Das auf Initiative des Landesanglerverbandes Brandenburg (LAVB) und des Instituts für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow (IFB) initiierte Wiederansiedlungsprojekt für Lachs und Meerforelle in Brandenburg geht ins mittlerweile zehnte Besatzjahr. Vielleicht können Angler in den Brandenburger Flüssen bald Salmoniden fangen.
Am Freitag, 2. Oktober, wurden erneut 40.000 Junglachse in der Stepenitz ausgesetzt. Weitere 15.000 Junglachse sollten am Montag, 5. Oktober, in der Pulsnitz folgen. Die jungen Lachse sind ungefähr ein halbes Jahr alt, zirka 6 bis 9 Zentimeter lang und werden zu einem Teil schon im nächsten Frühjahr mit einer Größe von 12 bis 15 Zentimetern auf ihre große Wanderung in den Nordatlantik gehen. Dort wachsen sie innerhalb von ein bis drei Jahren auf eine stattliche Größe von durchschnittlich 70 bis 100 Zentimeter heran, berichtet der Landesanglerverband Brandenburg.Seit 2002 konnten in der Stepenitz bereits 130 aufsteigende laichreife Lachse und 173 Meerforellen registriert werden. In der Pulsnitz tauchte der erste Rückkehrer 2007 auf. Die Wissenschaftler des IFB haben festgestellt, dass sich zurückkehrende Lachse im Stepenitz-System inzwischen auch auf natürlichem Wege vermehren und sich damit der Lebenszyklus schließt. Kritik an möglicher Wasserkraftnutzung Durch enge Kooperation zwischen Landesanglerverband, Landesumweltamt und Wasser- und Bodenverband Prignitz wurden seit dem Projektbeginn 17 Wehre für Fische passierbar gemacht, sodass heute bereits 60 Prozent des Stepenitz-Systems wieder für die Lachse nutzbar sind. Weitere Anstrengungen sind noch in Putlitz und Pritzwalk erforderlich. Sehr kritisch sehen die Projektpartner aber auch aktuelle Bestrebungen zur Reaktivierung der Wasserkraftnutzung in Wolfshagen. In der Schwarzen Elster und Pulsnitz wurden mittlerweile fünf Wehranlagen umgestaltet, bei Neumühl wird demnächst mit dem Umbau begonnen. Im früheren Lachsfluss Ruhlander Schwarzwasser baute der Wasser- und Bodenverband Kleine Elster Pulsnitz ebenfalls drei Wehranlagen zurück. Auf Basis der bisherigen Erfolge beabsichtigt der Landesanglerverband Brandenburg, das bisher selbst auferlegte Fangverbot für Meerforellen in der Stepenitz ab 2010 aufzuheben.