Makrele in der Ostsee: Mini-Thune fangen

Frische Makrelen sind kulinarisch ein Gaumenschmaus und toppen viele andere Flossenträger. Deshalb freut sich Waldo Krause jedes Jahr auf den Sommer an der Ostsee und damit auf die Makrelensaison.

Makrelen

Bild: W. Krause

Vier fangfrische Makrelen warten nur darauf, gegrillt zu werden.

Die Makrele ist in der Ostsee ein Sommergast und die beste Zeit bei uns ist der Hochsommer, vor allem der August. Die Schwarmfische meiden das flache Wasser und das schränkt die Möglichkeiten, die Makrele vom Ufer zu erreichen, schon deutlich ein. Aber keine Sorge: Auch an der deutschen Ostsee gibt es einige gute Uferplätze! Bekannte Spots vom Ufer liegen im Eckernförder- und im Kieler Hafen. Auch der alte Schiffsanleger im Wohlenberger Wiek in Mecklenburg ist nicht ohne Grund in der Makrelenzeit zeitweise sehr stark von Anglern besucht. Zeitweise ziehen die Räuber in größeren Mengen sogar in den Nordostseekanal.

In der deutschen Nordsee sind vor allem die Inseln Helgoland und Sylt zu nennen. Ich bevorzuge die Angelei vom Kajak oder Bellyboot. Am häufigsten steige ich jedoch zum Makrelenangeln in der Ostsee in mein kleines Paddel-Kajak. Mir gefällt die Mischung aus Flexibilität, Mobilität, Sicherheit und Komfort in diesem Bootstyp am besten. Da die Makrele bei Kaiserwetter, also ruhigem und sonnigem Wetter, sehr aktiv ist, kommen diese Bedingungen dem entspannten küstennahen Angeln sehr entgegen.

Angler im Kayak

Bild: W. Krause

Waldemar Krause beim Schleppen auf Makrele in der Ostsee.

Makrelen mit dem Kayak abgeschleppt

Der Blick auf eine Tiefenkarte der Ostsee erleichtert das Auffinden von geeigneten Stellen für Makrele. Da ich mich mit meinem kleinen Wassergefährt nicht weit auf die offene See hinaus bewegen möchte, bevorzuge ich Küstenabschnitte, in denen die 5-Meter-Wasserlinie ufernah zügig erreicht wird. Von dort aus bekommt das ganze Unternehmen dann auch einen durchaus sportlichen Charakter. Denn Schleppangeln mit zwei Ruten ist bei mir angesagt.

Mit der Hilfe meiner Muskelkraft bringe ich das Kajak in einen Geschwindigkeitsbereich, der die Wobbler gut arbeiten lässt. Wer sich unsicher ist, wie schnell dies ist, beobachtet einfach den Köderlauf in Bootsnähe. Mit dem Kajak suche ich die umtriebigen Schwarmfische. Hat die Meute sich durch einen Biss auf einen der Wobbler verraten, kann man durchaus mit gezielten Würfen vom unbewegten Boot noch ein, zwei weitere Makrelen abgreifen. Ansonsten wird die Fahrt fortgesetzt und weiter entspannt Strecke gemacht. Den ersten Wobbler bringe ich in der Abdrift (Boot driftet vom Köder weg) aus. Den zweiten dementsprechend in die Andrift (Boot driftet über den Köder).

Würde ich andersherum verfahren, würde das Boot über die lose, schon ausgebrachte Schnur driften und Verwicklungen der beiden Montagen wären leicht möglich. Erst nach dem Ausbringen beider Wobbler bringe ich das Kajak in Schleppfahrt.

Wobbler für Makrele

Bild: W. Krause

Wählerisch sind Makrelen nicht. Eine Auswahl unterschiedlicher Tauchtiefen ergibt dennoch Sinn.

Bloß keine Paternoster!

Dem Zielfisch angepasst, verwende ich schwimmende Wobbler zwischen fünf und zehn Zentimetern Länge, die in einer Tiefe von einem bis zweieinhalb Metern laufen.Auftreibende Wobbler sind in der Handhabung am stressfreiesten. Bei Stopps oder auch im Drill eines Fisches, steigt der Wobbler der nicht aktiven Rute an die Wasseroberfläche auf und kann sich nicht am Grund festsetzen. Der Gebrauch von Makrelensystemen mit mehreren Anbissstellen ist vom Ufer oder Kutter durchaus gebräuchlich, aber auf dem Kajak oder Bellyboot ist schon eine Makrele im Drill und bei der Landung Herausforderung genug. Makrelen scheinen unter Starkstrom zu stehen und verbreiten immer ein gewisses Chaos. Aber gleich mehrere auf engen Raum, in direkter Nähe zum Angler, mit Haken im Maul zu versorgen, birgt meiner Meinung nach ein zu großes Verletzungsrisiko! Da die Makrele in der Ostsee in größeren Schwärmen unterwegs ist, sind nicht selten beide Schleppruten gleichzeitig krumm. In solchen Situationen bleibe ich cool und drille und versorge meinen Fang in aller Ruhe nacheinander! Oft hängen die Makrelen so gut, dass auch die zweite gelandet werden kann.

Mann grillt Makrelen am Strand

Bild: W. Krause

Gerade noch im Wasser, liegen die Makrelen nun schon auf dem Grill.

Makrele am Ostsee-Strand

Nach dem Fang der Makrele und der Rückkehr zum Ufer warte ich nicht lange, um ein weiteres Highlight meines Trips frisch an der Ostsee zu genießen: Es gibt für mich kaum etwas besseres als eine Makrele in vier bis fünf Zentimeter dicke Koteletts zu schneiden und sie dann frisch auf dem Grill zu garen. Das schmeckt tatsächlich auch nur so hervorragend mit selbst gefangen und sofort zubereiteten Makrelenkoteletts.

Bevor die Koteletts auf den Grill kommen, lege ich sie für ungefähr eine halbe Stunde in eine Marinade ein. In der Zwischenzeit baue ich meinen liebgewonnenen Fennek-Steckgrill auf. Passend dazu ein paar Pellkartoffeln, Salat und als Begleiter ein Glas trockener Weißwein et Voilà! Fertig ist mein Gourmetgericht. Viel Spaß beim Makrelenangeln – und Guten Appetit.

 


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