Ostsee: Hering auf historischem Tief

Dass die Dorschbestände in der Ostsee überfischt sind, überrascht kaum noch jemanden, doch, auch um die Ostsee-Heringe steht es nicht besonders gut.

Bild: W. Krause

Der Hering ist einer der beliebtesten Zielfische in der Ostsee, doch leider steht es auch hier nicht sonderlich gut um die Bestände...

Die Ostsee ist und bleibt ein Sorgenkind – das spüren wir Angler direkt durch die auferlegten Fangverbote für Dorsch und Aal (in Küstengewässern). Ein weiterer sehr beliebter Zielfisch in der Ostsee ist der Hering, doch auch hier sieht es leider nicht so rosig aus, wie man vielleicht vermuten würde.

Auch der Hering ist überfischt!

Der ICES (International Council of the Exploration of the Sea, deutsch: Internationaler Rat für Meeresforschung) überwacht die Bestände von 110 Fischarten und erforscht die Bestandsentwicklung. Auf Basis dieser Daten, empfiehlt der ICES Fangquoten für die Berufsfischerei. Aktuelle Daten des ICES zeigen: Die Heringsfänge sind auf einem historischen Tief – genauso wie die Herings-Bestände. In der westlichen Ostsee sieht es besonders dramatisch aus, daher empfiehlt der ICES gar ein vollständiges Fangverbot für die im Frühjahr laichenden Heringsbestände. Doch auch in der Zentral-Ostsee und dem Bottener Meerbusen sind die Fangquoten noch zu hoch, was zu einer immer weiteren Überfischung führt. Am besten sieht es noch im Golf von Riga aus, aber selbst hier ist keine „Heile-Welt-Stimmung“ angebracht. Schließlich legen die Daten selbst dort aufgrund eines vergangenen, besonders schwachen Reproduktionsjahres 2023 eine zukünftige Abnahme der Herings-Bestände nahe.

Bild: AdobeStock/Maren Winter

Das wahrscheinlich größte Problem, mit dem die Heringe zu kämpfen haben, ist der große Fischereidruck, neben verschiedenen Umweltproblemen – der ICES schlägt daher gar ein Fangverbot für Heringe vor!

Der Ostsee-Hering in einem Meer von Problemen

Der größte Faktor, der eine Erholung der Heringsbestände verhindert, ist die weiter anhaltende Berufs- und Angelfischerei auf den beliebten Ostsee-Hering. Die historisch niedrigen Bestände sind das Ergebnis jahrelanger Überfischung. Verschärft werden die Probleme zusätzlich durch verschiedene Umweltfaktoren. Der ICES nennt hier beispielsweise den Klimawandel, der besonders in frühen Lebensphasen die Heringe negativ beeinflusst. Doch auch Überdüngung und der Verlust geeigneter Laichplätze spielen vermutlich eine Rolle. Nicht zuletzt ist der Hering auch für viele größere Fischarten, wie den Dorsch, als Beutefisch sehr wichtig. Heringe sind also nicht nur für Fischer und Angler, sondern auch für die Gesundheit von anderen Fischbeständen äußerst relevant.

Auch interessant

Quellen:

https://ices-library.figshare.com/ndownloader/files/54092831

https://ices-library.figshare.com/ndownloader/files/54857927

https://ices-library.figshare.com/ndownloader/files/54883193


12x BLINKER

+ BLACK MAGIC FEEDERSET

Cover der Angelwoche 13/2025: Feuer frei: Zander!

AngelWoche

AngelWoche ist die aktuellste und meist verkaufte Angelzeitung auf dem deutschen Markt. News aus der Industrie, aktuelles von den Angelgewässern, reich bebilderte, kurz und verständlich gehaltene Artikel, verbunden mit einer großen Themenvielfalt charakterisieren die AngelWoche.

Ihre FliegenFischen Ausgaben

in einem einzigartigen Nachschlagewerk

JETZT SAMMELN!

 

Sammeln Sie Ihre Ausgaben zu einem einzigartigen Nachschlagewerk!

Next Prev
Blinker
AngelWoche
FliegenFischen
Kutter & Küste