Süsses Gift gegen große Zander (angeln.de – Großshadangeln am 12.10.03)

Alles begann im Sommer 2003 mit einer Frage im Forum zu großen Shads – ob und wie und überhaupt… Immer wieder musste ich mir die gleichen Fragen zu großen Shads, Slottershads usw. …

…anhören und immer wieder bestätigte ich brav, dass Großshads tatsächlich auch für „normale“, aber in besonderem Maße für große Zander geeignet sind. Wirklich glauben wollte es aber wohl keiner, denn die Skepsis in unseren Forumsbeiträgen überwog, so dass ich mich entschloss, zur „guten Zeit“ ein reines Großshadangeln auszurufen. Mit viel Aufwand tippte ich mich durch meinen Apparat und wählte einen Super-Beißtag für den Oktober aus – im Oktober beginnt nämlich eine Super-Zeit für Großshad-Angelei, die sich bis in den März hineinzieht, sofern die Wassertemperaturen über ca. 8 Grad liegen. Der Termin und die Köder lagen fest! Bei Androhung einer Runde für alle Teilnehmer war es verboten, mit Shads unter 20 cm zu angeln, denn bei ausbleibendem Erfolg sind immer wieder ruckzuck die „so fängigen“ Kleinshads (7-15 cm) montiert. Diesem süssen Gift sollte am 12.10. vorgebeugt werden, denn alle Teilnehmer kamen mit allergrößtem Zweifel auf einen wirklich guten Fangerfolg zum Treffen. Obwohl sich sehr viele Teilnehmer angemeldet hatten, brachten wir es letztendlich auf „nur“ 10 Teilnehmer – die Ferngebliebenen sollten eine echte Sternstunde und gewaltige anglerische Erfahrung verpassen. Teilnehmer waren (von links): Daniel K., Timo alias Sigi, Wolfgang, Chrisfish, Chris C., „ein Andy“, Poco, Guen, Ingo Suntken und Uli Beyer (Fotograf) Eigentlich trafen wir uns schon zu spät, denn mein „Apparat“ zeigte gleich für morgens früh eine Spitzen-Beißzeit an! Entsprechend eilig hatten wir es nach dem Durchzählen am Treffpunkt, an´s Wasser zu kommen. Wir fuhren nicht weit und blieben im Großraum Wesel. Nach langem Fußmarsch an die ausgewählte Stelle erkannten einige der Teilnehmer „Ihre“ guten Stellen wieder und postierten sich schnell an die (vermeintlich) besten Plätze. Das Wasser war ordentlich gestiegen und eine ordentliche Kehrströmung zog durch die tiefe „Fangrinne“. Alle montierten gespannt, aber mit sehr gedämpften Erwartungen die Großshads (wie gesagt, das „süsse Gift gegen große Zander“ = kleiner als 20 cm Shads waren verboten!) und warfen aus. Auch mein Köder flog zügig ins kühle Nass und ich war sehr erstaunt, dass gleich auf den 1. Wurf ein schöner Zander „hängen blieb“ Ulis 1. Wurf war gleich ein Treffer Verdutzt waren alle, wie extrem schnell es klappte – ich war glücklich, dass der bei einer solchen Aktion doch immer drohende Schneider abgewendet war. Die vermeintliche Top-Stelle entpuppte sich als Niete, obwohl auch dort der eine oder andere Biss gemeldet wurde… Ich begann, mich in ruhigere Regionen zu orientieren – bei fallenden Temperaturen sind diese Bereiche häufig besser und so war es auch heute. Mehrere Bisse stellten sich ein und weitere Fische ließen sich vom braun-weißen Slotti überlisten. Der arme Prototyp des Slotti wurde „volley“ inhaliert… Einigen nicht so erfahrenen Rheinanglern empfahl ich, nicht zu lange auf einer Stelle zu verharren – „wir müssen die Fische suchen“. Guen und Ingo fing ich ab – sie wollten in die falsche Richtung ausschwärmen (zu starke Strömung). Bei Guen dachte ich doch tatsächlich, in seiner Hand einen 15er „Slotti“ entdeckt