Sommer, ein Riesenwels und ein Polizist mit entsicherter Dienstwaffe – das sind die Zutaten für einen Krimi. Doch genau das passte zusammen am Brombachsee in Weißenburg-Gunzenhausen. Der Fisch war am Freitagabend aufgefallen und hatte sich im Flachwasser einer Schwimminsel aufgehalten. Dabei sei der Wels sehr aggressiv gewesen und hätte immer wieder Badegäste angegriffen, schlussendlich wurde er erschossen.
Wels mit Dienstwaffe erschossen
Weil der 2-Meter-Wels so ein Risiko für die Sicherheit darstellte, beschlossen die Polizisten, den Fisch zu töten. Ein Polizist habe daraufhin mit der Dienstpistole auf den Wels geschossen. Zwei Angler, die bei der Welstötung dabei waren, hatten den Fisch später mit einem Boot aus dem See gezogen. Der Wels wog um die 90 kg. Erst danach konnte die Badezone wieder frei benutzt werden.
Kuno frisst Dackel
Welse gehören in Deutschland zu den größten Raubfischen. Schon vor 20 Jahren erlangte ein großer Wels aus Mönchengladbach internationale Aufmerksamkeit. Dem Riesenwels wurde nachgesagt, dass er einen jungen Dackel gefressen habe. Er ging als „Kuno, der Killerwels“ in die Geschichte von Riesenwelsen ein. Normal ist das Verhalten des Welses aus dem Brombachsee nicht. Polizei und Angler vermuten aber, dass der Wels sein Gelege in der Nähe der Badegäste hatte und durch sein aggressives Verhalten seinen Nachwuchs schützen wollte.
Bild: F. Pippardt
Welse sind keine gefräßigen Monster, wie gern dargestellt. In jungem Alter leben sie von Insektenlarven, je größer, desto mehr bevorzugen sie Fische. Jedoch keinesfalls in unermesslicher Größe oder Menge.
Was frisst ein Wels normalerweise?
Dass Welse Menschen aufgrund eines Hungergefühls attackieren, ist bei uns fast ausgeschlossen. Wahrscheinlich war der Fisch im Badesee nur aggressiv, weil er sein Revier verteidigen wollte. Welse sind opportunistische Räuber mit einem breiten Beutespektrum, das stark von ihrer Größe und dem Nahrungsangebot im Gewässer abhängt. Jungwelse bevorzugen zunächst kleine Insektenlarven, Würmer und Fischbrut. Mit zunehmender Körpergröße wächst auch der Appetit – größere Exemplare jagen gezielt mittelgroße Fische wie Rotaugen, Barsche oder Brassen.
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