Spinnangeln im Winter – die besten Tipps zum Watangeln

Das winterliche Watangeln kann sehr erfolgreich sein. Damit es bei den kalten Temperaturen aber nicht zur Qual, sondern zu einem Genuss wird, bedarf es einer gründlichen Vorbereitung. Nur wer nicht friert, hat Freude am Angeln und kann die winterliche Ruhe am Wasser auch wirklich genießen. Von David Hagemeister.

Gemütlich fangen!

In den ersten Monaten nach dem Jahreswechsel herrscht in vielen Anglerhaushalten winterliche Ruhezeit. An den meisten Gewässern sind kaum noch Angler zu sehen.

Für so einen stattlichen Zander hat sich der Gang ins eiskalte Wasser auf jeden Fall gelohnt.

Zum einen ist es für viele Angler bei den recht kühlen Außentemperaturen zu ungemütlich am Wasser, zum anderen sind die Raubfische in einigen Regionen ab dem Jahresbeginn geschont und dürfen nicht beangelt werden. Doch es gibt auch Ausnahmen. Einige ­Fischereibetriebe und Angelvereine haben die Schonzeit auf Raubfisch in ihren Gewässern der tatsächlichen Laichzeit angepasst und somit das Beangeln von Hecht, Zander und Co. möglich gemacht. Dank dieser Regelungen ist es mir und vielen anderen Anglern möglich, auch in diesen Monaten einige Stunden die Spinnrute zu schwingen und den einen oder anderen Räuber zu überlisten.

Warm und beweglich eingepackt

Damit man mehrere Stunden im Wasser stehend keine kalten Füße bekommt, sollte man ausschließlich Neopren-Wathosen verwenden, die eine Materialstärke von mindestens 5 Millimeter aufweisen. Eine mehrschichtige Unterbekleidung aus Fleece nach dem Zwiebelschalenprinzip sowie Thermobekleidung geben uns die nötige Bewegungsfreiheit in der Wathose und lassen uns nicht frieren.

Warm angezogen kann man auch bei Minustemperaturen mehrere Stunden entspannt angeln.

Normale Winterbekleidung erweist sich in der Regel als unpraktikabel, da man sich mit dieser Bekleidung kaum in der Wathose bewegen kann, stattdessen wie ein Michelin-Männchen am Ufer umherstapft und bereits nach wenigen Metern völlig aus der Puste ist. In vielen Outdoor-Fachgeschäften bekommt man zu moderaten Preisen geeignete Winter-Funktionsbekleidung, die sich bestens für diese Art der Kaltwasserangelei eignet. Wer sein Gewässer nicht genau kennt bzw. an diesem noch nicht watend geangelt hat, sollte sich – bevor die ersten Schritte in das Gewässer gemacht werden – unbedingt einen Watstock zulegen. Ebenso lässt sich ein langer Kescherstiel umfunktionieren, um damit den Watbereich vor den eigenen Füßen nach möglichen Löchern oder Abbruchkanten tastenderweise abzusuchen. Einige Uferpartien können rasch ins Tiefe abfallen und ein ungewolltes Tauchbad bei den kalten Wassertemperaturen kann durchaus gefährlich sein.

Mit Watstock oder langem Kescherstiel lässt sich der Gewässergrund ertasten.

Um in diesen Monaten mal eben für ein paar Stunden mit der Spinnrute erfolgreich auf Raubfisch zu angeln, suchen wir uns kleinere Gewässer mit einer eher geringen Durchschnittstiefe von 2 bis 4 Meter, die wir dann mit warmer Bekleidung und Wathose ausgestattet vom Ufer aus beangeln. Eine geringe Durchschnittstiefe des Gewässers ist wichtig, damit wir von der Uferzone aus werfend bereits die tieferen Stellen im Gewässer erreichen können. Der Großteil der Fische hält sich in dieser Jahreszeit kozentriert in Vertiefungen, Mulden oder Senken auf. Mit der Neoprenhose im Uferbereich watend kommen wir diesen Plätzen noch ein Stückchen näher und können solche Bereiche Zentimeter für Zentimeter präzise abangeln.

