Wer mit dem Flugzeug nach Norwegen reist, um Dorsch, Seelachs oder Heilbutt zu angeln, kennt das Problem: Die eigene Ausrüstung ist perfekt auf das Revier abgestimmt – doch darf man die aufblasbare Rettungsweste überhaupt mit ins Flugzeug nehmen? Schließlich steckt darin eine CO₂-Patrone, und Druckgasbehälter gelten doch eigentlich als Gefahrgut …
Die gute Nachricht: Ja, Rettungswesten dürfen mit an Bord des Flugzeugs, im Fluggepäck dürfen sie sowohl im Handgepäck als auch im Koffer transportiert werden! Aber es gibt einige wichtige Regeln, die du als Angler kennen solltest.
Rettungsweste im Flugzeug: Was offiziell wirklich erlaubt ist

Bild: Secumar
Eine Kartusche mit 60 Gramm CO₂ steckt in dieser Rettungsweste, es ist die Survival 275 Duo Protect von Secumar. Trotz der größeren Kartusche darf diese Rettungsweste an Bord eines Flugzeugs.
Die gute Nachricht: Die Mitnahme von aufblasbaren Rettungswesten mit CO₂-Patronen ist international geregelt! Grundlage sind die ICAO Technical Instructions (ICAO T.I.) der International Civil Aviation Organization, einer Unterorganisation der UNO. Diese Regeln wurden auch in die Gefahrgutbestimmungen der IATA (International Air Transport Association) übernommen und sind damit für alle Fluggesellschaften weltweit gültig!
Laut diesen Vorschriften gilt:
Zulässig sind zwei Rettungswesten pro Person.
Jede Weste darf mit maximal zwei CO₂-Patronen ausgestattet sein.
Zwei Ersatzpatronen pro Weste sind erlaubt.
Die Westen dürfen sowohl ins Handgepäck als auch ins Aufgabegepäck.
Die Airline muss vorab informiert werden (am besten beim Check-in oder per Mail vor dem Flug).
Die Weste muss so verpackt sein, dass sie sich nicht unbeabsichtigt aufblähen kann.
Damit ist klar: Wer seine Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen möchte, darf das tun – solange die Sicherheitsregeln eingehalten werden und die Airline Bescheid weiß.
Rettungsweste im Fluggepäck: Handgepäck oder Koffer?
Theoretisch sind beide Varianten erlaubt.Praktisch hat sich bei Anglern aber folgende Vorgehensweise bewährt:
Die Rettungsweste ins Aufgabegepäck (Koffer oder Reisetasche) legen. So stört sie im Handgepäck nicht, und eventuelle Fragen bei der Sicherheitskontrolle entfallen.
Die CO₂-Patronen in der Weste lassen, aber alles so sichern, dass keine unbeabsichtigte Auslösung möglich ist. Manche Airlines möchten, dass Patronen herausgeschraubt und separat verpackt werden. Also am besten vorab nachfragen.
Tipp: Drucke dir die offizielle Regelung (ICAO T.I. Tabelle 8-1, Artikel 12) aus und nimm sie mit. Falls beim Check-in jemand unsicher ist, kannst du sie einfach vorzeigen. Du findest den Abschnitt in „Gases in cylinders and cartridges“, markiert mit einem≠.
Warum die CO₂-Patrone kein Sicherheitsrisiko ist

Bild: Thomas Borchert/Jahr Media
Diese CO₂-Patrone in der Rettungsweste beinhaltet 33 Gramm CO₂ – keine Gefahr! Die Rettungsweste darf ins Fluggepäck.
Viele Angler machen sich Sorgen, dass CO₂-Patronen im Flugzeug gefährlich sein könnten. Tatsächlich ist das Risiko aber verschwindend gering. Selbst eine 275N-Weste mit einer großen 60-Gramm-Patrone stellt keine Gefahr für das Flugzeug oder die Passagiere dar.
Selbst im (äußerst unwahrscheinlichen) Fall, dass sich eine Weste im Koffer aufbläst, passiert nicht viel: Der Koffer platzt, mehr nicht. Kein Feuer, keine Explosion, kein Sicherheitsrisiko.
Praxistipp für Norwegen-Angler

Bild: M. Werner/Blinker
Die Rettungsweste ist praktisch Pflicht beim Angeln in Norwegen und sollte auch bei Flugreisen mit ins Gepäck.
Gerade auf Norwegenreisen ist die eigene aufblasbare Weste unverzichtbar – besonders beim Angeln auf großen Fjorden oder beim Driften auf dem offenen Meer. Zwar stellen viele Camps Westen zur Verfügung, doch die sind oft einfache Feststoffmodelle, die längst nicht so komfortabel und sicher sind wie eine automatische 275N-Weste.
Wer also regelmäßig nach Norwegen fliegt, sollte seine eigene, geprüfte Rettungsweste mitnehmen.
Und wichtig: Nimm gleich zwei Ersatzpatronen pro Weste mit! Wenn die Weste versehentlich ausgelöst wird (etwa beim Verstauen oder durch Nässe), bist du so nicht aufgeschmissen und kannst direkt weiterangeln.
Fazit: Rettungsweste im Fluggepäck – kein Problem mit den richtigen Infos
Eine aufblasbare Rettungsweste darf problemlos im Flugzeug transportiert werden – sowohl im Handgepäck als auch im Koffer. Entscheidend ist nur, dass du die Airline informierst, die Weste sicher verpackst und die ICAO-Regeln einhältst.
So bist du nicht nur rechtlich auf der sicheren Seite, sondern auch bestens vorbereitet für deinen nächsten Angeltrip nach Norwegen – egal ob du auf Dorsch, Seelachs oder Heilbutt aus bist.
Rettungsweste im Fluggepäck, die wichtigen Punkte:
Zwei Westen sind pro Person erlaubt
Je zwei CO₂-Patronen plus zwei Ersatzkartuschen sind zulässig
Airline informieren (per Mail oder am Schalter)
Sicher verpacken (Weste darf nicht auslösen)







