieder in den See. So steckt in vielen Bachforellen auch ein Stück Seeforelle – und umgekehrt.

Lebenszyklus

Die Laichwanderung beginnt im Sommer, der eigentliche Laichzug aber erst im Spätherbst. Wie Lachse finden auch Seeforellen dank der spezifischen Gerüche ihres Heimatgewässers den Weg zu ihrem Geburtsort zurück. Dort gräbt das Weibchen mit kräftigen Schwanzschlägen eine Mulde in den Kies, legt die Eier ab und das Männchen befruchtet sie. Oft beteiligen sich dabei auch kleinere Männchen – sogenannte Sneaker –, sodass die Brut von mehreren Vätern stammt.

Damit sich die Eier entwickeln können, muss der Kies von sauerstoffreichem Wasser durchströmt werden. Sedimente, Verschmutzung oder Sauerstoffmangel können ganze Jahrgänge vernichten. Auch Hochwasser kann das Gelege wegspülen.

Eine bewegte Geschichte

Bis etwa 1950 fingen die Bodenseefischer jährlich rund 10 bis 12 Tonnen Seeforellen. Mit neuen Nylonnetzen stiegen die Fänge kurzzeitig, doch Verschmutzung, Überdüngung und der Bau von Wehren führten ab den 1960er-Jahren zu einem drastischen Rückgang. Um 1970 versiegten die Laichzüge fast völlig. Nur durch Besatzmaßnahmen mit Jungfischen aus anderen Seen konnte der Bestand notdürftig erhalten werden – doch diese Fische fanden oft nicht mehr zu ihren Laichplätzen zurück.

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