In einer Studie der Universität Exeter und Fishtek Marine wurden mit LEDs beleuchtete Fallen zum Fangen von Garnelen und Fischen getestet. In der Studie fingen beleuchtete Fallen bis zu 19-mal mehr Nordgarnelen als unbeleuchtete. Die Forscher, darunter Dr. Robert Enever von Fishtek Marine, erklären, dass das Licht Zooplankton anzieht – ähnlich wie Motten zum Licht. Dieses Zooplankton fressen Garnelen, was wiederum größere Fische anlockt, die in die Fallen schwimmen. So entsteht eine „Attraktionskaskade“, die die Falle praktisch selbst mit Köder versorgt.
Fangen mit LED: Vielversprechende Technik bietet Potential
Obwohl die Studie an der Westküste Schottlands durchgeführt wurde, zeigte sich, dass nicht genügend Garnelen gefangen wurden, um wirtschaftlich rentabel zu sein. Die Autoren sind jedoch optimistisch, dass in Regionen mit höherer Garnelenpopulation die Situation anders aussehen könnte. Das Design der Fallen war nicht für große Fische ausgelegt. Jedoch deutet die hohe Fangrate darauf hin, dass eine Kombination aus Licht und angepasstem Design neue, umweltfreundliche Fischereimethoden für größere Fische ermöglichen könnte.
Bild: AdobeStock/whitcomberd
Traditionelle Fischereimethoden fügen den marinen Ökosystemem massivste Schäden zu, daher müssen umweltfreundlichere Alternativen her! Hier: Ein abgerissenes „Geisternetz“. Solche Netze können über viele Jahre im Meer umhertreiben und werden zu einer langanhaltenden Todesfalle für unzählige Meeresbewohner!
Nachhaltigkeit im Fokus
Die kommerzielle Fischerei, insbesondere die Schleppnetzfischerei, führt oft zu hohen Beifängen und langanhaltenden Störungen des marinen Lebensraums. Gerade in tiefen Bereichen sind marine Ökosysteme sehr empfindlich und regenerieren sich nur äußerst langsam. Dr. Tom Horton vom Zentrum für Ökologie und Naturschutz betont die Notwendigkeit, weniger schädliche Alternativen zu finden, wie etwa statische Geräte wie Fallen und Reusen. LED-Fallen könnten somit als schonendere Alternative zum Fangen von Fischen und Krustentieren verwendet werden, wo sonst Netze zum Einsatz kommen. Die beleuchteten Fallen fingen 50 % weniger Norwegische Hummer und 88 % mehr junge Schellfische. Das zeigt, dass Potential in der LED-Fangtechnik steckt, deutet aber auch darauf hin, dass auch mit dieser Technologie Beifänge entstehen können, wenn die Fanggeräte nicht ideal auf die Ziel-Arten abgestimmt sind.
Quelle: SciTechDaily
Thomas W. Horton, Robert Enever, Brendan J. Godley, Pete Kibel, Donald Malone, Duncan McAndrew, Philip D. Doherty. Effects of illumination and pot design on catch and bycatch when targeting northern shrimp (Pandalus borealis) using white LED PotLights. Ocean & Coastal Management, 2025; 267: 107663 DOI: 10.1016/j.ocecoaman.2025.107663
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