zu haben und spekulierte schon auf die 1. Runde für alle, da entpuppte dieser sich als „Sonderkonstruktion“, ein „Mogelshad“, sozusagen „entgiftet“ und veranstaltungstauglich, weil auf 20 cm verlängert… Guen hatte sich aber in die richtige Richtung orientiert und bekam Bisse auf Großshad Guens Shads wurde regelrecht heruntergerissen – vielversprechend! Und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten… Wir hatten den fängigen Bereich gefunden und die Bisse kamen jetzt Schlag auf Schlag – sogar als Doppelschlag! Doppelschlag mit 2 Superfischen – Ingo und Uli Auch Jens und Chris C., die die Fische von letzten Angeltörns ganz woanders erwarteten, gesellten sich langsam aber sicher in den „fängigen Bereich“. Wir standen recht eng beeinander und die Bisse häuften sich. Gute Bisse, kleine und bessere Fische wurden gelandet… Jens (alias Poco) mit schönem Zander … von wegen, kleinere gehen nicht auf Großshads! Frechheit, denn es waren mehrere! Mir wurde es zu eng und ich begann mich wieder „umzuorientieren“, die Beißerei ließ auch spürbar nach. Voller Optimismus erklärte ich Guen, dass es Mittags zwar deutlich ruhiger würde, die Chance auf einen wirklich Kapitalen Fisch mit 15 Pfund + besser sei. Guen schmunzelte mich an! Bei einer Tasse Kaffee beratschlagten wir, wie wir den Tag weiter angingen und zogen einen grundlegenden Stellenwechsel in Betracht. Als Daniel einen weiteren Biss bekam, sank die Wechselmotivation. Zum Glück! Chris stand inzwischen auch voll im Fangbereich und bekam nach einigen kleineren Zandern einen Hammerbiss! Der Fisch zog wirklich ordentlich und entpuppte sich auch als echter Hammer! Ob der auch auf kleinen Köder gebissen hätte? 92 cm bei 15 Pfund (den hatte ich „gerochen“…) Ich entschloss mich trotzdem, auf Erkundungstour zu gehen und nicht mit „abzuschöpfen“. Timo (Sigi), Daniel, Wolfgang wanderten mit auf „große Erkundungstour“, die leider nur sehr bedingt von Erfolg gekrönt war. Vielleicht lag es auch daran, dass die Aktivität der Fische jetzt auf einem Minimum lag, denn mein Apparat hatte für diese Zeit auch ein „Minimum“ an Aktivität prognostiziert. Bis ca. 17 Uhr sollte es schlecht bleiben… Ratet einmal, wann dieser Fisch gebissen hat? Natürlich ging es in der angezeigten Beißzeit wieder los… Auch die entfernten, „gebliebenen“ Kollegen fingen wieder. Wie wir später erfuhren, konnte Wolfgang auch einen sehr schönen Fisch keschern – leider haben wir hier kein Bild parat. Bis zur Dämmerung konnten wir alle zusammen dann sensationelle 31 Zander fangen. ALLE auf Großshads. Wer jetzt noch nicht dran glaubt, ist selbst Schuld, denn alle Teilnehmer waren extrem überrascht, wie extrem gut diese „Zwangsmaßnahme“ eingeschlagen war. Ein bisschen stolz war ich schon, denn alle meine Prognosen (Dank der Mithilfe meines Apparates!) passten wie Faust auf´s Auge! Solche Fische hatten wir etliche: Uli fing auf die neuen Slottershads insgesamt 10 Zander! Wahrscheinlich brauchen wir nicht zu betonen, dass wir immer wieder an die „Nicht-Gekommenen“ dachten und sie bedauerten, denn einen solch perfekten und extremen Angeltag erlebt man eben nicht alle Tage. Einige der Teilnehmer warten jetzt mit Ungeduld auf das Eintreffen der neuen, extra weichen Slottershads, die mir einen (gemeinen) Wettbewerbsvorteil verschafft haben… Bericht von Uli Beyer


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