Optimales Gerät

Der Stoffwechsel der Fische ist bei Wassertemperaturen von 1 bis 3 Grad Celsius auf ein Minimum heruntergefahren. Die Flossenträger bewegen sich kaum und versuchen, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Nur wer jetzt seine Köderführung dem Stoffwechsel der Fische anpasst, wird erfolgreich sein. [box_block_quote]Eine mittlere Spinnrute in 2,70 bis 3,0 Meter Länge mit einem Wurfgewicht von 20 bis 50 Gramm sowie eine 3000er bis 4000er Stationärrolle, bespult mit 0,11 bis 0,13 Millimeter rund geflochtener Schnur, bilden eine gelungene Spinnkombination für diese Angelei.[/box_block_quote] Damit wir uns beim Waten noch einen zusätzlichen Vorteil verschaffen können – indem wir möglichst viel Wasserfläche beangeln – ist es wichtig, das Spinnangelgerät auf hohe Wurfweiten zu optimieren. Damit lassen sich ultra langsam sinkende Köder, wie die von mir verwendeten Gummiköder, weit werfen und entsprechend langsam führen.

Die besten Köder für Zander und Hecht

Der Autor setzt beim Watangeln im Winter auf langsam sinkende Gummifische.

Als Köder verwende ich 10 bis 15 Zentimeter lange, langsam sinkende Gummifische wie zum Beispiel den Kopyto von Relax oder den Seeker Shad von Storm. Insbesondere der Seeker Shad hat sich als echte Geheimwaffe herauskristallisiert. Durch seine kompakte Form und sein hohes Eigengewicht lässt er sich auch bei Wind gut auswerfen. Dank eines Hohlkörpers im Innern sinkt der Köder ultra­langsam ab und macht ihn somit zur perfekten Waffe, um winterträge Raubfische zum Anbiss zu verleiten. Vom Grundsatz her lassen sich für diese Angelei alle Sorten von Gummifischen verwenden, allerdings sollten diese mit Jigköpfen ausgestattet werden, die maximal 7 Gramm auf die Waage bringen. Diese lassen sich dann verführerisch im Zeitlupentempo in Bodennähe führen.

Beim Watangeln kann man die Fische sehr gut mit einem kurz­stieligen Kescher landen.

Die Angeltechniken mit diesen Ködern lassen sich variieren, je nachdem welche Fischarten im Gewässer vorkommen und beangelt werden sollen. Zander und Barsche mögen es, wenn diese Köder über den Boden gefaulenzt oder gejiggt werden, Hechte dagegen mögen eine eher monotone Köderführung und attackieren die Gummis lieber, wenn sie einen halben Meter über dem Gewässerboden langsam durchgekurbelt werden.

 Stück für Stück zum Fisch

Mit der Wathose im Wasser stehend beangele ich meinen Platz, indem ich den Köder möglichst weit auswerfe, fächerförmig den gesamten Uferbereich abangle und die Würfe nach Möglichkeit nur wenige Meter voneinander platziere, um so wirklich jeden Zentimeter Wasserfläche nach hungrigen Raubfischen abzusuchen. Manchmal ist es nötig, den Angelbereich mehrmals abzuwerfen, da insbesondere Zander und Barsche die an unserem Angelplatz träge am Grund liegen, erst einmal wach geklopft werden müssen. Ich habe es schon oft erlebt, dass mein Köder bei den ersten Würfen ignoriert wurde. Weitere Würfe am Platz brachten erste vorsichtige Anstubser und nachdem ich dann den Bereich mit den Anstubsern intensiv und konzentriert weiter beangelt hatte, kam dann doch noch der ersehnte kräftige Tock. [box_image_title imageurl=“/content/uploads/19307/Cormoran-Team-Cormoran-Iwashi-Minnow-crash-gill-6.5cm-4g-12071.L.jpg“ title=“Unsere angeln.de-Kaufempfehlung“] Wobbler in klassischer Minnow Form für die oberen Wasserschichten. Der IWASHI MINNOW ist ein echtes Allround-Talent, das sowohl im Süss- wie auch im Salzwasser gefischt werden kann. Die Körperform vollführt flankende Bewegungen und sendet starke Schallwellen aus. Produkt HIER kaufen [/box_image_title]

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