Aal-Angeln: Geflochtene oder Monofile?

Welche Schnur ist fürs Aalangeln optimal: geflochtene oder monofile? Ist es Geschmacksache, oder hat eine bestimme Schnur klare Vorteile?

Bild: Thomas Pruß

Beim Aal-Angeln spielt die Sichtbarkeit der geflochtenen Schnur unter Wasser keine Rolle, da der Sehsinn der Aale ziemlich schlecht ist.

Beide Schnur-Typen haben ihre Vorteile: Super Tragkräfte und geringe Dehnung – damit punkten die geflochtenen Schnüre. Dafür sind sie aber nicht besonders abriebfest und können auf scharfkantigen Untergründen leicht reißen. Monofile Schnüre sind wiederum sehr abriebfest, haben aber bei gleichem Durchmesser längst nicht so viel Tragkraft wie geflochtene. Zwei weitere Vorteile von monofilen Schnüren sind aber auch die Dehnung und die gute Tarnung, weil sie im Wasser schlechter zu erkennen sind. So weit so gut. Aber welche Eigenschaften sind beim Aalangeln wichtig?

Eigenschaften fürs Aalangeln

Fangen wir mal mit den Eigenschaften von monofilen Schnüren an: Echte Drills gibt es beim Aalangeln kaum. Deshalb ist die Dehnung, die ja die Fluchten eines Fisches abfedern soll, eher unwichtig. Punkt 1 für die Geflochtene. Aale können zwar sehen, aber sie orten ihre Beute hauptsächlich mit ihrem Geruchssinn. Es spielt also keine Rolle, ob die Schnur gut oder schlecht im Wasser zu sehen ist. Punkt 2 für die Geflochtene. Da Aalköder fast immer auf dem Grund aufliegen, hat die Schnur sehr viel Grundkontakt. Abriebfestigkeit ist deshalb extrem wichtig. Bei dieser Eigenschaft geht der Punkt an die Monofile. Auf Grund dessen, dass Aale selten mehr als ein Kilo auf die Waage bringen, dürfte die Tragkraft der Schnur eigentlich unwichtig sein. Da sich die „Wasserschlangen“ aber gerne mal am Grund festsetzen und dann richtig gezerrt werden muss, kann ein bisschen mehr Tragkraft ganz nützlich sein. Punkt 3 für die Geflochtene.

Bild: Hauer

Wenn es am Ufer schon so steinig zugeht, wie sieht es dann erst unter Wasser aus: Hier punktet de monofile Schnur mit ihrer Abriebfestigkeit.

Sensibelste Bisserkennung

Und für die Bisserkennung beim Aalangeln, ob über Rutenspitze, Glocke oder Bissanzeiger, ist eine Schnur mit möglichst wenig Dehnung von Vorteil, weil dabei selbst feinste Bisse super übertragen werden. Punkt 4 für die Geflochtene. Beim Angeln in stark strömenden Flüssen muss auch der Wasserwiderstand der Schnur bedacht werden. Je dicker die Schnur, desto leichter treibt die Montage ab. Auch da ist Geflochtene im Vorteil: Punkt 5. Fazit: 5 zu 1 für geflochtene Schnur beim Aalangeln.

Geflochtene: Dünn fliegt gut!

Bild: Frank Schlichting

Auch tagsüber hat geflochtene Schnur beim Aalangeln mehr Vor- als Nachteile

Last but not least: Wer weit auswerfen muss um den Angelplatz zu erreichen, der greift ebenso zur Geflochtenen: Je dünner die Schnur, desto besser fliegt sie von der Rolle, desto geringer ist der Luftwiderstand und desto weiter kann man mit weniger Kraftaufwand werfen: Punkt 6 für die Geflochtene. Wenn man also mit einer geflochtenen Hauptschnur und auf Grund der Abriebfestigkeit mit einem monofilen Vorfach angelt, kombiniert man die Vorteile beider Schnurarten perfekt für die Aalangelei!

Bild: Talaga

Beim Grundnaglen allgemein, aber beim Aalangeln ganz besonders, bilden Mono und Geflochtene ein unschlagbares Team!

 


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