Raubfischangeln: Masse bringt Klasse

Gleiche Länge, jedoch wesentlich mehr Volumen lockt vor allem die kapitalen Zander aus der Reserve.

Beim Angeln mit Gummiködern locken zierliche Modelle oft kleine Fische an den Haken. Wer gezielt große Räuber fangen will, sollte es machen wie Stephan Gockel. Er setzt bei der Kapitalenjagd auf Volumenköder.

Ob für Zander oder Barsch, der gängige Kunstköder – um die gestreiften Räuber in Massen auf die Schuppen zu legen – ist in seiner Grundform äußerst schmal und eher langgezogen. Auf die zierlich gebauten Köder fallen viele Fische herein. In der Regel muss man sich aber erst durch einen Trupp halbstarker Räuber angeln, bis endlich mal ein größerer den Weg an den Haken findet. Wählt man nun den gleichen Köder in einer größeren Ausführung, nimmt die Zahl der Bisse ab. Es vergreifen sich aber immer noch kleinere Exemplare an ihm. Die meisten Köder „wachsen“ nur in der Länge und bleiben im Umfang fast identisch.

Auf dickere Köder in der gleichen Länge registrierte der Autor wesentlich härtere Räuberattacken.

Interessant war für mich die Beobachtung, dass solche Köder, die von Hause aus ein bisschen mehr Fülle mitbringen, meist schon in verhältnismäßig kleinen Ausführungen richtig gute Fische an den Haken locken. Auch das Beißverhalten ist ein deutlich anderes als bei dünneren Ködern in der gleichen Länge. Auf voluminösere Köder gibt es keine „Nuckelbisse“ oder ein sanftes Anfassen. Die Einschläge sind bis ins Handteil der Rute gut zu spüren. Wenn sich Zander und Co. für solch einen Happen interessieren, dann müssen sie diese massive Beute deutlich aggressiver attackieren, als sie es bei einem kleinen Fisch müssten. Gerade Zandern geht es darum, die Beute schon bei der ersten Attacke zu töten und einzusaugen. Hechte reagieren auf Volumenköder besonders gereizt, da sie ihre Beute nicht nur mit den Augen, sondern vor allem auch mit Hilfe ihrer Seitenlinie orten. Der Druck, den solche Köder unter Wasser erzeugen, ist durch ihre Wasserverdrängung bedeutend größer und intensiver als bei Ködern mit XS-Taille. Nüchtern betrachtet, machen dicke Köder nicht nur optisch mehr her, sondern stellen für Zander und Co. auch eine lohnende Portion dar. Daher ist für mich die Masse des Köder-Körpers deutlich in den Fokus meiner Beobachtungen gerückt.


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